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Zustimmend nickte Marú, ehe der Jungwolf sich erhob. Als er über ihr ragte und sich kurz schüttelte, musste sie sich eingestehen, dass Nate in dieser Gestalt wunderschön aussah.
Diese Tatsache brachte sie kurz zum schmunzeln, bevor es ihr auch schon durch seine letzten Worte verging.
Mit einem leisen, genervten aufstöhnen richtete sie sich auf und befreite ihren Rock von einigem Blütenstaub. "Ich habe ihn fast schon vergessen." Sie musste an die vorherige Diskussion denken und mit diesem Gedanken wusste sie auch, dass die jetzige nicht wirklich leichter wurde. "Warum musste du mich wieder daran erinnern." Fragte sie, auch wenn die Frage eher rethorischer Natur war und Marú gar keine Antwort verlangte. Dabei trugen ihre Lippen ein kleines Lächeln, welches sie Nate schenkte.

//Er hat seine Erscheinung nicht gerade versteckt, dies könnte er auch gar nicht.// fügte Nate innerlich lächelnd hinzu. Es fiel ihm eigenmächtig auf, dass er für den Rückweg ein etwas schnellers Tempo angeschlagen hatte. Auch wenn er Calebs Worte von ihrem letzten Gespräch längst nicht vergessen hatte, überwog das Gefühl der Freude dennoch. Wie lange konnte man schon seinem Vater böse sein, wenn man schnell feststellen musste, dass dessen Worte nur zu dem eigenen Schutz war? So war es auch nicht verwunderlich, dass sie dieses Mal weitaus schneller zu dem Gebäude zurückgekehrt waren, sodass die blauen Augen des Jungwolfes eilig die Terrasse nach den erwarteten Personen absuchten.
Caleb saß an dem, auf der Terrasse aufgebauten Tisch mit den vier Stühlen, vor sich auf der gläsernen Tischplatte stand eine Tasse auf einem kleinen Kuchenteller, dem Geruch nach zu Urteil handelte es sich um Kaffee. Natürlich saß auf dem Stuhl neben ihm, nicht anders erwartet, Vince. Jener hatte jedoch den Kopf in den Nacken und damit auf die eiserne Lehne des Stuhles gelegt und dabei die Augen geschlossen. "Wenn ihr heute noch in die Stadt wollt und dort nicht allzu unter Druck stehen wollt, dann solltet ihr langsam los machen." begrüßte er die beiden. Der Tisch war so positioniert, dass man ohne Probleme von der eh etwas erhöhten Terrasse gut auf die beiden Spaziergänger blicken konnte. Der Wolf trat einen unbewussten Schritt nach vorne, wobei sich sein Blick mit dem des Mannes kreuzte. Es wurden weder ein Worte gewechselt, noch verriet sie ihre Gesichtszüge oder eine Bewegung und doch schienen sich beide stumm zu verstehen. Nur eine Zeit später hatte die Rute des Tieres begonnen leichte Kreise auf den Boden zeichnen zu wollen, da sie wieder begonnen hatte mit schwingen. Anschließend drehte Nate Marú dem Kopf zu. //Ich werde gleich wieder da sein.// versprach er, machte einen Sprung um seine eigene Achse und verschwand mit großen Sätzen abermals im Wald.


Marú hingegen schaute Nate für einen kurzen Moment frustriert hinterher. Warum musste er sie auch ausgerechnet jetzt allein lassen?
Langsam wandte sie sich wieder zu den Männern zurück, auch wenn sie eher Caleb schuldbewusst anschaute. "Also haben Sie ihre Meinung bezüglich Nates und meinen Ausflug geändert?" Wollte sie vorsichtig von ihm wissen. Sie war vorhin nicht gerade nett zu ihm gewesen, doch sie ließ sich auch nichts von einem fremden Mann vorschreiben. So straffte sie die Schultern und faltete die Hände vor ihrem Körper.

"Keineswegs." beantwortete der Angesprochene Marú's Frage, wonach er einen Schluck von seinem lauwarmen Kaffee nahm. "Sehen Sie es als Ihren letzten Rundgang. Für sie, wie auch für mich steht dabei leider etwas zu viel auf dem Spiel, als dass ich Sie einfach walten lassen kann." mit einem leisen klirren stellte Caleb die Tasse wieder auf ihren passenden Teller ab, hob den Blick und betrachtete das Mädchen. "Ich werde heute noch mit Ihnen kommen, doch das war es dann auch. Dann kann ich diese Gelegenheit gleich noch ausnutzen und nicht völlig sinnlos das Grundstück verlassen." kurz musterte der Mann das Mädchen noch, ehe er ein weiteres Mal die Tasse anhob und an seine Lippen setzte. Doch bevor er zu trinken gedachte, sprach er erneut zu ihr: "Gedenken Sie, so zu bleiben oder wollen sie sich noch einmal umkleiden. Die Zeit ist knapp bemessen, doch Nate wird noch einen Augenblick brauchen, wenn Sie also das Bedürfnis haben, dann jetzt." dann trank er.


