~Willkommen~ |
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Nate warf den zwei Herren einen letzten Blick zu, dann begann auch er mit essen. Jedesmal wenn er auf den reichlich befüllen Teller sah, Stahl sich ein wissendes schmunzeln in seine Mundwinkel. Er war nicht dabei gewesen, doch von den Erzählung hatte er erfahren, wie überaus amüsant das Gespräch war, als Caleb der Küche klar machen musste, das die einfache Kost der Menschen nicht ausreichte. Seither war der Teller reichlich gefüllt mit allem was drauf passte und dem Geschmack der Männer entsprach. Keiner der Bewohner verpasste wissentlich die Zeiten der "Essensausgabe". Wie jedesmal, wenn Nate an diesem Tisch saß und das Essen ausgeteilt wurde, fragte er sich wie viel die Bediensteten hier wussten. Der Garten, der Keller, das oberste Geschoss, sie bemühten sich nicht gerade darum unentdeckt zu bleiben, allerdings war dies hier auch Caleb's Grundstück, vielleicht hatte er eine Vereinbarung. Nate musste feststellen, dass seine Augen ein weiteres Mal neugierig auf Caleb ruhten. Doch als dieser unerwartet schnell seinen Blick von seinem Teller hob und den jungen direkt ansah, zuckte dieser zusammen, jedoch grinste er nur zum teil ertappt und zum anderen entschuldigend, ehe er wieder zu marú sah, ohne aber etwas zu sagen.


Marú erwiderte Nates Blick mit einem kurzen Lächeln, bevor sie wieder auf ihren Teller schaute.
Diesen hatte sie fast vollends gelehrt, da ihr das ausgelassene Mittagessen großen Hunger bereitet hatte.
Dennoch schaute auch sie von ihrem Teller auf und ließ ihren Blick über die Männer am Tisch wandern. Letztendlich endete sie, wie auch Nate, bei dem Alpha und seinem Beta. Immer wieder huschten ihre Augen zwischen ihnen hin und her, bis sie letzten Endes bei Caleb anhielt.
Schon den Tag über brannte ihr eine Frage auf der Seele, doch sie wusste nicht genau wie sie diese hätte stellen können. Auch jetzt fand sie nicht die richtigen Worte und außerdem würde sie sich hier nicht trauen. Nicht, wenn alle Hausbewohner am Tisch saßen.
Somit senkte sie wieder den Kopf, aß den letzten Rest auf ihrem Teller und legte danach ihr Besteck fein säuberlich auf diesen.

Als auch der Junge zu ende gespeist hatte auf seinem Stuhl zurück. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und seufzte zufrieden. Es ging doch nichts über ein reichliches Abendessen. Mit einem Blick in die Runde konnte er erkennen, dass anscheinend die anderen ebenfalls so dachten, da keiner irgendwelche Reste auf seinem Teller zurück ließ. Nachdem das letzte klirren von Besteck ertönte, dauerte es nicht lange, bis sich bereits der erste wieder vom Tisch erhob und den Raum verließ. Unter jenen befand sich auch Caleb und Vince, welche so schnell wieder verschwanden, wie sie aufgetaucht waren. "Das war doch wirklich köstlich." schwärmte Nate noch nach, nachdem die Teller bereits weggeräumt waren.


"Da hast du recht." Mit einem schmunzeln drehte sich auf ihrem Stuhl nun komplett zu Nate.
Noch kurz folgten ihre Augen den verschwindenden Person, bevor sie doch wieder bei Nate ankam. Marú fuhr sich durch ihr offenes Haar, sodass ihr nicht mehr einige Strähnen im Gesicht hingen.
"Wie war dein Tag eigentlich? Wir haben vorhin ja eigentlich nur über mich geredet. Und wie ist es denn eigentlich wenn man in einer Klasse lernt?" Schoss es ihr als erstes durch den Kopf, wobei leicht den Kopf zur Seite neigte und ihn interessiert anschaute.

