"Anstatt es Aufgabe zu nennen, lass es uns eher 'Strafe' nennen. " Ein Klacken ertönte hinter ihm, was verriet, dass die schwere Tür, die zu der Verbindungshalle führte, geöffnet wurde. "Ah, wie auf Kommando." Gideon drehte sich um, als auch schon zwei Personen im Türrahmen standen. Einer von ihnen war bereits in den mittigen Vierzigern, doch der jüngere neben ihm, war ohne Zweifel Liron. Er trug nicht länger die Uniform von ihrem Auftrag, auch hatte er sein Geschütz ordnungsgemäß verstaut und war nun auf Geheiß von Gideon hier her gebracht worden. Näher betrachtet, hatte er an Gewicht und Farbe verloren, auch waren seine Arme und Teile seines Gesicht, soweit es sichtbar war, mit Schrammen und blauen Flecken übersät. "Dachte ich's mir doch." kommentierte dieser nun seine Anwesenheit hier, ausdruckslos. Zufrieden kehrte sich Gideon ein letztes Mal zu April um. "Sei froh, du hast das Bett abbekommen." damit verließ er die Zelle und schlug die Metalltür hinter sich ins Schloss. Seine goldenen Augen fixierten den Jungspunn neben sich, ehe er auch diesen stehen ließ. "Vielleicht hilft dir das ja."
"Das wird es, so wie die Strafe zuvor." dann fiel auch die zweite Tür zu und tauchte Lirons Umfeld in endlose Dunkelheit.

In dem Moment, in dem April Liron erkannt hatte, kehrte ein wenig Leben in ihren Körper zurück. Hilflos sah sie ihren Beschützer an, ihrem zuvor einzig Vertrauten. Auch ihn hatte sie verraten und nun, so sah sie es an seinen Wunden, hatte er dafür zahlen müssen. Als auch die zweite Tür nun lautstark zu fiel, begannen auch Aprils Tränen wieder stärker zu rinnen. Sie war an all dem Schuld. Ihr Egoismus hatte ihr alle Freunde geraubt und ihr Arved genommen. Nur weil sie zu schwach war, mussten sie alle für ihre Dummheit leiden. Verzweifelt drückte sie sich erneut von der harten kalten Pritsche und stürmte schluchzend zur Tür, nur um sich an diese zu pressen. "Liron?", winselte sie. "Liron, es tut mir Leid, es tut mir unendlich Leid.", schluchzte sie machtlos. "Es ist alles meine Schuld."

Liron hatte sich auf der anderen Seite der Tür an der Wand entlang zu Boden rutschen lassen, nur hatte er dabei darauf geachtet, dass er neben sich die richtige Tür hatte. "Das ist es wohl." antwortete er der gedämpften, verweinten Stimme von der anderen Seite. Kaum war sie bei ihrem Auftrag verschwunden hatte Gideon einen klaren Befehl an ihn gerichtet: er hätte sie zurückholen sollen. Vielleicht lag es daran, dass sich etwas in Liron damals gesträubt hatte oder vielleicht waren sie auch einfach zu schnell gewesen, jedenfalls hatte er sie zu dieser Zeit nicht einholen können. Er stand alleine dem wütenden Gideon gegenüber und musste alleine die Strafe ertragen. Er hatte als Aufpasser für das Mädchen versagt. Seine Aufgabe bestand ja lediglich darin, sie im Auge zu behalten und wenn nötig hier und da einen Schubser in die richtige Richtung zu geben, doch stattdessen hatte er zugelassen, dass der Hund an sie heran kam und dazu, dass sie entkamen. Für Gideon, welcher eh bereits ins Rage wegen dem ganzen Aufstand gewesen war, sah es nun danach aus, als hätte Liron den beiden geholfen. Es war seiner guten Stellung und seinem langem Dasein als Jäger zu verdanken, dass er immer noch lebte und aufrecht gehen konnte. Er musste zugeben, dass er mit einer weitaus schlimmeren Bestrafung gerechnet hatte. Und doch hatte Gideon ihn mit zum fangen genommen, ihn zwar einen Platz hinten gegeben, doch er musste mitkommen. Trotzdem saß er jetzt hier.
"Jetzt ist es eh zu spät, für so was." brummte er nun zusätzlich, wobei diese Worte nicht nur an April gerichtet waren, auch an ihn selbst. Es hatte jetzt keinen Zweck sich darüber den Kopf zu zerbrechen, was er alles hätte anders tun können. Es war nicht mehr rückgängig zu machen.

