~Willkommen~ |
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Caleb nahm nun auf der noch freien Couch platz, nach einem kurzen Blick Duell, setzte sich auch Vince neben ihm. Er hielt sich gerne hinten, nicht immer weil er sich nicht einmischen wollte, viel mehr, weil er in verschiedenen Momenten die Fassung oder die Kontrolle verlierte und danach natürlich dafür gerügt wurde. Tja, er hatte es halt nicht ganz so einfach.
"Ich würde diese Wahl dem Hausherren überlassen." antwortete Caleb auf die Frage. "Dasselbe gilt auch für meinen Begleiter." fügte er noch schnell hinzu, ehe er sich mit einem lautlosen Seuzfer zurück lehnte und den Blick flüchtig durch den Raum gleiten ließ. Das Mädchen wohnte wirklich nicht schlecht, kein Wunder das sie sich so ins Hemd gemacht hatte, als sie erfahren hatte, dass sie bei ihm einziehen musste. Dennoch lag nicht gerade das typische Familienverhältniss in der Luft, wie weit fand. Irgendwas störte ihn hier ran.


"Nun gut." George nickte kurz bedächtigt, ehe er einen Butler heran winkte. "Sebastian, bring bitte uns einen Earl Grey."
"Sehr wohl." Der schwarzhaarige Butler nickte kurz und verschwand dann auch aus dem Raum.
"Also Mr. Grayson, haben sie schon viele Personen unterrichtet?" Wandte sich George wieder an seinen Gast.
"Meinst du es wirklich erst, sie einfach mit dem Mann mitgehen zu lassen?!" Erhob nun seine Gattin wieder das Wort.
"Ja Elisabeth, ich meine es ernst. Marú ist langsam alt genug. Außerdem haben wir sie dahingehend erzogen, dass sie auf sich selbst aufpassen kann. Und ich traue es unseren Gästen zu, wie sie mit einer Dame ihrer Ranges umzugehen haben." Wurde nun ihr Vater lauter. Aufgebracht starrte Mrs. Blackwood ihren Mann an und und stand dann steif auf.
"Wenn sie mich entschuldigen." Elisabeth ließ ihren gereizten Blick über die Männer im Raum schweifen und verließ diesen auch sogleich.
George fasste sich an die Schläfen und schüttelte den Kopf. "Bitte entschuldigt meine Frau. Sie ist manchmal ein wenig überemotional."
Mary kam mit einem etwas jüngeren Hausmädchen und zwei großen kofferartigen Truhen zurück. "Sie haben ja schon ihre Kleider zusammengelegt." Erstaunt schaute die ältere Frau zu Marú.
"Aber das sagte ich doch." Kicherte diese leicht über über den Gesichtsausdruck von Mary. "Du solltest mich doch kennen." Schnell winkte sie ab. "Außerdem wollte ich nicht so seht trödeln. Mr. Grayson hat sehr viel zu tun. Also wollte ich ihn nicht aufhalten." Die kleine Blondine lief zu ihrem Schminktisch und hob eine kleine Kette hoch.
Es war ein kleines ovales Medaillon, mit einer elfenbeinfarbenen Frau im Profil. Der Hintergrund war hellblau und kleine Ranken schlangen sich um die Silberkette.
Ein kleines Lächeln schmückte ihre blassen Lippen, als sie sich diese um den Hals legte und den Verschluss schloss.
In der Zeit legten ihre Bediensteten ihre Kleider schon in die Koffer.
"Ach wartet doch. Ich helfe euch." Erhob sie sogleich die Stimme, ging auf das Bett zu und half ihnen beim packen.

"Ich habe mit Ihnen das nachsehen." beruhigte Caleb dem Mann. "Ich selbst bin in meinem Leben ebenfalls an genügend Personen mit einer ähnlichen Gesinnung geraten. Und um Ihre Frage zu beantworten: Ja, ich habe bereits einige in meinem Unterricht gehabt, doch Ihre Tochter wird noch etwas spezieller behandelt, da sie wirklich etwas besonderes ist." noch während er sprach, fixierten seine grünen Augen den Mann auf dem Sessel. "Erlauben Sie auch mir eine Frage: ist Marú ihre einzige Tochter?" zu seinem Glück, war ihm der Name wieder eingefallen, wenigstens vor ihrem 'Vater' sollte er ihren Namen kennen. "Oder besitzen Sie noch weiter solche hübsche Kinder?" er schätze den Mann, der den Posten des Hausherren belegte, so ein, dass er williger war Frage zu beantworten, als seine Frau, wobei diese Marú wie aus dem Gesicht geschnitten war.


