#406

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.02.2016 20:47
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Ein Lächeln bildete sich auf Marús hellen Lippen, als Sophie ihre Erzählung beendet hatte. "Unsere Väter sind sich, glaube ich, gar nicht so unähnlich." Doch nun wurde ihr Lächeln eher bitter als fröhlich zu bleiben.
Wieder kam die bittere Wahrheit hoch, dass die Person, die ihr als einzige je richtig Liebe entgegen gebracht hatte, nicht ihr Vater war.
Doch so schnell wie der Gedanke aufgekommen war, so schnell versuchte sie ihn auch schon wieder abzuschütteln. "Mein Vater hegt solch eine Leidenschaft gegenüber Büchern. Es hat sich täglich in seiner Bibliothek verkrochen und hat gelesen. Aber er hat mich auch öfter mitgenommen und hat mir Geschichten vorgelesen." Nun musste sie wiederum an jene vergangenen Tage denken, als sie noch so klein war, dass nicht mal ihre Füße, im sitzen, auf den Boden reichten und sie mit neugierigen Augen in das ausgeschlagene Buch ihres Vaters schaute, während er ihr die unterschiedlichsten Geschichten vorgelesen hatte und sie ihm, gierig nach mehr, aufmerksam zugehört hatte.
Aus ihrem jetzigen Standpunkt vermisste sie diese Zeit schrecklich.
"Aber ich bin wirklich neugierig, was du für Bücher gern liest." Wechselte sie nun sprunghaft das Thema, da sie fast die Bibliothek erreichten.


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#407

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.02.2016 21:02
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

"Alle die ich finden kann." beschrieb sie ihre Bücher knapp. "Aber um zu der Bibliothek zu gelangen, müssen wir in den ersten Stock." wies sie den Weg und machte sich auch gleich daran, die Treppe, welche innerhalb der Eingangshalle an die Wand geschmiegt lag, hinaufzusteigen. Als sie oben auf der ersten Etage angekommen war, beugte sie sich eilig über das Geländer, um hinab ins Erdgeschoss zu sehen. "Könnte man uns noch einmal Tee in die Bibliothek bringen?" fragte sie, auch wenn sie niemanden sah, jedoch dauerte es nur wenige Minuten, ehe einer der Bedienstete am Fuße der Treppe stand und mit einem Nicken ihre Bestellung zur Kenntnis nahm. "Wie sie wünschen."
"Ausgezeichnet." überschwänglich zog Sophie die erste Flügeltür auf und legte damit einen weiten und hohen Raum frei, mit sauber sortierten Bücherreihen, auch wenn die kleineren Ablegemöglichkeiten mit ihrem wilden übereinander gestapelten Büchern etwas aus der Ordnung tanzten. "Da wären wir."


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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#408

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.02.2016 21:33
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Wahnsinn." Staunte das Mädchen mit geweiteten Augen. Sie trat ein Paar Schritte in den großen Raum. "Gehören diese Bücher alle dir?" Fragte sie ihre Freundin, als sie sich wieder zu ihr umdrehte. "Ich bin zugegebenermaßen ein wenig neidisch auf dich." Ihr entfuhr ein verlegenes lachen, strahlte jedoch im Gesicht. Darauf drehte sie sich wieder um und ging gezielt auf ein nahegelegenes Bücherregal und überflog eine Buchrücken.