Die Rothaarige hatte alle Mühe seine gedämpften Worte zu verstehen, doch sie verstand genau, was er meinte. "Er hat ihn getötet.", wimmerte sie und begann erneut lautstark zu schluchzen. "Er hat ihn umgebracht! Ich wollte das doch nicht... Es sollte nicht so nicht enden. Und jetzt... Er ist tot, Liron." Sie wusste selbst nicht ganz, was sie damit sagen wollte, vorallem nicht, weshalb sie ihm etwas erzählte, dass er garantiert schon wusste. "Er ist doch so klein und hilflos. Nur ein Welpe, nur ein Instrument Hodges. Er hat sich doch gegen ihn gewendet, gegen Hodge... Und jetzt ist er tot und du... du bist hier... und... du kannst doch gar nichts d- ... und ich habe dich... ich bin eine Verräterin." Nun gaben ihre Beine doch nach und das Mädchen sackte kraftlos zu Boden. "Bitte, verzeih mir, Liron. Ich dachte wirklich, ich könnte ihn retten." Japsend kämpfte sie dagegen an, an ihrer verstopften Nase und der vielen Spucke zu ersticken, während die Tränen versuchten sie zu ertränken und stützte sich gegen die beinahe angenehm kalte Tür

Unwillkürlich zog das weinende Mädchen hinter der stählernen Tür Lirons Augen auf sich. Er würde ihr gerne glauben, dass sie es ganz gewiss nicht in böser Absicht getan hatte, doch dafür stand dieser Hund im Weg. "All dieses sinnlose Tun, nur wegen eines Hundes..." gab er auf ihre zusammenhangslose Sätze als Antwort. "Doch statt das er dir hilft, stirbt der Köter bloß." Liron wusste nicht ob die Verachtung in seiner Stimme wirklich nur dem Blauäugigen galt, immerhin hatte er April nicht gerade für diesem geschützt. Für ihn stand nach dem ganzen Tumult fest, dass er ganz sicher nicht noch einmal auf irgendjemanden aufpassen würde, doch nach Gideon zu Urteilen, würde dies auch noch etwas andauern. "Ich denke der wusste ganz genau was passieren würde und hat dich trotzdem in die ganze Scheiße geritten." der Junge Mann verschränkte die Arme hinter dem Kopf und lehnte diesen Zurück. "Jetzt kannst du wohl da Schlafen gänzlich knicken." diesmal klang er weicher, doch er bezweifelte, dass man dies auch durch die dicke Tür hören würde. Sie hatte vor dem ganzen Schlamassel schon kaum geschlafen, doch jetzt war es bestimmt undenkbar.

Ungläubig schüttelte April den Kopf, bevor ihr einfiel, dass er dies gar nicht sehen könnte. "Er liebt mich.", widersprach sie. "Er würde das nicht tun, er liebt mich. Ich weiß es. Er ist kein Hund. Er hat ein lebendig klopfendes Herz und viel Gefühl. Er ist kein Schauspieler und Märchenerzähler. Aber du hast recht. Es war dumm, ich bin mit ihm gekommen, aber ihr hattet vor ihn zu erschießen!" Ihr Blick senkte sich, wieder holten Erinnerungen sie ein, wieder der Tote Körper. Wieder schwieg April und starrte auf die blutigen Hände hinab. "Wieso habt ihr nicht einfach mich erschossen.", schluchzte sie.

"Weil das Ziel von Anfang an der Köter war." April konnte Liron gegenüber so oft wie sie wollte beteuern, dass der Kerl nicht gleichzusetzen war mit den anderen Hunden, doch diese Ansicht würde hier keiner Teilen. "Gideon war viel zu sauer, als das er dich einfach so killt." der junge Mann rümpfte die Nase und löste ein Arm hinter seinem Kopf hervor. Es war hier tatsächlich so dunkel, dass er seine eigene Hand, dicht vor seiner Nase, nicht erkennen konnte. "Außerdem rein theoretisch wollte Gid' dich doch erschießen, dein Hündchen ist bloß dazwischen gesprungen. Du kannst also keinem die Schuld in die Schuhe schieben. Er ist selbst dran Schuld." wenn er sie so reden hörte, begann sein Frust und seine Wut gegenüber ihres Haustieres abermals mit wachsen, bis zu dem Punkt, an dem er Sicht gewünscht hätte, er hätte anstelle von Gideon abgedrückt. "Am besten du lässt es sein, mit dem verteidigen und was weiß ich, du alles tun würdest. Du kannst den ganzen Schlamassel nicht mehr ändern. Tot ist tot."