Marú atmete tief durch, einerseits um sich zu beruhigen, da Calebs Worte sie wieder aufbrachte, und zum anderen um ihre Worte genau wählen.
"Ich kann es nicht fassen, dass Sie mir das einfach verbieten." Und schon war der gute Vorsatz zunichte. Wieder atmete sie tief durch und verschränkte ihre Arme. "Ich weiß, dass es nur um meinen Schutz geht, aber wie stellen sie sich dass denn vor, wenn ich beispielsweise meine Eltern besuchen will? Sagen Sie dann auch einfach Nein, da dass Anwesen in der Stadt liegt? Oder sind Sie dann auch so gütig und gewähren mir Freigang?" Zum Ende hin wurden ihre Wort immer sarkastischer, da seine unverblümten Worte sie wütend machte. "Sie können doch nicht einfach über meinen Kopf hinweg entscheiden."

"Oh doch das kann ich." lautete erneut seine feststehende Meinung. "Ich wurde Ihnen zum Schutze zugeteilt und um dieser Aufgabe gerecht zu werden, muss ich Ihnen genau dies verbieten." da sein letzter Schluck die Tasse geleert hatte, musste er wohl oder übel die leere Tasse zurück stellen und schob auch den kleinen Teller samt Tasse etwas in Richtung Tischmitte. "Der Besuch bei Ihren Eltern werde ich gezwungenermaßen wohl beiwohnen müssen, wenn Sie so auf einen solchen Besuch bestehen. Doch ansonsten werden ihre sonst so freien Ausgänge eingeschränkt werden müssen. Ich hoffe Sie werden ihre nächtlichen Vergnügungen nicht allzu sehr vermissen." man konnte deutlich hören, das seine Worte eine durchaus amüsierte Anspielung auf ihr erstes richtiges Zusammentreffen war. "Wie wäre es also, wenn Sie den heutigen Tag genießen, anstatt ihn durch Ihr erfolgloses Auftreten und Ihren Worten nur zunichte machen. Immerhin sind dabei auch Unbeteiligte betroffen." als er geendet hatte zuckten seine hellen Augen plötzlich eiige Meter von ihr entfernt zum Wald Rand. Genau an dieser Stelle tauchte nun der blondhaarige Nate aus dem Dickicht auf, bekleidet und wieder als Mensch. Seine noch etwas zerzausten Haare deuteten als einzigen daraufhin, dass sich etwas verändert hatte. "Da bin ich." rief er vergnügt.


"Oh, die kommenden Feierlichkeiten ausfallen zu lassen, wird für mich eine Freude sein." Zischte sie noch gereizt, wobei die Blumen, um sie herum, wieder die Köpfe hängen ließen und verblassten. Dieser Mann bracht sie eindeutig noch zur Weißglut.
Doch als sie Nates Stimme vernahm, drehte sie sich augenblicklich um und lächelte ihn an. Natürlich würde sie den heutigen Tag genießen, doch nicht auf Calebs Rat hin, sondern einzig und allein wegen Nate. Ihre Stimmung hellte immer wieder auf, wenn er da war.
So auch die Blumen um Marú herum. "Dann können wir ja losgehen." Erwiderte sie mit glockenheller Stimme und streckte ihm eine Hand entgegen.

Mit einem Satz war Nate bei ihr und nahm ihre Hand schwungvoll in seine. "Lass mich noch schnell einen Mantel für mich holen und dann können wir doch auch schon los, oder?" das »oder« fügte er unbewusst hinzu, ebenso wie sich sein Blick automatisch zu Caleb auf der Terrasse hob. Dieser erwiderte diesen jedoch dieses Mal nicht, sondern unterhielt sich mit gedämpfter Stimme mit seinem Beta, der zwar beide Augen offen hatte, dennoch weiterhin so da saß, als würde er jeden Augenblick mit seinem Schlaf fortfahren. Als wäre ihm dies entgangen, grinste Nate nun Marú wieder schräg an und nahm sie mit sich, die Treppe zu der Empore hinauf, an den beiden Männern mit Abstand vorbei, in das warme Gebäude hinein. "Weißt du schon, wonach du vielleicht schauen willst?" fragte der Junge, wessen Unternehmungslust, durch die Verwandlung nur noch intensiver geworden war. Er führte sie durch die ganzen Räume, durch die sie notgedrungen gehen mussten, zur Eingangshalle, wo er nach kurzem Nachfragen, von einen der Diener die Jacke erhielt. Er hatte sie für ihren Spaziergang nicht verwendet, da er sie in der anderen Form nicht benötigte, doch nun war es um so angenehmer die Wärme einer Jacke um den Körper zu spüren. "Wir können uns übrigens auch schon in die Kutsche setzten." sprach der Blondhaarige weiter, auch wenn er zu seiner vorherigen Frage kaum Zeit für eine Antwort gegeben hatte. "Caleb hat gesagt, dass er gleich nach kommt."


