~Willkommen~ |
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"Nein, ich habe nie eine Schule besucht." Bestätigte sie seine Frage nochmals.
Während sie den Gang dann entlang ging faltete sie ihre Hände hinter dem Rücken. "Aber ich habe natürlich das gleiche gelernt wie auf einer Schule."
Doch ihre Tagen waren immer trist. Sie stand auf, zog sich an, aß, lernte, aß wieder und ging wieder zu Bett, und das Tag um Tag. Ihr Tagesablauf war immer gleich, bis sie in das alter kam, indem sie heiraten sollte. Ab da ebbte der Unterricht immer mehr und wurde immer mehr auf Feste geschickt.
"Und ich habe außer meine Freundin aus Kindertagen keine weiteren Freunde. Du musst wissen, es ist schwer mit meinem Stand wahre Freunde zu finden. Ich bin so froh darüber, dass unsere Eltern selber miteinander befreundet sind. Sonst hätte ich jetzt sicherlich keinen Freund. Sie ist wirklich eine liebe Person. Ich wüsste gar nicht was ich ohne sie machen würde." Erzählte sie Nate, während Marú abermals den Kopf zu ihm drehte und anlächelte.

Zustimmend nickte der Junge und musste unbewusst an seine eigene Freunde denken, welche er tag täglich in der Schule antraf. Ja, es war schwierig heutzutage wahre Freunde zu finden. Seine Züge wurden wieder traurig, als sich das Wissen meldete, was ihn vorzeigte, dass er selbst keine wahren Freunde besaß. Was würden sie sagen oder wie würden sie ihn ansehen, wenn sie wüssten was er wirklich war? Würden sie reagieren wie seine Eltern? Könnten sie sich dann überhaupt noch an die schöne und lustige gemeinsame Zeit erinnern, in der sie noch unwissend gewesen waren? Wohl nicht, das konnte niemand. Man sah nur die Tatsache, dass man belogen wurde und welches Monster nun vor einem stand und die die Tatsache, warum der Gegenüber gelogen hatte. Angst vor diesen Tag, schaffte es oft, dass es einige Kraft kostet unbeschwert wie immer zu lachen, immerhin sollte er die Zeit genießen, solange sie ihm vergönnt war. Mit einem Mal wirkte der junge neben Marú älter als er nun den Kopf wieder hob und sie ansah. "Lass mich dein wahrer Freund sein, dann bist du ganz bestimmt nicht mehr allein." versprach er, wenn auch in seinem Satz ein Teil Egoismus mitschwang. Wenn er es schaffte für Marú ein wahrer Freund zu sein, dann würde auch sie bei ihm sein, sie die wusste was er wahr, sodass er sich nicht verstecken oder sie belügen musste.


Perplex blieb Marú auf seine Worte hin stehen. Ihr herzliches Lächeln wich aus ihrem Gesicht und wurde stattdessen von einem besorgten Ausdruck ersetzt. Er sah auf einmal so traurig, als habe sie etwas falsches gesagt. Sie ging innerlich nochmal ihre Worte durch, ehe sein Satz diese verdrängten und in den Vordergrund rückte.
Mehrere Male blinzelte Marú daraufhin, ehe sie seinen Satz wirklich begriff.
"Natürlich bist du mein Freund." Beruhigte sie ihn und fand allmählich ihr Lächeln wieder. "Da brauchst du dir gar keine Sorgen machen."
Rein instinktiv streckte sie die Arme nach ihm aus und drückte Nate an sich. "Auch wenn ich ja gerade mal einen Tag hier bin, vertraue ich dir. Du bist mir wirklich ein Freund hier." Noch einmal drückte Marú ihn an sich, bevor sie sich von ihm löste und lächelnd einen Schritt nach hinten trat.

