Sie nickte. "Und darfst du dich verlieben? Ich meine: Es gibt hier eine Menge schöner Frauen."

Sebastian schüttelte bloß bitter lächelnd den Kopf. "Super, jede menge schöner Frauen und keine einzige kann mich sehen." er seufzte. "nein, an so was ist als Engel wohl nicht gestattet."

Kaliana seufzte. "Irgendwie traurig, nicht? Es gibt bestimmt super viele nette Leute auf dieser Welt und niemand kann sie sehen..."

"Vielleicht, doch es gibt doch auch hier super nette Menschen oder?"

Sie schmunzelte. "Ein ganzschön naiver Blickwinkel, den du da hast, aber ja. Nur... Erinnerst du dich an die Typen von vorhin? Soviele gibts Millionenmal öfter."

Er sah sie lange stumm an und richtete seinen Blick dann wieder nach vorne. "Die Engel, sind genauso wie die Menschen. Mann kann nicht sagen, die Engel sind immer lieblich, immer fröhlich, sie beschützten gerne und sind nur gute Wesen. Es gibt keinen Grund sie so zu nennen und sie haben dazu kein recht. Es wäre falsch zu glauben, die Engel wären besser als die Menschen. Solche wie vorhins gibt es auch in der Welt, wo ich her komme, nur anders. " seine Stimme war eisig geworden.

"So nur anders?", fragte sie verwirrt, während sie sich über den Hals rieb, welchen einige dunkelrote Flecken zierten.

Sebastian nickte und sah auf die Straße. Nun war niemand mehr unterwegs und die Still wie zu dem Zeitpunkt, wo er auf die Erde trat kehrte ein. Er sah schlagartig zum Himmel. Da sah er sie. Er musste nicht lange suchen, immerhin stand er selber vor kurzen noch da oben. Sie leuchteten auf den Dächern und ihre langen breiten Schwingen waren aus gebreitet. "Schau..."meinte er und zeigte zum Dach eines hohen Gebäude. "So sieht es jede Nacht aus, auch ich musste das tun." erklärte er und legte ohne den blick ab zu wenden seine Hand auf die ihre. Er konnte vereinzelte Federn sehen und der warme Wind brachte vereinzeltes Gemurmel hinunter.

Kaliana sah nach oben und ihre Augen wurden groß. "Wow... Jede Nacht?" Sie lächelte. "Das ist unglaublich..."

Sebastian nickte und sah zu, wie die Engel wie Schneeflocken vom Himmel fielen und sich von dem Wind tragen ließen. Er konnte das Gefühl selber in sich spüren, das Gefühl der Freiheit, wenn man flog. Die Engel verteilten sich nicht gleich in den Straßen, sondern flogen eine kurze Zeit zusammen über die Straßen und Häuser hinweg. Dann löste sich der weiße Schwarm auf und sie verloren sich in der Dunkelheit.

"Das war wunderschön...", murmelte sie. Noch immer konnte sie den Blick nicht von dem Sternenhimmel abwenden.

Sebastian sah zu der Stelle von wo die Engel gestartet waren. Immer noch konnte er zwei weiße Gestalten darauf erkennen. Sie sahen den anderen nach. Dann verschwanden sie einfach. Nur ein fast kaum sichtbares Flimmern ließen sie zurück, welches dann auch erlosch. Sebastian wendetet seinen Blick nach unten auf die Straße , doch selber wusste er auch nicht was er suchte.

Sie wollte gerade etwas sagen, da schrillte die Eieruhr los. "Oh... Ich vermute, es gibt essen." Sie zog die Hand weg und lief schnell in die Wohnung.

Sebastian nickte nur geistesabwesend und sah noch einen kurzen Moment auf die Straßenbeleuchtung hinab. Nach kurzer Zeit verschwammen die Lcihter und er schüttelte kurz den kopf, um wieder klar sehen zu können. Er richtete sich auf und folgte ihr langsam.

Sie rührte ein letztes Mal um und stellte den Herd ab. Dann holte sie zwei Teller aus einem Schrank und füllte auf. "Setz dich, Sebastian.", meinte sie und deutete auf einen kleinen Tisch, wo sie die Teller abstellte. "Willst du etwas trinken?"