"Nein Marú ist mein einziges Kind." Beantwortete der Mann Calebs Frage kopfschüttelnd. "Trotz dessen, dass wir nur eine Tochter haben, wollten wir nie mehr als ein Kind." Zwar stimmte das nicht, was der ältere Mann erzählte, doch es war für ihn schon immer eine beschämende Angelegenheit, dass er und seine Frau es schwer hatten Kinder zu bekommen. Dadurch war seine Freude noch größer gewesen, als er Marú das erste mal im Arm halten konnte. "Sie ist mein ganzer Stolz, müssen sie wissen." Nun strahlten die Augen von George, bei seiner Erzählung. "Aber warum die Frage eigentlich?"

Und damit taten sich für Caleb exakt zwei Wege auf, wobei er einen von beiden wählen musste. Entweder er würde die Wahrheit aussprechen und damit Gefahr laufen,alles sehr zu verkomplizieren oder er würde weiterhin unwissend tun und lügen. Er spürte den Blick von Vince neben ihm, denn auch er war sich dessen bewusst und wartete, doch seine dabei entstehende Anspannung war förmlich greifbar. Noch für einen Moment lagen die Augen unentwegt und ohne Regung auf den Mann, ehe sich ein charmantes, verlegenes Schmunzeln in seinen Mundwinkel sichtbar machte. "Es hätte ja sein können, das hier noch so ein wunderschönes Talent schlummert. Was ich dieser Familie durchaus zutraue." ertappt lachte er leise. "Man weiß ja nie." neben ihm entspannte sich sein Begleiter und wandte damit auch den Blick ab. "Aber dann bedanke ich mich inständig dafür, dass Sie mir ihr einziges Kind anvertrauen."


Sebastian kam mit einem Tablett zurück, worauf drei gefüllte Tassen standen. "Bitte sehr." Er verbeugte sich leicht und stellte die Tassen auf dem kleinen Tisch ab. Mit dem Tablett in der Hand verschwand er wieder.
Der Hausherr nickte seinem Butler nur kurz zu und ergriff eine der Tassen. "Ach sie müssen sich gewiss nicht so bedanken." Winkte nur ab. "Sie hat nun wirklich ein alter erreicht, in dem sie mal aus diesem Haus kommen sollte. In ihrem Alter war ich schon längst verheiratet." Er trank einen Schluck von dem Tee und stellte die Tasse dann ab. "Nur meine all zu liebe Gattin sieht es leider nicht so wie ich. Wie sie ja mit erlebt haben, macht sie ein Drama daraus." kurz zuckten seine Mundwinkel zu einem humorlosen Lächeln hoch. "Obwohl ich sie als pflichtbewusst einschätze."

"Auch diese Unruhe wird sich legen, da bin ich ganz zuversichtlich. Ihrer Tochter ist es ja auch vergönnt, Sie besuchen zu können." nur halt in Begleitung, fügte er in Gedanken hinzu. Auch Caleb nahm einen großen Schluck von seinem Tee, gleichgültig, ob er noch heiß war. Seiner Meinung nach konnte das Mädchen langsam kommen, da alles gesagt war und er damit auch die endgültige Erlaubnis eingeholt hatte. Innerlich ungeduldig trank er ein weiteres Mal von seinem Tee und warf einer der Uhren in dem stilvoll eingerichteten Wohnraum einen Blick zu.