Auch wenn immer noch der bittere Geschmack seiner Gedanken mit schwang, lächelte der Junge breit zurück. "Da bin ich erleichtert. Verzeih meine Zweifel." entschuldigte er sich ehrlich. "Lass uns essen gehen, ich weiß jetzt ganz bestimmt, dass du meine Freundin bist." es klang Dankbarkeit mit, als er nun ihren Arm ergriff und sie mit sich nahm. Nun würde er keine Zweifel mehr haben, dafür war sie auch die falsche Person. Marú musste so viel mehr als er durch machen und von den Erzählungen der Großen, würde dies für sie auch nicht so schnell ein Ende finden. Sie brauchte keinen an ihrer Seite, der selbst mit sich rang und halbherzig mit allem umsprang. Fast schon stolz hob er den Kopf wieder und verschloss all die zweifelnden Gedanken. Er würde schon beweisen, dass er endlich selbstbewusst geworden war und dazu eine wahre Freundin gefunden hatte.


Lächelnd lief sie neben Nate und schüttelte geistesabwesend den Kopf. "Es ist ja ein wenig gemein von dir Zweifel mir gegenüber zu hegen." Zog Marú ihn sogleich kichernd auf.
Sie hatten das Laufen wieder aufgenommen, sodass sie jetzt die Treppe erreichten und diese hinab stiegen.
Als sie die unterste Stufe hinter sich ließen musste sie kurz überlegen wo genau sich das Esszimmer befand. Jedoch gab sie es schnell auf und wandte sich an Nate. "Ich bin mir nicht mehr so sicher wo das Esszimmer ist." Gestand sie ihm mit einem entschuldigenden Lächeln. "Aber umso länger ich hier bleibe umso besser werde ich mich sicherlich auskennen."

"Bestimmt:" pflichtete Nate ihr bei und deutete auch gleich in eine Richtung. "Dort geht es entlang." er brauchte nicht extra still zu sein, um zu hören, dass sie nicht die einzigen gewesen sind, die sich auf die Suche des Esszimmers gemacht hatte. "Anscheinen sind die anderen auch schon dort, jedenfalls ein paar." sprach er das Ende seines Gedankens aus. "Ich rieche auch Essen!" schoss es sogleich aus ihm heraus, nachdem er den markanten Geruch vernahm. "Es gibt wohl gleich essen." schnell bedeutete er Marú ihm zu folgen. Er führte sie durch noch durch eine weitere Tür, ehe er jene öffnete, welche daraufhin den Speisesaal freilegte.


"Das hört sich doch gut an, dass es gleich Essen gibt." Beipflichtend knurrte leise ihr Magen, der darauf aufmerksam machte, dass sie heute ausgesprochen wenig gegessen hatte.
Mit einem verlegenen Lächeln ging Marú durch die Tür in den Saal hinein. Sie überflog mit ihren Augen, die am Tisch sitzenden Männer und setzte sich auch sogleich stumm dazu.
Auch wenn Nate bei ihr war, fühlte sie sich, wie heute morgen, fehl am Platz, so als gehöre sie nicht hier her, was bestimmt auch der Wahrheit entsprach.

Nate platzierte sich neben Marú, auch wenn sein gewöhnlicher Platz ihr gegenüber war. Er wollte sich mit ihr unterhalten und nicht sich dem allgemeinen Schweigen anschließen. Tatsächlich es hatten sich fast alle hier zusammen gefunden und da das Essen anscheinend noch nicht serviert wurde, unterhielten sich die anderen auch. Zwar fehlten noch andere, doch zwei freie Plätze stachen sofort ins Auge. Verwundert schob Nate den Kopf vor und betrachtete die leeren Stühle von Vince und Caleb. "Vielleicht haben sie schon zu Abend gegessen." murmelte er seinen Gedanken laut vor sich hin. "Sag, was möchtest du morgen unternehmen?" wandte sich der Junge an seine Nachbarin. "Morgen ist endlich Wochenende und ich muss nicht irgendwo hin."


Während Marú ihren Kopf zu Nate drehte, dachte sie auch schon über seine Frage nach.
"Ich würde sehr gern den Wald hinter eurem Haus sehen. Ich war heute schon auf der Terrasse aber ich hatte nicht so viel zeit." Schlug sie ihm vor. "Oder wir fahren in die Stadt, darauf hätte ich persönlich Lust." Bot sie ihm als andere Möglichkeiten dar. "Oder hast du noch irgendetwas im Sinn?"