"Sehr unterhaltsam." antwortete Nate mit Vergnügen und sofort zierte sein Gesicht ein breites grinsen, während er sich an den heutigen Tag zurück besinnt. "Zwar ist der Unterricht recht schwierig, doch doe vereinzelten Pausen verbringe ich immer mit meinen Freunden. In einer Klasse zu lernen ist auf der Seite leicht, da alle dem Erwachsenen horchen." erklärte er seinen heutigen Tag, welcher jedoch klang wie auch die vergangenen.


Interessiert hörte sie ihm zu und nickte immer wieder zustimmend. "Ich habe gehört das die Klassen zwischen Mädchen und Jungen getrennt sind. Ist das bei dir auch so? Und du hast bestimmt viele Freunde in deiner Klasse oder?" Als er erzählte, leuchteten ihre Augen. Sie selber wäre so gern in eine Schule gegangen und hätte richtige Freunde gehabt.

"Oh ja, das ist auch bei mir so." bestätigte Nate ihre Frage. "Ich bin aber auch froh darüber. " er verzog sein sonst so lächelnden Gesicht nun zu einer genervten Grimasse. "Die Mädchen in meinem altern sind alle so eigenartig." er stützte seine Füße unter seinem Stuhl und drückte sich nach hinten, sodass er den Stuhl auf die hinteren zwei Beine kippte. So konnte er jetzt immer wieder leicht nach vorne und zurück kippeln, während er sprach. "Die haben sich immer so, wenn sie mit einem Jungen sprechen oder sie reden total gehoben." doch als seine hellen Augen zu Marú sahen, hatte er sein grinsen wieder zurück gefunden. "Du bist gott sei dank ganz anders." lachte er.


Marú stimmte in sein Lachen kurzzeitig mit ein. "Woher willst du das wissen?" Scherzte sie fröhlich. "Vielleicht rede ich ja in Wirklichkeit gehoben mit Jungen oder möchte, dass du mir die Hand küsst und dich vor mir verbeugst." Lachend streckte sie ihm gespielt ihren Handrücken entgegen.
Kurz hielt sie ihm die Hand unter die Nase, zog sie anschließend aber wieder zurück. "Vielleicht hatte es doch was zu gute, dass ich nie auf einer Schule war. Sonst hätte ich mir vielleicht die Eigenarten der Mädchen angenommen und wäre jetzt auch so unsympathisch, wie du sie mir beschreibst." Gab sie dann, mit einem Lächeln, zu bedenken.

Nate nickte bekräftigend, doch noch während seines Tuns fiel ihm auf, was er da tat. Schnell riss er die Augen auf und schüttelte den Kopf. "Das glaube ich nicht! Du wärst bestimmt immer noch so-"
"Bezaubernd?"
"Nein, ich wollte freundlich und-" noch ehe Nate den Satz beenden konnte, fiel ihm auf, dass gar nicht Marú mit ihm gesprochen hatte. Sofort sah er sich nach der Person um, die ihm da ins Wort gefallen war. Doch statt sie zu entdecken musste er plötzlich mit bekommen, wie jemand die Lehne seines Stuhles ruckartig nach hinten zog, als würde er jeden Augenblick umkippen. Erschrocken versuchte er nach der Tischkante zu greifen, verfehlte sie jedoch. ZU seinem Glück kam es nie dazu, dass er umfiel. Stattdessen sah er nach oben und dort in ein breit grinsendes Gesicht. Wie in sich zusammen gerutscht, kauerte der Junge nun auf dem Stuhl und fauchte die Person über ihm wütend an, auch wenn er damit nur die Tatsache verschleiern wollte, wie er sich erschrocken hatte. "Was sollte das denn?! Ich hätte mir weh tun können." der Junge versuchte nach dem Gesicht zu schlagen, doch dieses wich gekonnt aus und ließ als Antwort nur den Stuhl wieder ein Stück tiefer rutschen. Das abwartende und neckende Grinsen über ihn wurde dabei nur noch größer. "Hey!" rief Nate. "Schon gut, ich hab es verstanden. Jetzt stell den Stuhl wieder hin." fauchte der Kleinere weiter.
"Sag bitte."
"Arthur!" rief Nate nun, bis der Angesprochene seufzend nach gab und den Stuhl wieder gerade stellte. "Deine Späße waren wirklich einmal besser." eingeschnappt richtete der Jüngere seine Kleidung und drehte sich so, dass er den Störenfried ganzheitlich sehen konnte. Wenn mann die Gestalt des jungen Mannes ihm gegenüber kurz beschreiben musste, reichte es aus sich Nate nur mit schmaleren Augen und ein stück kürzerem Haar vorzustellen.
"Na was denn? Das liegt ganz einfach daran, dass du früher noch ein Sinn für Humor hattest." entgegnete der Größere nun und grinste breit, wobei auch hier eine deutliche Ähnlichkeit mit Nate erkennbar war. "Und du bist also die bezaubernde junge Dame von der hier alles redet." die klaren blauen Augen des Mannes hatten nun Marú im Visier und ignorierten Nate's empörtes Schnaufen völlig.