"Nein, ich weiß nicht wonach ich schauen möchte. " Beantwortete Marú die Frage ihres Freundes. "Ich weiß gar nicht, was es für Läden dort gibt." Erklärte sie ihm, während sie wiederum ihn mit sich, zu der Haustür zog. Diese wurde Ihnen von den Bediensteten geöffnet, sodass sie sie zur der Kutsche gelangten.
Es wurde den beiden wieder standesgemäß die Tür geöffnet, damit sie in das Gefährt einsteigen und sich setzten konnten.

Nate ließ sich auf das Polster sinken und suchte anschließend auch gleich wieder Marú's Blick. "Dann werde ich dir wohl alles zeigen müssen!" rief er begeistert. "Es gibt so viele tolle Läden und dazu ist unsere Zeit auch noch so knapp bemessen, aber wenn wir uns ran halten sollten wir einiges finden und vielleicht ist auch etwas für dich dabei." der Junge plappert immer weiter, drohte gar nicht mehr aufhören zu wollen, bis eine tiefer Stimme ihn zum Luft holen zwang. "Ich denke, dass es besser wäre erst die Hauptziele anzusteuern, damit ihr eure Erledigungen fertig habt, ehe ihr euch dem Vergnügen widmet." Caleb bestieg, dicht gefolgt von Vince, die Kutsche und setzte sich mir seinem Schatten, den beiden Kindern gegenüber. "Besorgungen?" griff der Blondhaarige die Worte des Mannes auf. "Aber nicht doch, wir wollten einfach in die Stadt, damit wir das schöne Wetter und die gemeinsame Zeit genießen können." nun war es beiden Männern an zusehen, wie sie innerlich einsackten, anscheinend hatten beide gehofft, es schnell hinter sich zu bekommen. "Also plant ihr, wirklich alles zu erkunden?" erkundigte sich Caleb vorsichtshalber noch einmal, worauf der Junge kräftig nickte. "Das macht doch viel mehr Spaß, als sie Stadt am Ende wieder so fluchtartig zu verlassen."
"Tut es das...?" das Gemurmelte ging in dem klappern der Kutsche unter, als diese nun langsam los rollte, wobei beide Männer bei dem Beginn ihrer Fährt, automatisch den Blick aus ihrem jeweiligen Fenster richteten.


Während des Wortwechsels, nickte Marú ihrem Freund zustimmend zu.
Als die Kutsche darauf nun losfuhr, wandte sich Marú wieder Nate zu. "Ich möchte heute ganz viel von der Stadt sehen!" Stimmte sie ihm genauso fröhlich, wie er zu. Ihre Augen leuchteten heiter auf, sodasss es aussah, als hätte sie die ständige Diskussion mit Caleb für den Moment vergessen.
In der Zeit zog die Landschaft, außerhalb der Kutsche, an ihnen vorbei und die grüne Landschaft, wechselte zu einer immer dichter bebauten Aussicht. Dies kündigte das Stadtinnere an, welche sie nach kurzer Zeit erreichten.
Marús Augen schauten nach draußen und nahmen all das Gewimmel der Menschen auf den Straßen auf.
Es war ihr in ihrer Jugend strengstens untersagt gewesene, in die Stadt zu gehen, mit der Aussage, ein Mädchen wie sie gehöre nicht in solche Massen. Eigentlich war es nicht anderes, als, was Caleb ihr sagte. Doch anstatt diesen Aspekt zu nehmen und seine Worte zu akzeptieren, stellte sie auf stur, wie ein trotzigen Kind.
"Ich freu' mich so sehr." Brachte sie mit einem Lächeln zum Ausdruck, als sie sich zu Nate wandte und ihn abstrahlte.