Mr. Blackwood nickte darauf amüsiert. "Da kennen sie leider meine Frau zu kurz, um so zuversichtlich zu sein." Wieder trank er einen Schluck von dem Tee.
Mary schloss den Koffer und schaute zu Marú auf. "Ich werde schnell ein paar Bedienstete holen, damit sie ihre Koffer herunter tragen können." Erklärte sie und wandte sich im nächsten Augenblick zu der Tür.
"Meinetwegen. Ich bin in der Zeit noch einmal schnell in der Bibliothek." Die beiden Frauen wechselten ein schnelles Nicken, ehe beiden in entgegengesetzte Richtungen gingen. Nur Marú hatte sich davor noch schnell eine Tasche genommen.
Marú erreichte die große Treppe und stieg sie zurück ins Erdgeschoss herunter. Sie lief an dem Salon vorbei, indem die drei Männer saßen, und lugte kurz hinein.
Sie machte aber kaum halt, sondern folgte dem Flur weiter in den hinteren Bereich des Hauses. Sie erreichte eine große, dunkle Doppeltür, die sie leise öffnete.
Sie schlich zu den hinteren Regalen, indem dicke, in Leder gebundene Bücher standen. Sie griff nach einem ganz bestimmten, was schon sehr alt schien. Kurz strich sie über die Vorderseite und steckte es in die Tasche.
Bis auf die Kette, die sie im Moment um den Hals trug, war das Buch das wichtigste was sie mitnehmen wollte. Eigentlich war es das ihres Vaters, doch da er ihr es in ihren Kindertagen immervorgelesen hatte, wollte sie es als eine Art Andenken mitnehmen.
Das Mädchen machte schnell kehrt und lief zurück in die Eingangshalle. Dort standen die Bediensteten des Hauses und waren schon dabei die Koffer zu der draußen wartenden Kutsche zu tragen.
"Könntest du die Tasche gleich mit nach draußen mitnehmen?" Wandte sie sich an Mary, die die Tasche entgegen nahm.
"Haben sie gefunden, nach was sie suchten?" Fragte diese, worauf Marú sich einen Finger an die Lippen legte. "Behalten wir das lieber für uns." Frech zwinkerte sie der Frau zu. Mary erwidert ihr grinsen und ging daraufhin hinaus.
Marú aber ging zurück zu dem Salon und öffnete die Türen.
Kurz räusperte sie sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. "Entschuldigt, wenn ich stören sollte. Aber meine Kleider wären dann fertig gepackt."

Caleb war gerade dabei seinen Tee zu leeren, als er die bekannte Stimme in Der Tür vernahm. Ihr räuspern wäre gar nicht nötig gewesen, sie war ja nicht zu überhören. "Sehr gut." kommentierte er ihre Kundgebung, ohne ihr einen Blick zu gönnen. Stattdessen trank er die Tasse aus und stellte sie samt Untertasse klirrend auf den Tisch ab. Anschließen fixierte er den Mann, mit dem er noch vor einigen Sekunden ein Gespräch hatte. "Dann würden wir uns empfehlen," während er sprach erhob er sich und richtete beiläufig sein längeres Jackett. " und vielen Dank für Ihr Einverständnis. Ich werde mich gut um sie sorgen." er brauchte Vince nicht auffordern oder gar anschauen, damit er handelte, als Caleb aufstand und anschließend auf das Mädchen in der Tür zu ging, folgte er wie ein Schatten. "Dann machen wir los." diese Worten galten nun seinen Mitreisenden, wobei dies der einzige Moment ist, wo sein Blick wirklich dem von Marú kreuzte. "Wir haben noch einiges vor."


Marú zog irritiert ihre Augenbrauen zusammen, trat aber zu Seite um den Männern platz zu machen.
Ihr Vater erhob sich ebenfalls von seinem Platz und gesellte sich zu der Blondine.
Er folgte ihnen bis zur Haustür, doch bevor Marú den Männern zu der Kutsche folgen konnte umfasste er zärtlich ihren Oberarm, um sie zum anhalten zu bewegen.
Skeptisch drehte sie sich zu dem dunkelhaarigen Mann um. "Ist irgendwas?"
"Es ist wohl doch nicht so leicht seine Tochter ziehen zu lassen." unbewusst schüttelte er den Kopf.
"Ach Vater, so schlimm ist es nicht. Wir können uns ja immer noch sehen. Schließlich bin ich ja keine Gefangene." Sie tätschelte beschwichtigend seine Hand und lächelte ihn liebevoll an. "Du wirst sehen, wir werden uns öfter sehen, als du glauben magst." Versuchte sie ihren Vater zu motivieren, auch wenn sie ihren Worten selber kaum glauben schenken konnte.
"So wird es wohl sein." Wieder schüttelte er den Kopf.
"Aber wo ist eigentlich Mutter?" Fragte sie nun, um das Thema zu wechseln. Doch ihr Vater winkte nur ab. "Ach du kennst sie doch. Sie ist mit meiner Entscheidung nicht zufrieden und ist gegangen, um sich zu beruhigen. Sie geht immer gleich von dem schlimmsten aus. Auch wenn ich Mr. Grayson als pflichtbewussten Mann einschätze. Außerdem schien er sehr angetan von deinem Talent zu sein."Ein kleines Grinsen zuckte in seinem Mundwinkeln.
Doch Marú konnte nur innerlich über diese Worte lachen. Wie gut Caleb ihren Vater auch unter den Finger wickeln konnte, sie kannte die Wahrheit, somit auch seine unhöfliche Seite.
"Sag ihr bitte von mir, sie soll sich nicht so viele schlimmen Gedanken machen. Schließlich ist er ja nur mein Lehrer."
Marús Vater nickte kurz und gab ihr dann einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Er machte einen Schritt von zurück und wies mit dem Kopf zu der Kutsche. "Jetzt geh. Ich will euch nicht weiter aufhalten."
Marú lächelte ihm nochmal zu, ehe sie die Stufen zu der Kutsche hinunter stieg.
Doch bevor sie in diese einstieg, drehte sie sich nochmal zu dem Haus und winkte ihrem Vater zu.