"Ich kenne hier eh das meiste, also richte ich mich ganz nach deinen Wünschen." grinste der Jungspross neben ihr. "Also Wald und Stadt...." er setzte eine Miene auf, als würde er angestrengt über weitere Ziele nachdenken, auch wenn seine Gedanken sich vorfreudig um den Wald drehten. "Hey! Wie wäre es wenn ich dir meinen Wolf zeige?" als der Junge Marú nun an sah, leuchteten seine Augen geradezu begeistert von seiner eigenen Idee. "Es ist jetzt schon eine Woche her, seitdem ich das letzte Mal durfte." fügte er nörgelnd hinzu. "danach können wir ja in die Stadt gehen."


"Bist du dir sicher?" Fragte mit deutlichen Unglauben, wobei sie sich leicht zu ihm beugte. "Ich mein, so etwas habe ich noch nie vorher gesehen. Ich will dich doch nicht mit meiner Reaktion kränken." Sprudelte es einfach so aus ihr heraus. Doch schon als sie endete schüttelte sie über sich selber den Kopf und lächelte ihn dann wieder an. "Ach vergiss was ich sagte." Entschuldigte sie sich auch sogleich bei Nate. "Ich finde die Idee sehr schön." Beteuerte sie nun wieder mit einem ehrlichen Lächeln.

"Ja?!" es war tatsächlich noch möglich, dass Nate noch mehr strahlte. Zufrieden zog er die Schultern hoch und ließ sein Blick kurz beliebig schweifen. "willst du dann etwas bestimmtes in der Stadt sehen?" führte er seine Fragen fort, nachdem seine klaren Augen wieder bei Marú geendet waren. Noch während er sprach wurden bereits die ersten Teller serviert. Sofort setzten sich diejenigen mit an den Tisch, die bis dahin noch am Rand des Raumes gestanden hatten, auch fanden sich die fehlenden Personen ein, nur der Alpha und sein Beta glänzten mit Abwesenheit. Zwar war Nate wohl der einzige, der immer wieder die zwei leeren Plätze begutachtete, doch er war sich sicher, dass auch die anderen ihre Abwesenheit bemerkt hatten, vor allem Caleb's.


Noch einmal nickte sie zustimmend als sie auch schon den Blick auf den Teller richtete.
Trotz dessen, dass sie sich über das aufgetischte Essen freute, dachte sie ebenfalls immer noch über die Planung des nächsten Tages nach. "Caleb, Vince und ich waren heute auf einem Markt. Da könnten wir nochmal hin gehen. Ich war bis heute noch nie auf einem Markt und ich fand ihn so interessant." Erklärte sie, während sich ihre Mundwinkel wieder nach oben zogen. Seid Nate da war, war ihr Lächeln kaum noch aus ihrem Gesicht zu kriegen. "Allgemein war ich nicht oft im inneren der Stadt, vielleicht kannst du mir ja noch etwas zeigen, was ich noch nicht kenne." Gab sie an den Jungen neben sich zurück. Im nächsten Augenblick nahm sie auch schon das Besteck in ihre Hände und begann zu essen.

"Nun gut." nahm der Junge neben ihr die Ideen an und ging sie bereits in Gedanken durch. "Dann lass uns auf den Markt gehen." mit dem ausklingen seines Satzes, wurde dir Tür zum Speisesaal geöffnet und unverkennbare Schritte waren zu hören. Keiner der Anwesenden, musste den Kopf heben, um zu wissen wer es war. Die Gespräche wurden etwas leise, verschwanden jedoch nicht gänzlich. Nie hatte einer der beiden die anderen dazu aufgefordert still zu sein, eigentlich konnten sie hier alles tun und lassen was sie wollten, und trotzdem war es ein Zeichen des Respekts. Doch Vince schien sich von den jetzigen Gesprächen nicht beirren zu lassen, sondern widmete sich ohne ein Wort seinem essen.


Und auch Marús wurde angespannter, als die beiden Männer den Raum betraten. Immer wenn Caleb im Raum war, fühlte sie sich eingeschüchtert. Auch bei Vince hatte sie so ein Gefühl, doch bei ihm war es nicht so stark ausgeprägt, als bei Caleb.
Leicht neigte sie sich zu Nate. "Das hört sich gut an." Pflichtete sie ihm mit gesenkter bei und aß weiter.

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