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#409

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2016 19:46
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Sophie lächelte stolz, als würde sie etwas zeigen, was sie aus eigener Kraft geschaffen hatte. Verrückt, dass es sich dabei vermeintlich um Bücher handelte. Sie war froh darüber, dass sie jemanden gefunden hatte, mit dem sie ihre Leidenschaft teilte. Nicht, dass es da draußen keine einzige Person gab, die sie getroffen hatte und welche sich nicht für Bücher begeistert hatte. Es gab viele weltoffene Gleichgesinnte und doch fühlte es sich mit Marú anders an. Sie waren beide Flüchtige in die Welt der Bücher gewesen und waren es immer noch. „Du musst keineswegs auf mich neidisch sein. Das sind größtenteils Erbschaften.“ Versuchte die junge Frau die große Anzahl an Bücher zu rechtfertigen. „Wenn du willst, kannst du jeder Zeit vorbeikommen und mit mir lesen. Ich denke ich finde ein paar passende Geschichten für dich. Auch wenn sie eher wie verschiedene Welten sind, die hier stehen.“

Bis die Tür zur Bibliothek schloss, mehr Zeit wurde Caleb nicht gegeben, die endlich eingekehrte Ruhe zu genießen. Noch im selben Moment, wo er das nächste Blatt umblättern wollte, um einen interessanten Artikel fortzuführen, wurde ihm die Zeitung abrupt aus den Händen gerissen, unachtsam ob sie daraufhin zerriss. Nun musste der Mann in seine deutlich zornige Miene seines Betas sehen, welche er bis jetzt wohl versucht hatte vor den Frauen zu verstecken. Nur Caleb wurde davor nicht verschont. „Was willst du?“ nahm dieser nun Vince den Platz dessen, der die Fragen stellte. „Tu nicht so, als wüsstest du nicht was mein Problem ist.“ Vince fand schnell Gründe wütend zu sein oder auf etwas zu überreagieren, wie Caleb fand, doch jedes Mal, sei es noch so abwegig, wusste der Alpha, welcher Grund es war. So auch zu dieser Stunde. Seufzend sah sich Caleb um, ob er irgendeine Beschäftigung fand, welche ihm über die folgende Diskussion etwas den Wind nahm. Doch die Tasse war leer, es war weit und breit kein Diener zu sehen, die Zeitung wurde ihm soeben aus den Händen gerissen und ansonsten gab es keinerlei Ablenkung. „Ich habe bis jetzt meine eigene Missgunst ziemlich gut unter Kontrolle, willst du also wirklich dieses Thema erneut ansprechen?“ ging er nun gezwungenermaßen darauf ein, jedoch mit einer Warnung. „Ich sehe es nicht ein, dass ich wie die anderen, jede deiner Entscheidungen stumm hinnehmen muss. Ich bin kein Hund!“
„Hat das irgendjemand von dir verlangt, wie ein Hund zu sein?“ der Schwarzhaarige stützte sich nach vorne auf den Tisch, um sich mit beiden Händen die Schläfen zu massieren. Wenn er jetzt auf die Auseinandersetzung mit Vince einging, dann würde es äußerst schwierig werden sich anschließend wieder zu beruhigen und dies würde höchstwahrscheinlich eine weitere, völlig unnötige und nerv tötende, Diskussion mit dem Mädchen anzufangen. Gerade als er nun also neue Argumente abschneiden wollte, schnitt ihn Vince das Wort ab. „Ich will, dass du aufhörst unterwürfig zu sein!“ Wenn es nur einfache Wörter gewesen wären, hätte Caleb nicht viel gesagt, doch sein Beta war dazu aufgesprungen, sodass der eiserne Stuhl lautstark zu Boden gefallen war. „Du lässt dich breitschlagen hier her zu fahren, von einem wildfremden kleinen Ding. Du lässt dich von den Elfen herum kommandieren und lässt es auch noch auf dich sitzen, dass der Süden so mit dir spricht! Wenn du so weiter machst, das ist die nächste Herausforderung nicht mehr weit. Und die gilt nicht nur dem Zentrumsrudel, die gilt deinem Posten als absoluten Alpha und damit ist es eine Herausforderung deines Lebens.“
Caleb sah in zwei graue Augen auf, die ihn wütend anstarrten, während Vince dabei war, neue Argumente zu suchen. Der Sitzende wusste, dass Vince irgendwo nur besorgt war, immerhin war sein Posten mit seinem leben besiegelt worden, doch heute kam eindeutig zu viel auf, als dass es die beiden Männer gesittet hätten klären können. Denn nun erhob sich auch Caleb, die grünen Augen streng auf seinen Untergebenen gerichtet. „Ich denke nicht, dass du es verstehst, warum ich dies tun muss. Also lass das bellen.“
„Warum musst du denn dann hier her? Warum sind wir hier?! Was ist der Grund dafür, dass du nachgegeben hast, gegenüber einem Mädchen und dazu einer Elfe.“ Das bellen von Vince wurde zunehmend zu einem Knurren. Eine Eigenschaft, die er sich eigentlich in der Öffentlichkeit abgewöhnen sollte. „Hör auf Vince, ich will das jetzt nicht wiederholen, vor allem nicht mit dir.“
„Werden diese Ausreden nun ewig anhalten, solange sie hier ist?! Solange der Vertrag zwischen den Wölfen und Elfen existiert?“ doch darauf erhielt er keine Antwort, vielleicht auch deswegen, weil er Caleb keinerlei Chance gab seine Fragen zu beantworten, denn nur kurz daraufhin änderte sich auch schon die Stimme von ihm, als er weiter sprach. „Wenn das so ist, dann“, er drehte seinem Alpha den Rücken zu und ging in Richtung des Ausgangs des Wintergartens. „werde ich sie hier und jetzt beseitigen. Sie und ihre ganze Sippe stellt eine Gefahr für und Wölfe dar und hat keinerlei Recht noch weiter zu existieren.“