April biss sich auf die Unterlippe, sodass es schmerzte. Er hatte Recht, doch sie wollte ihm nicht Recht geben. Sie schüttelte den Kopf. Im nächsten Moment stützte sie die Arme auf den Boden und versuchte sich wieder aufzurichten. Die Beine hielten sie kaum, sie taumelte und fing sich in letzter Sekunde an der Tür ab. Sie wollte sich das nasse klebende Gesicht mit dem jackenärmel abwischen, doch sie wollte ihre letzte Erinnerung nicht noch mehr verunreinigen. "Ich will zu ihm.", presste sie hervor. "Ich will seine Leiche sehen! Ich will ihn sehen! Ich will die letzte sein, die bei ihm war!" Verzweifelt schlug das Mädchen gegen die Tür. "Liron, lass mich hier raus, bitte,ich will zu ihm. Bitte.", winselte es verzweifelt und fuhr sich das rote Haar aus dem Gesicht. "Er darf nicht alleine sein. Bitte, ich will ihn noch einmal sehen. Es gibt nichts dort draußen, das ich verlange, sobald er weg ist. Ich kann für immer hier bleiben. Ich will Glas, ich will alles, was ich finde kleinschlagen, ich bin wütend! So unheimlich wütend, Liron! Ich will ihm das sagen können. Ich will mich gebührend von ihm verabschieden, nicht so. Es gibt so vieles, dass er nicht weiß... Lass mich hier raus, bitte."

"Falls du es nicht bemerkt hast: ich sitze hier genauso meine Strafe ab!" dieses mal war Liron deutlich lauter und wütender geworden. Warum konnte sie es nicht endlich sein lassen? "Ich mach das hier nicht aus Spaß. Denn das macht es ganz bestimmt nicht! Ich bin hier genauso eingesperrt wie du." knurrte er und zur Bestätigung oder auch einfach nur aus Frustabbau, trat er gegen die Türe, die zwischen ihnen war. "Und glaub mir, geil find' ich das ganz sicher nicht! Ich würde darauf lieber verzichten." trotzdem bemerkte er wie er aufstand und zu der anderen Tür ging, wobei seine rechte an an der Wand ihn den Weg dorthin zeigte. Probehalber drehte er an dem Rad, was bei solchen scheren Eisen Türen als »Klinke« funktionierte, doch wie bereits gesagt, gab es keinen Zentimeter nach. Warum versuche ich das überhaupt? brummte Liron in Gedanken, ehe er an seinen Sitzplatz zurückkehrte. Vielleicht kam er hier raus, vielleicht war die Tür zwischen ihm und April auch gar nicht abgesperrt, so wie die andere, doch er unterließ den Versuch dennoch und setzte sich nur stur wieder hin. "Mach doch was du willst."

Liron war auch eingesperrt? Verwundert und auch ein wenig skeptisch hielt die rothaarige für einen Moment inne. "Aber... Aber Gideon mag dich doch immer noch. Du hast einen hohen Rang. Vielleicht kannst du ihn überzeugen.", versuchte sie es weiter. Sie wollte nach der Türklinke greifen, doch erst jetzt fiel ihr auf, dass die Tür nichts dergleichen besaß. Die Tür konnte von innen nicht geöffnet werden. Hilflos schlug sie gegen die Tür. "Ein letztes Mal.", flehte sie verzweifelt und begann die Ränder der abzutasten, als hätte dies irgendeinen Sinn. Immer mehr Energie verwendete sie dazu, einen Fluchtweg zu finden. Sie schlug erneut gegen die Tür, warf sich mit all ihrer Kraft dagegen, doch sie wusste, dass es keinen Zweck hatte. Sie sah sich um und versuchte in der Dunkelheit etwas erkennen zu können, kein Fenster, kein Glas. Ziellos tappte sie einige Schritte umher. "Er muss mich zu ihm lassen. Es ist doch nur ein hilfloser Welpe...", murmelte sie, während sie das Gefühl hatte, dass die Dunkelheit um sie herum zunahm und sie umschloss. "Er ist ganz allein... Ich muss... zu ihm.." Ihr ging die Energie aus, kraftlos keuchte sie, als würde man ihr die Luft zum Atmen nehmen. "Bitte, Liron." Die Dunkelheit erfasste sie, zerrte an ihr und riss sie schließlich willenlos mit sich. Ein dumpfes Geräusch ertönte als der Körper des bewusstlosen Mädchens auf dem festen Zellenboden auftraf.