Marú hatte sich, wie auch Nate, kurzzeitig erschrocken, da sie die Person erst nicht sah. Doch von ihrem Platz aus konnte sie das Schauspiel bestens beobachten.
Während sich die zwei also stritten, kicherte sie leise vor sich her und hielt sich die Hand vor den Mund.
Als der ältere sich dann zu ihr wandte zuckte sie leicht zusammen und lächelte ihn dann schüchtern an.
Durch seine Worte fingen ihre Wangen leicht an zu glühen, da sie selten zu hören bekam, sie sei bezaubernd. Und zu ihrem Pech konnte man es nur zu gut, durch ihre blasse Haut sehen.
"Das beabsichtige ich aber nicht." Verteidigte sie sich, da sie es unangenehm fand im Mittelpunkt zu stehen. "Und sie sind?"

"Wie Unhöflich von mir." flink machte der Mann einen Schritt zurück, legte die rechte Hand auf sein Herz, die linke verschwand hinter seinem Rücken und dann neigte er seinen Oberkörper nach vorne. "Mein Name ist Arthur." er erlaubte sich, wenn er dabei auch sehr vorsichtig war, Marú's Hand eigenmächtig zu heben und ihr einen standesgemäßen Kuss auf den Handrücken zu geben. " Mein Nachname tut hier nichts zur Sache, ich kann nur eins verraten: es ist der gleiche wie von deinem kleinen Freund." damit zwinkerte er Marú zu und lud sich gleichermaßen den Hass von Nate auf sich. Dieser gab ein Geräusch von sich, was wie eine Mischung von knurren und bellen eines Welpen klang und sprang von seinem Stuhl auf. "Warum musst du auch immer überall dich einmischen?!" doch sein versuch den Mann zu erwischen stellte sich als Hoffnungslos dar, da dieser immer wieder auswich. "Nana. Ich war halt nur neugierig. Immerhin spricht alles von ihr." verteidigte Arthur nur.


Erst als der ältere der beiden vor ihr stand, fiel ihr der Groschen. Er sah im Grunde genau so aus wie Nate, nur ein wenig älter. Also mussten sie Brüder sein, schoss es ihr durch den Kopf.
Doch als Nate immer wütender wurde folgte sie nicht mehr ihren Gedanken, sondern sprang von ihrem Stuhl auf und legte Nate eine Hand auf die Schulter.
"Nate beruhig dich doch bitte." Versuchte sie ihn, mit ruhiger Stimme, zu beschwichtigen.
Auch wenn die ein sanftes Lächeln aufgesetzt hatte, war sie innerlich aufgewühlt. Sie wollte nicht, dass die beiden sich wegen ihr stritten.
Dieser Gedanke machte sich sofort in ihrer Umgebung bemerkbar. Nicht vorhandene Windstöße brachten sie Flammen im Raum in Bewegung, was sie selber gar nicht bemerkte. Sie schaute weiter Nate an, in der Hoffnung, er würde sich wieder beruhigen.