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#410

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2016 20:45
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Keine sorge, solange Wörter auf den Seiten stehen, lese ich alle Bücher." Wieder ertönte ein leises Kichern, als sich das blonde Mädchen wieder umdrehte.
"Aber ich bin trotzdem neidisch. Alle Bücher die ich je gelesen habe, gehörten nicht mir. Im Gegensatz zu dir. Der ganze Raum ist in deinem Besitz." Ein breites Lächeln zierte ihre Lippen, welches zu ihren Augen reichte.
"Aber wie wäre es, wenn du mir jetzt eines der Bücher zeigst? Wie wäre es mit deinem Lieblingsbuch? Wir haben ja noch genügend Zeit."
Abwartend schaute schaute sie ihre Freundin an, da sie selber von ihrem eigenen Vorschlag begeistert war und sie diesem auch umsetzen wollte.


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#411

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2016 21:31
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Sophie musste perplex blinzeln, als sie nun selbst nachdenken musste, welches dieser ganzen Bücher, das eine war. „Das ist wirklich schwierig.“ Gab sie zu, während ihre braunen Augen über die Regale glitten, als würde ihr schon das passende Buch ins Auge fallen. „Ich lese unheimlich gerne Bücher über Reisen, seien sie erfunden oder aufgrund wahrer Begebenheiten niedergeschrieben. Ich bin selbst noch nie wirklich außer Landes gereist, sodass die Bücher meine einzigen Fenster in die große Welt sind.“ Noch während sie sprach bewegte sie sich durch den noch recht breiten mittleren Gang zwischen den Regalen, den Blick auf die schmalen oberen Etage gerichtet, welche sich an den Wänden entlang zogen. Doch auch dort oben sollte ihr kein spezielles Buch einfallen, erst als ihre Augen an der Ansammlung von Sesseln ankamen und auf das dahinter liegende Fensterbrett, auf dem zwei Bücherstapel standen. „Doch, ich habe ein Lieblingsbuch.“ Sagte sie nun, nach der langen Pause. „Es ist das Tagebuch meines Vaters.“ Mit heißen Wangen, sah sie zu ihrer Freundin. „Er ist um die halbe, wenn nicht um die ganze Welt gereist und hat jedes Ereignis nieder geschrieben. Oft hat er auch Geschichten erzählt, doch als ich älter wurde, durfte ich auch seine Worte lesen.“ Erst als sie geendet hatte, ging sie um die Sitzmöglichkeiten herum, zu dem Fensterbrett, mit den noch nicht einsortierten Büchern. Es befand sich ganz oben auf dem Stapel, da es mit seiner Form, es schwierig machte etwas darauf zu stapeln. Es besaß einen dunkelbraunen Ledereinband und wurde mit einem Lederriemen geschlossen und geöffnet, jedoch wurden so viele Blätter, Zeichnungen, Andenken oder etwas derartiges hinzugefügt, dass es fast nicht mehr durch den Riemen gehalten werden konnte. Sophie nahm es von dem Stapel und drehte sich in Richtung von Marú, um ihr wieder entgegen zu gehen. „Das ist es. Es ist nicht sehr groß und auch sehr staubig, aber es ist das für mich, was man lieblingsbuch nennt.“

