Antlanta erstarrte, als seine Lippen ihre streiften. Fassungslos starrte sie ihn nach und legte eine Hand auf ihre Lippen, als er den Raum verließ.
Was sollte das denn?, schoss es ihr durch den Kopf und schnell schüttelte sie ihren Kopf.
Er erlaubte sich als Prinz wirklich zu viel!
Leicht schnaubte sie und strich dann ihr Kleid glatt, so wie sie den Zopf von ihren Haaren löste. Tief seufzte sie und sie glaubte nicht, dass sie sich darüber freuen würde.
Sie verließ nun ebenfalls den Raum, um sich im Schloss etwas umzusehen und vielleicht raus zu gehen. Zwar hatte sie keinen Garten gesehen, aber einen Hof, der eigentlich sehr schön aussah.

Antlanta merkte die feindseligen, aber auch gleichzeitig einige neugierige Blicke von Angestellte und Bedienstete, die durch die Flure huschten oder sogar Wache schoben.
Sie interessierte dies wenig und endlich fand sie auch eine Tür, die sie zum Hof führte. Sicherlich würde sie sich noch irgendwann verlaufen, wenn sie nicht aufpasste, aber zum Glück konnte sie sich Sachen gut merken.
Kurz ließ sie ihr Blick schweifen und sah einige weibliche Dämonen, die am Brunnen standen und sich unterhielten. Sie waren sehr aufreizend gekleidet und zeigten viel Haut.
Leicht hob Antlanta eine Augenbraue und überlegte, ob sie zu ihnen gehen sollte, aber auf Zickenkrieg hatte sie keine Lust, besonders wenn sie jetzt schon deren Blicke auf sich spürte.
Leise seufzte sie und wendete sich ab und ging weiter durch den Hof. Plötzlich hörte sie ein tiefes Knurren und sie drehte ihren Kopf in diese Richtung. Sie entdeckte einen Zwinger und ihre Augen blitzte kurz erfreut auf, als sie Höllenhunde erkannte. Sie hatte vorher noch nie so ein Tier gesehen. Sofort steuerte sie die Tiere an und blieb vor den Zaun stehen, als die Höllenhunde in Kampfstellung geht.
Kurz ließ Antlanta ihren Blick schweifen, ob auch wirklich niemand ihr zu sah, dann sah sie zu den Wölfen und begann mit ihnen zu sprechen.

Antlanta verbrachte die ganze Zeit mit den Höllenhunden, die schön brav saßen und mit ihr sich unterhielten.
So erfuhr sie sogar noch mehr Informationen, als wenn sie versucht hätte mit den Bewohnern dieses Reiches zu reden. Sie streichelte einige Höllenhunde und lächelte leicht.
"Ja, ihr seid wirklich kluge Tiere, vielleicht sogar klüger als Delphine", meinte sie und musterte sie etwas.
Sofort schoss ihr die Frage in den Kopf, ob sie sich auch in ein Höllenhund verwandeln konnte, bis jetzt konnte sie sich in alle Tiere verwandeln, die sie mal begegnet war.
Leicht schüttelte sie ihren Kopf, hier würde sie es nicht ausprobieren, sie hatte schließlich keine Ahnung, ob sie nicht doch irgendwie beobachtet wurde.
Sie blickte sich abermals um, bevor sie über den Zaun kletterte und sich zu den Höllenhunden gesellte.
Sofort wurde sie von den Kreaturen gegrüßt und beschnüffelt.
"Seht ihr? Ich stinke nicht", meinte sie amüsiert.
"Du trägst auch kein Parfüm, wie der letzte weibliche Engel, der hier zu Besuch war", sagte nun einer der Hunde und verwirrt runzelte Antlanta ihre Stirn.
War hier die Rede von der Tochter des Herrschers?
"Durfte der andere weibliche Engel sich denn frei bewegen?", fragte sie und legte leicht ihren Kopf schief.
Die Höllenhunde knurrten zustimmend.
Wenn die Tochter des Herrschers angeblich geschändet wurde, warum durfte sie sich dann frei bewegen? Wieso war sie so nah an den Höllenhunde kommen können, das sie diese riechen können, wenn sie angeblich festgehalten wurde?
Antlanta konnte sich erinnern, dass in den Akten nichts davon stand, dass die Tochter des Herrschers irgendwie verletzt wäre, dass sie nicht flüchten könnte. Ihre Flügel waren in Ordnung und auch sonst lag kein Zauber auf ihr, dass sie ihre Fähigkeit nicht einsetzen konnte.
Merkwürdig, dachte sie und in ihren Kopf bewegten sich die Zahnräder.

Antlanta streichelte weiter die Tiere und redete auch teilweise noch mit ihnen, als sie plötzlich angesprochen wurde.
Sofort zuckte sie erschrocken zusammen und drehte sich zu Cyrill um.
"Verdammt, Cyrill!", kam es leicht schimpfend über ihre Lippen, während sie sich nun wieder aufrichtete. Jetzt fuhr sie mit einer Hand durch ihre Haare und schüttelte leicht ihren Kopf, um ihren Herzschlag wieder zu beruhigen.
Dann lächelte sie aber und streichelte einer der Höllenhunde.
"Ja, sie wirken zwar sehr gefährlich und sind es wahrscheinlich auch, aber sie sind einfach auch zum Knuddeln", lächelte sie und ging dann wieder zu den Zaun, wobei ihr drei Höllenhunde ihr folgten.
Nun lehnte sie sich neben ihn auf der anderen Seite gegen den Zaun und blickte zu ihn.
"Und? Fertig mit der Besprechung? Können wir uns über unseren Vertrag reden?", fragte sie einfach.

Antlanta verdrehte über sein Kommentar die Augen. Es hätte auch anders sein können.
Nun schaute sie über ihre Schulter zu den Hunden und zuckte ihre Schultern.
"Über dies und das", lächelte sie nun und kletterte nun über den Zaun wieder.
Dann hob sie eine Augenbraue und blickte zu ihn.
"Das Prinzchen ist neidisch auf ein Engelchen?", fragte sie amüsiert und schüttelte ihren Kopf.
"Sie lieben dich und vertrauen dir, da gibt es keinen Grund neidisch zu sein", meinte Antlanta dann und wendete sich ihm nun ganz zu.
"So, wollen wir dann?", fragte sie.

Antlanta hob eine Augenbraue und legte ihren Kopf leicht schief.
Nun zuckte sie ihre Schultern. Auf diese Frage würde sie nicht antworten, Spott konnte sie auch im Himmel bekommen.
"Wo wollen wir die Besprechung halten? Wieder in den Raum wie gestern?", fragte sie einfach und ignorierte seine Fragen.
Im Himmelreich verniedlichte man ihre Fähigkeiten mit Spott oder sah es als Lächerlich an.
Hier brauchte sie es nicht auch noch.

Sie blickte zu ihn und legte leicht ihren Kopf schief.
"Dann gehen wir in mein Zimmer", meinte sie und streichelte die Hunde abermals, bevor sie sich davon löste.
Dann ging Antlanta voraus zu ihren Zimmer.
"Na und?", schnaubte sie darauf nur, "Ich rede mit deinen Hunden, schlimm?"
Leicht gereizt sah sie ihn an.

Antlanta schnaubte leicht. Sie würde sich kein Spott von ihn erlauben.
"Aha", murmelte sie darauf nur und ging weiter.
Sie würde darüber nicht mehr reden.