Sie vermochte es nicht zu bemerken, doch die Sinne der beiden vor ihr waren um einiges schärfer. Noch im Moment wo sie fertig gesprochen hatte und sich damit die Stimmung im Saal veränderte, hielten beide inne und richteten ihre Augen aufmerksam auf sie. "Verzeih'." entschuldigte sich Nate sofort, wobei sein Kopf dezent nach vorne kippte. "Er macht es nur immer wieder absichtlich." versuchte er sich zu erklären und gleichzeitig die Situation zu entschärfen, auch wenn dies sein Bruder natürlich weitaus eleganter regelte. Dieser lächelte nur sanft und nickte, als würde er Nate zustimmen, doch in seinen Augen lag etwas anderes. Für einen Moment kam es Nate vor, als blitzte etwas wie Zufriedenheit in den blauen Augen bin Arthur auf, doch kaum grinste sein Bruder Marú an, war es wieder verschwunden und hinterließ keine Spuren um es nachträglich noch zu verstehen.
"Jetzt erzähl mal, wie ist es dir bis jetzt so ergangen? Ich konnte leider nicht an deinen ersten Tag anwesend sein, da ich anderswo unterwegs war."


"Na wenn er das mit Absicht macht, dann ignoriere es einfach." Riet sie Nate noch mit einem Augenzwinkern, ehe sie sich an seinen Bruder wandte. Bei seiner Frage stöhnte sie leise auf. "Willst du das wirklich wissen?" Es war befremdlich für sie eine fremde Person zu duzen, doch er tat es ja im Gegenzug auch, also schien es für ihn normal zu sein. "Ich hätte gestern bestimmt mein Leben verloren, wenn Caleb nicht aufgetaucht wäre. Dann hatte ich die Wahl, hier einzuziehen oder ewig in angst Leben zu müssen. Ich denke es ist ziemlich eindeutig für was ich mich entschieden hab." Fing sie an in Kurzfassung die zwei Tage zu erklären. "Ach und heute habe ich erfahren zur Hälfte eine Elfe zu sein und dass mein eigentlicher Vater nicht mein Vater ist." Ihre Laune senkte sich merklich, was sich wieder über ihre Umgebung zeigte, indem die Kerzen flackerten. "Alles in allem perfekt, würde ich meinen." Meinte sie dann zum Schluss mit einem bitteren Lächeln.

Wie ein Spiegelbild des jeweils anderem, ließen beide Brüder ihren Kopf dezent mitfühlend zur Seite sinken und sahen sie auch mit einem ziemlich ähnlichen gerührten und einfühlsamen Blick an. Auch wenn keiner von beiden wirklich an ihrem Geschilderten die Schuld trug oder gar teilgenommen hatten, fühlten sie sich schuldig. "Dann wirst du dich freuen, was noch alles auf dich zukommt." es war Nate der zuerst sein aufmunterndes Lächeln wiedergefunden hatte und ihr zu nickte. "Da gebe ich ihm Recht." schloss sich Arthur an. "Wie schrecklich es auch klingen vermag, mit solchen Erlebnissen bist du in diesem Haus nicht die einzige, deswegen kann dich hier einige gut verstehen, auch wenn es unterschiedliche Gründe sind." und schon machte der junge Mann einen Schritt wieder auf das junge Fräulein zu und schloss sie in seine Arme, wobei er sie fest drückte. "Falls du Hilfe brauchst oder mit etwas nicht zurecht kommst, kannst du dich jederzeit an mich oder an mein kleines Brüderchen wenden, da ich nicht immer hier bin. Was du hier nicht bist, ist alleine." versprach er ihr, als er sie nach der Umarmung wieder ansah. Er hatte sich nicht getraut zu lange sie zu beruhigen, da er den stechenden Blick des Kleineren hinter sich spürte, welcher sich aber zurückhielt etwas zu sagen.


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