„Das wirst du schön bleiben lassen!“ knurrte nun auch Caleb, jedoch machte er keinerlei Anstalt sich Vince in den Weg zu stellen. „Diese Tat überschreitet deine Rolle als Beta gewaltig, also halt dich zurück. Für unser Rudel bin ich verantwortlich.“
„Und wann kommst du dem bitte nach?!“ lautete eine weitere Frage von dem Beta, der nun doch stehen geblieben war.
„Das reicht. Ich werde mich jetzt nicht vor dir rechtfertig, was ich alles für das Rudel tue. Das solltest gerade du am besten wissen!“ Caleb hatte sich zu der Zeitung, welche achtlos zu Boden fallen gelassen wurde, umgedreht und hob sie wieder auf. In ihrem Zustand war es schwierig die Artikel noch in Zusammenhang lesen zu können. Als er sich wieder umdrehte, stand mit einem Mal Vince wieder direkt vor ihm und packte ihm am Kragen, die Zähne gefletscht, wie ein Wolf, auch wenn er im Augenblick für Caleb mehr wie ein Hund wirkte. „Sie hat bei uns nichts zu suchen. Frag doch das Rudel, es gibt einige, die so denken! Mach dem ein Ende.“
Mit seiner Tat hatte der braunhaarige dafür gesorgt, dass sein Alpha nun nicht länger ruhig blieb, um einer Eskalation aus dem Weg zu gehen. Die grünen, schmalen Augen, fixierten nun Vince während, auch er ein tiefes Knurren zu hören ließ. „Nimm sofort deine Hand runter oder dieser Streit wird ganz schnell anders enden, als du es dir wünschst.“ Doch die Hand blieb und Vince hatte nicht im Geringsten vor nachzugeben. „Wann hast du aufgehört die Elfen zu hassen und vor ihnen zu den Schwanz einzuziehen-“ der Schlag traf Vince mit voller Wucht gegen den Kiefer, sodass er reflexartig einen Schritt zurück und damit von Caleb weg machte. Er fuhr sich über die betroffene Stelle und konnte bereits Blut schmecken, doch nicht nur die Prellung des Kiefers, sondern auch der Schmerz würde innerhalb weniger Minuten verschwunden sein.
„Traurig, dass so ein dummes Ding der Grund ist, warum du deinen Platz und deine Vergangenheit vergisst.“ Lauteten nun die kalten Worte Calebs. „Ich wüsste nicht, warum ich mich vor einem Hund verteidigen muss, welcher ohne mich längst verrotten wäre. Wer meine eigenen Worte noch vor ein paar Minuten zitiert, sollte genau wissen, wie ich zu den Elfen stand und stehe.“ Er war nun Vince nachgegangen, sodass er nun dicht vor ihm stand. „Das Rudel fragen? Den Elfen nicht alles durchgehen lassen? Nicht zu buckeln? Warum ich dem Süden gestattet habe, meine taten anzuzweifeln, so wie ich es bei dir eben tat?“ seine Hund schoss vor und umschloss, wie ein Schraubstock, das Genick seines Betas und drückte gnadenlos zu. „Das Recht die Antworten auf diese Fragen zu hören, hast du dir mit diesem kindischem Spiel gerade selbst entrissen.“ Ob Vince nun der Richtige war all seine Wut raus zu lassen, war Caleb im Augenblick völlig gleich, immerhin hatte dieser es provoziert, denn nun stand er nur noch auf den Zehenspitzen, die Hände gegen Calebs Arme gestemmt. „Jetzt hab ich eine Frage: Wann hast du aufgehört, nicht mehr sterben zu wollen?!“ die völlig fremden kalten Augen von dem Schwarzhaarigen warteten ebenso wenig auf eine Antwort, wie der Beta. „Ich sehe keinerlei Verwendung für einen Beta, welcher meine taten in Frage stellt, ohne sich seines Standpunktes bewusst zu sein. Dieses Spiel haben wir lange nicht gespielt und du hast dir für das jetzige einen reichlich ungünstigen Zeitpunkt ausgesucht.“