Während die beiden sich ausgetauscht hatten, waren die beiden Männer bereits in die Kutsche gestiegen und warteten das Ende des Gesprächs geduldig ab. Naja, von wirklicher Geduld konnte man bei den beiden Männern nicht sprechen. Während Vince nun den nervösen Tick abgeguckt hatte und ununterbrochen mit dem Knie wippte, hatte Caleb aus einer seiner Mantel Tasche ein Schriftstück gezogen, welches er nun studierte. "Wusstest du, dass wir wieder auf Vollmond zugehen?" eröffnete Vince das Gespräch, was bereits zu beginn zum scheitern verurteilt war. Denn auf seine Worte, hob sich der Blick des Mannes ihm schräg gegenüber. Lange kreuzten sich nur die Blicke der beiden, ehe Caleb mit einer gelangweilten Grimasse zu seinem Brief zurückkehrte. "Was bezweckst du mit dieser Aussage, welche ich sehr gut alleine bemerken konnte?"
"Ist es denn wirklich nötig sie gleich bei uns wohnen zu lassen?" kam der junge Mann auch gleich zu seinen wahren Absichten.
"Warst du es nicht, der abgesehen von den Bediensteten keinerlei Menschen in unserem Anwesen geduldet hat? Jedenfalls, was das über Nacht bleiben anbelangt. Alle schaffen es ohne solch ein Tun, doch du holst sie gleich zu uns."
"Du weißt wer sie ist, oder?" fragte Caleb, anstatt zu antworten.
"Was hat dass denn da-"
"Weißt du wer sie ist?" wiederholte Caleb, nur diesmal schärfer. Sofort neigte Vince reflexartig den Kopf, auch wenn er seine Hände zu Fäusten ballte. "Ja, ich weiß sehr wohl wer und was sie ist."
"Beantwortete dies dann nicht deine Frage? Ich bin mir meiner eigenen regeln durchaus bewusst und werde wohl auch den anderen eine Erklärung schulden, doch wie du bemerkt hast, ist es unausweichlich. Beide Seiten würden in Aufruhr sein, wenn ein weiterer Attentat auf sie verübt wird, welcher erfolgreich wäre. Auch wenn man es vermeiden wollte, sie ist jetzt da und muss anfangen damit umzugehen. Mehr wollen wir doch nicht."
"Und was ist mit den anderen? den Silvermyst zum Beispiel?" als Antwort darauf, richtete sich Caleb wieder auf und hielt das Schriftstück hoch. "Die haben soeben eine Drohung gegenüber dem Vertrag und dem Rat ausgesprochen. Anscheinend hinterließ der Tot eines Artgenossen einen doch recht bitteren Geschmack bei ihnen." der Mann warf dem Mädchen einen Blick zu, ehe er mitbekam, wie das Gespräch beendet wurde. Noch ein kurzer warnender Blick zu Vince, ehe er sich wieder zurück lehnte, jedoch das Blatt in der Hand behielt und die Unterzeichneten Namen begutachte. "Wahrscheinlich werden beide Räte schneller einberufen als gedacht."
"Wenigstens müssen wir nicht mehr zu einer dieser öden Veranstaltungen." brummte Vince, welcher nun sichtlich schlechter Laune war. Zurück halten würde er sich wohl nun nicht mehr länger. "Es hat also auch Vorteile."