Liron hatte sich tatsächlich aufgesetzt und die Hand in die Richtung gestreckt, in der die Tür liegen müsste, dich dass darauf folgende dumpfe Geräusch, ließ ihn innehalten. "April? Ist alles okay bei dir?" fragte er. Ihr langes Antworten bestätigte seine These und mit einem Schlag war er auf den Beinen. Nun war er es, der gegen das Metall der Tür schlug. "April?! Was ist passiert? Geht es dir gut? April!" er wusste selbst nicht, warum er auf einmal so aufgebracht war, eigentlich war da immer noch das Gefühl des Verrates, was ihre Tat in ihm ausgelöst hatte. Dennoch brachte ihn die Tatsache, dass sie nicht antwortete, fast aus der Fassung. "Scheiße!" fluchte er und suchte die Tür eilig nach etwas ab, was sie öffnete, doch auch dies klemmte ähnlich wie das diverse andere Tür. "April! Jetzt Antworte endlich!" brüllte der junge Mann fast, während er immer wieder an den Rad zerrte, um es aus seiner Sperre zu lösen. Irgendwie musste sich das doch öffnen lasen! Gideon konnte doch nicht ernsthaft vor haben, sie zusammen klappen und dann liegen zu lassen! Sollte er deshalb hier eingesperrt werden? Damit ihr dabei zuhören könnte. "Dabei hast du sie mir doch gegeben!" fluchte Liron. Er hatte beide Hände gegen die Tür gedrückt, unter diesen es anfing immer wärmer zu werden. Er konnte die Zweifel nicht abschalten, die er ihr gegenüber hegte und auch gegenüber seiner wahnwitzigen Aktion im Moment, doch er sah es gar nicht erst ein hier einfach so ruhig herum zu sitzen, während neben ihm April bewusstlos lag. "Das kann einfach nicht dein Ernst sein, Gideon!! '

April blickte leer geradeaus. Sie konnte zwischen den beiden Vordersitzen direkt auf die Straße schauen und dieser folgte ihr Blick gedankenlos. Ihr Schädel hämmerte, jedes ihrer Glieder schmerzte. Trotzdem erkannte sie den Wagen. Es war der selbe wie am Vortag, sie saß sogar am selben Platz und doch schien der vorige Tag so surreal, als sei er nie geschehen, als hätte es Arved nie gegeben. Die Nacht über war sie in einem albtraumhaften Delirium gefangen gewesen, welches nur geendet hatte, weil sie keine Luft mehr bekam und glaubte zu ertrinken. Als sie die Augen geöffnet hatte, musste sie Gideon erkennen. Er hatte ihr einen Eimer Wasser über das Gesicht geschüttet, um sie zu wecken. Noch im selben Moment hatte sie sich gewünscht in ihre Albträume zurückkehren zu dürfen. Mit wenigen Worten hatte er ihr klargemacht, dass sie einen Ausflug machen würden. Keiner von beiden verlor ein Wort über die vergangenen Geschehnisse.
April fror. Sie trug noch immer Arveds Jacke, welche sich teilweise mit Wasser vollgesogen hatte. Auch einige rote Strähnen waren noch immer nass, doch sie wollte gar nichts daran ändern. In der Fensterscheibe des Wagens hatte sie erkennen können, dass ihre Stirn eine Schramme zierte, die vermutlich in der Nacht leicht geblutet hatte, sie musste wohl vom Aufprall stammen. Doch letztlich war es der rothaarigen egal. Der einzige Schmerz, den sie wirklich spürte, war das Stechen in ihrer Brust, dass ihr vorwarf, ihren sese nicht gut genug geschützt zu haben.