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#412

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2016 22:40
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Mit großen Augen, bestaunte sie das dicke Buch in Sophies Händen. "Ich kann es mir nur zu gut vorstellen." Sie nickte der jungen Frau ihr gegenüber unbewusst zu, ehe ihre hellen Augen wieder zu dem Buch glitten. "Es müssen unheimlich interessante Erlebnisse darin stehen." Ihr Tonfall bekam einen schwärmerichen Ton. "Ich möchte auch so gern die ganze Welt sehen. Nur wer weiß, ob ich dazu irgdwann kommen werde." Und schon wieder erklang ein Kichern ihrerseits, was danach klang, als würde sie ihre Verlegenheit überspielen wollen.
Alls sie das Buch weiter betrachtete, vielen ihre die Papierecken auf, die über den Rand des Buches ragten. "Was sind das denn für Papierstücke?" Sie zeigte auf die Ecken und schaute wieder zu Sophie auf.


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zuletzt bearbeitet 27.02.2016 22:41 | nach oben springen

#413

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2016 12:21
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Sophie sah prüfend zu dem Buch, als müsste sie nachschauen wie es genau aussah, auch wenn sie es schon so unzählige Male in den Händen gehalten hatte. „Ach das…“ entfuhr es ihr, als sie die hervor ragenden Papierecken wieder sah. „Dies sind meistens Zeichnungen von Dingen, die mein Vater auf seinen Reisen gesehen hat.“ Sie verlagerte das Buch in die linke Hand, um den Riemen zu lösen und die Welt freizulassen. Auch wenn sie es vermeiden wollte, rutschten ihr einige Blätter zwischen den Seiten hervor und segelten zu Boden. „Hier, wenn du dir die Zeichnungen ansehen möchtest.“ Sie reichte es Marú, damit sie die hinunter gefallenen Papierstücke wieder aufheben konnte. „Meistens sind es irgendwelche Orte die er in einem Bild festgehalten hat, aber dazwischen gibt es auch Bilder von den unterschiedlichsten Tieren, jedenfalls sehen die meisten nach Tieren aus.“ Die junge Frau hockte sich hin und pflückte die verlorenen Seiten vom Boden auf, um sich anschließend wieder aufzustellen. Sie betrachtete selbst die Zeichnungen in ihrer Hand, nur waren es die Zeichnungen von der aller letzten Seite. Ihr Vater hatte die große Sammlung seiner Schriften mit einem ganz kurzen Eintrag beendet, als würde er gar nicht mehr darüber schreiben wollen. Er schrieb, dass er nun aufhören würde um die Welt zu reisen, da er etwas viel spannenderes gefunden habe, was seine volle Aufmerksamkeit einnahm, daraufhin verabschiedete er sich und setzte seinen Namen darunter. Die zwei daraufhin folgenden Bilder zeigte seine letzte große Reise: die Zeichnungen zeigten einmal Sophies Mutter mit einem Baby in der Hand und einmal ein Mädchen, was zwischen den roten Locken den Zeichner breit angrinste.