Marú setzte sich auf den verbliebenen Platz, während die Tür von dem Kutscher geschlossen wurde. Ruckelnd setzte sich das Gefährt in Bewegung, während die beschlugenen Hufen der Pferde auf der Straße klapperten. Noch einmal schaute Marú aus dem kleinen Fenster zu ihrem Vater zurück, doch dieser verschwand ins inneren des Hauses und die großen Flügeltüren schlossen sich.
Sie wandte sich Caleb zu und funkelte ihn an. Währenddessen hob sich ihre schlanke Hand zu ihrer Kette an ihrem Hals und umfasste diese.
"Warum haben Sie meine Eltern belogen, ich dachte sie wären auch Elfen, somit müssten sie davon wissen?" Sie machte eine kleine Pause und schaute kurz aus dem Fenster. Eigentlich wollte sie ihm noch trocken an den Kopf werfen, dass er mit seinem Talent zur Schauspielerei sich am besten an einem Theater bewerben sollte, doch sie verkniff es sich, da sich nicht mit ihm streiten wollte. "Ich bin zugegebenermaßen irritiert." Sie zuckte mit den Schultern und drehte ihren Kopf zurück.

"Ihre Eltern sind keine Elfen." antwortet Caleb stattdessen trocken. Er faltete den Brief zusammen und ließ ihn in der selben Tasche verschwinden, wo er herkam. "Weder ihre Mutter noch ihr... noch der Mann der sich als ihr Vater ausgegeben hat. Daher habe ich mein wahres Anliegen nicht geschildert. Menschen sollen von unseren Welten unbehelligt bleiben, da sie es nur unnötig verkomplizieren würden." als Kommentar schnaubte Vince neben dem Mädchen und verschränkte die Arme vor der Brust. "Das schaffen jedoch auch Unsereins." immer noch eingeschnappt von dem zuvor geführtem Gespräch richtete er sein Blick nach draußen, um Caleb sein Missfallen deutlich zu machen. Dieser verzog nur kurz die Mundwinkel, wobei es einem Wolf ähnelte er als Warnung seine Zähne blecken wollte, damit sein Gegenüber es nicht zu weit trieb, doch schnell fing er sich und holte tonlos tief Luft, ohne aber etwas weiteres zu sagen.


Vor Unglauben weiteten sich ihre Augen und der Griff um ihre Kette verfestigte sichtlich. "W-warum reden sie über meinen Vater, als wäre er das nicht." Fragte sie, auch wenn sie sich die Frage selber beantworten konnte.
Ihr wurde schon immer nachgesagt, sie würde ihrer Mutter wie einem Ei dem anderen gleichen. Sie hätte nie abstreiten können, dass sie ihre Mutter wäre. Doch ihrem Vater sah sie nie ähnlich.
Apart drehte sie ihren Kopf zur Seite und biss sich krampfhaft auf die Zunge. Sie schluckte den großen Kloß in ihrem Hals herunter und unterdrückte die Tränen, die sich aus ihren Augen kämpften. "E-er ist nicht mein Vater? Habe ich recht?" Ihr Herz klopfte schwer gegen ihre Brust und kleine Risse entstanden in dem Holz der Kutsche.

"Ja da haben Sie Recht." antwortete Caleb, dieses Mal mit ruhigerem Ton, auch wenn er dadurch nicht sonderlich einfühlsamer klang. "Damit Sie eine Elfe sein können, muss mindestens ein Elternteil aus der Blutlinie einer Elfe entspringen, doch beide ihrer jetzigen Eltern sind Menschen. Kein Grund sie nicht als Eltern anzusehen, aber im Grunde sind sie es nicht. Abgesehen von Ihrer Mutter." Caleb spürte ihren Gefühlszustand, da er ihr nicht nur anzusehen war, sondern geradezu greifbar in diesem engen Raum in der Luft lag. "Ihr Vater war ein Elf, doch wie ich das beurteilen kann, wusste ihre Mutter nichts davon. Doch durch diese Bindung sind Sie nun in dieser Lage eines sehr gesuchtem Mädchens. Eines Mischlings."


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