Der Junge sprang von der Kutsche, kaum hatte sie gehalten und die Tür wurde Ihnen geöffnet. Sofort klapperte seine blauen Augen seine Umgebung genauesten ab, als könne er hier gleich fündig werden. Nur hatte die Kutsche am Rande der Innenstadt gehalten, da es innerhalb dieser zu voll am Wochenende war, als das man mit einer Kutsche gekommen wäre. "Wir sind anscheinend nicht die einzigen, die auf die Idee gekommen sind, das gute Wetter auszunutzen." kommentierte er den Strom an Menschen.
"Um so wichtiger wäre es, acht zu geben." dieses mal hatte Vince gesprochen, nachdem er hinter Caleb ebenfalls das Gefährt verlassen hatte. Der Schwarzhaarige sah sich stattdessen, ähnlich wie Nahe zuvor, ebenfalls um. Doch weder sagte er etwas, noch gab seine Mimik Aufschluss über seine Gedanken, es schien, als hätte er nachgegeben und sein Schicksal blind angenommen. Selber schuld, wenn er es erlaubte.


Marú war die letzte, die aus der Kutsche stieg. Hinter ihr wurde die Tür zu dem Gefährt geschlossen, was sie kleinster Weise beachtete, sondern gleich zu Nate aufschloss und wie selbstverständlich in seinem Arm einhakte. Der klare Himmel präsentierte die strahlende Sonne, sodass sie kurz blinzeln musste, da sie Marú blendete.
"Genau! So können wir die Sonne gleich ausnutzen und den Rest doch laufen." Auch sie hatte erkannt, dass sie noch nicht im Zentrum waren, doch so wie sie es schon gesagt hatte, hatte sie kein Problem damit.
So lief sie los und brachte Nate auch gleich dazu mit zu gehen. "Ist dir schon eine Idee gekommen, was du mir zeigen möchtest?"

Angestrengt überlegend lief Nate eine kurze Zeit schweigend neben Marú her. "Das ist schwierig." fasste er die lange Überlegungszeit zusammen. "Es gibt so viele Orte wo ich öfters bin und auch wo ich gerne hingehe. Dazu ist ja auch wieder Markt..." als wäre ihm der Einfall in den Sinn gekommen, sah er seine Partnerin mit großen Augen an. "Ich zeig dir einfach alle und dann finden wir vielleicht auf dem Weg dorthin auch noch etwas. In erster Linie müssen wir ja auch erst einmal das Herz erreichen."
Die beiden Männer liefen hinter den beiden mit einigem Abstand. Vielleicht aus dem Grund, um nicht unbedingt teil deren Diskussion zu werden oder aber aus dem einfachen Grund, dass sie ganz andere Themen besprachen. "Hältst du das ganze wirklich für eine gute Idee?" hatte Vince schon nach den ersten zwei Schritten Gefragt, Erntete dafür jedoch nur ein schnaufen. "Ich weiß selber wie töricht dieses Vorhaben ist, dass musst du mir nicht sagen. Aber so können wir auch gleich noch vereinzelt Dinge erledigen, die noch offen sind."
"Ich meinte doch, warum-" doch Caleb ließ ihn nicht ausreden, sondern schnitt ihn das Wort ab: "Du hast Recht, dass nächste mal lass ich dich alleine gehen. Zu zweit hier zu sein, ist wirklich überflüssig." wie Vince gegen diese Aussage protestierte. Hörte der Größere schon gar nicht mehr, seine Augen hatten längst andere Ziele und so auch seine Aufmerksamkeit. In Gedanken musste er seiner eigenen These zustimmen: dass er auch mit gegangen war, war doch reine Zeitverschwendung.


"In Ordnung." War das letzte Kommentar, was die Blondine zu ihrer beider Planung abgab.
So liefen sie durch die Massen an Menschen - zumindest sahen diese Wesen alle aus, wie Menschen. Ob sie dieser Abstammung entsprachen, stand auf einem ganz anderem Blatt.
Nach dem Fußmarsch, welcher schneller vorbei war, als gedacht, kamen sie zu dem Herzen der Stadt.
Auf dem Markt drängelten die Leute. Im Grunde war es die gleiche Kulisse, wie am gestrigen Tag.
Doch Marú erstaunte ein weiteres Mal die vielen Wesen zu sehen, anstatt das gleiche geringe Maß an Freude zu verspüren, wie die beiden Männer hinter ihr es vermutlich taten.
Als sie ihren erstaunten Blick über den Markt schweifen ließ, erkannte sie am Rand dessen einen Stand mit vielen bunten Farbtupfer.
Diese stellten sich als Blumen heraus, welche in der strahlenden Sonne offen blühten.
So angetan von dem Bild der vielen Farben, hatte Nate gar keine andere Wahl, als Marú zu folgen, da sie immer noch seinen Arm festhielt. "Sie sind so schön." Schwärmte sie zusammenhangslos, welches auch ihre Augen erreichte und diese aufleuchteten.

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