Auch Gideon hatte wie am gestrigen Tag den Platz als Beifahrer eingenommen, den Arm beim Fenster abgestützt und den Kopf auf seine Hand gelehnt. Gelangweilt starrte er durch die Frontscheibe. Eigentlich hatte er sich noch diesen Morgen so darauf gefreut einem alten Freund einen Besuch abzustatten, doch das bloße schweigen von April hatte das alles zur Nichte gemacht. Wenigstens etwas hätte sie sich doch wehren können. Dazu hatte er die vergangene Nacht sogar noch einmal zu den Zellen gehen müssen, da einer der beiden unbedingt die Tür kaputt machen musste.
Der weißhaarige Mann kam dennoch nicht umhin, schräg zu grinsen, als sie vor dem sagenumwobenen Institut hielten. "Da wären wir." diesesmal verließ er den Wagen, ohne zuvor dafür gesorgt zu haben, dass ihre Ankunft verschleiert blieb. Nein, diesesmal trat er ganz offen auf den Bürgersteig, ebenso die wenigen Männer, die mit ihm ausstiegen und auch gleich April mit nahmen. "Die ganzen Kleinen müssten jetzt Frühstücken." lächelte Gideon und streckte April seine Hand entgegen. "Kommst du mit mir?"

Nach Aufforderung stieg auch April ohne Widerspruch aus dem Wagen. Fragend sah sie sich um, dann erhielt Gideon ihre Aufmerksamkeit, doch seine Worte traten nur leise an sie heran. Fragend betrachtete sie seine Hand und hob dann zögernd die ihre. Sie legte ihre zitternde Hand in seine, ohne nach dieser zu greife und sie zu umschließen. Es war ihr egal, was er nun tat, es spielte keine Rolle für sie. Sie fühlte sich an diesem Ort unwohl, es fühlte sich an als würde man hier über sie richten, als sei sie auf dem weg zu einer Verhandlung, doch war sie nicht mehr als ware um die gefeilscht wurde. "Was hast du vor, Gideon?"

Mit einem kräftigen Zug an ihrer Hand, die er nun fest in seiner hielt, zog er sie an seine Seite und legte mit einem vergnügtem Ausdruck im Gesicht, seinen Arm nun um ihre Taille. "Ich will einen alten Freund besuchen, was denn sonst?" mit diesen Worten beschritt er gemeinsam mit den blassen Mädchen in seinem Arm die Treppen und wenig später auch die Eingangshalle des imposanten Gebäudes. Es hatte sich seit ihren ganzen Besuchen hier, absolut nichts verändert. Irgendwie enttäuschend, gestand Gideon ein. Sie hatten diese Zeit sehr wohl mit Hintergedanken ausgesucht, da gerade zu diesen Zeitpunkt alle unschuldigen Schützlinge ihr Frühstück erhalten. Sodass, während er mit April auf die Treppe in den ersten Stock zu steuerte, ein Teil seiner Männer die er mitgebracht hatte, ein Zeichen gab, dass sie mal etwas Stimmung machen sollten. Es verstieß grundlegend gegen Gideons Person, hier einfach rein zu kommen ohne mal etwas Radau zu machen. Nur so wurde dieses eintönige Leben dieser Kinder hier spannend. "Wenn wir an seine Tür klopfen werden, wird er bereits wissen, dass wir es sind." grinste der Weißhaarige, während er das Mädchen zielsicher durch die gegen dirigierte, bis er vor der gewünschten dunklen Holztür standen. Nur klopfte er nicht, wie er es vorher gesagt hatte, stattdessen hob er das linke Bein an und trat mit voller Wucht gegen das Holz, sodass das Schloss ächzend nach gab. "Überraschtuuuuuung." trällerte der Mann, als er nun im Zimmer stand. Ihnen gegenüber saß der erwartete grauhaarige Mann, welcher gerade dabei gewesen war, sich eine weitere Tasse Kaffee einzugießen. "Guten Morgen, Gideon und…" die grellen blauen Augen des alten Mannes legten sich mit Nachdruck länger auf April nieder. "April." ohne Eile stellte Hodge die Kanne weg, sodass er sich seinen Gästen ganz widmen konnte. "Was kann ich für solche Störenfriede, wie ihr es seid, nun tun?" noch während er sprach, wurde das Grinsen von Gideon breiter und seine Haltung wurde immer mehr, die eines vorfreudigen kleinen Jungen, er ähnelte im Ansatz den Ausdruck vom gestrigen Abend. "Ich habe ein Geschenk für dich mitgebracht und gleichzeitig erwarte ich auch etwas in Gegenzug."