Vince Hand hatte sich zu einer Klaue geformt und nun vergruben sich seine Finger immer mehr in Calebs Haut und in das darunter liegende Fleisch. „Du wolltest…doch das…ich...lebe…“ stieß er zwischen den zusammen gepressten Zähnen hervor, während seine Luft immer weniger wurde.
„Das stimmt.“ Räumte Caleb unbekümmert ein. „Doch warum wehrst du dich dann nicht richtig? Du hältst dich doch jetzt nicht etwa zurück, weil ich dein Alpha bin?!“ doch weder Vince noch Caleb besaßen die Geduld ihren Gegenüber ausreden oder gar antworten zu lassen, stattdessen ließ der Schwarzhaarige nun von der Kehle seines Gegenübers ab. Vince konnte sich gerade noch so abfedern, sonst wäre er womöglich zu Boden gegangen, doch damit hätte er noch mehr Schwäche gezeigt. Stattdessen rieb er sich nur den wunden Hals, welcher deutliche Spuren von dem Würgegriff aufzeigte, die grauen Augen bereits wieder auf den Mann vor sich gerichtet. „Meine Meinung wird sich nicht…ändern, selbst… hier nach nicht.“ Hielt er weiter mit rauer Stimme dagegen.
„Das habe ich auch nicht verlangt.“ Caleb vergrub seine Hände in die Taschen seiner Hose. Sein Blick hatte sich wieder beruhigt, auch wenn er nun mehr nachdenklich schien. „Aber ich verlange, dass gerade du als mein Beta, nicht auch noch versuchst meine Nerven zu überspannen. Gerade jetzt, wo das Bündnis noch so jung ist, guckt jede Seite mit wachsamen Auge auf die jeweilige andere Seite. Jeder sucht einen Fehler, eine Schwäche bei dem anderen. Den Hass aufeinander kann man nicht durch ein einfaches Papier verschwinden lassen.“ Der Mann ließ seinen Blick halbherzig durch den Garten wandern, als würde er etwas suchen ohne zu wissen, was es genau war und ohne die Hoffnung zu haben, es hier zu finden. „Dies hier ist der letzte Besuch, der letzte Tag in Freiheit. Für sie und für mich. Immerhin haben wir vielleicht eine Möglichkeit dieser Kontrollosigkeit ein Ende zu bereiten.“
„Was ist mit dem Süden?“ Vince hatte seine Stimme allmählich wieder zurück gewonnen und stand nun auch wieder aufrecht da, nur die roten Spuren an seinem Hals zeigten eine Veränderung auf.
„Der ist unser kleinstes Problem.“ Als wäre der Reflex schon tief in ihm verankert, hob Caleb eine Hand und kratzte an einer ganz bestimmten Stelle an seiner Schulter. „Solange ich der Alpha bin, wird er nichts unternehmen. Mehr Sorgen mache ich mir um den Westen. Er scheint einiges bei sich zutun zuhaben, doch er fragte bisher keinerlei Hilfe an. Vielleicht hat das Militär die Lage gut im Griff, doch er darf es nicht noch einmal in den Rat tragen.“ Die grünen Augen hatten ihr Ziel in Vince entdeckt, denn nun sahen sie wieder zu diesem, fragend, ob noch etwas fehlte.
Vince holte als Antwort nur tief Luft und verstaute seine Hände ebenso in seinen Hosentaschen. „Vergiss es nur nicht, dass ist das letzte was ich noch verlange. Vergiss deine eigenen Worte nicht und deine Absichten.“
„Wie eine alte Frau.“ Kommentierte Caleb dieses Anliegen nur trocken und erntete dafür einen bösen Blick seines Betas. „Dann vergiss es auch nicht!“ brummte er, die Arme verschränkt und den Blick zur Seite gerichtet. „Werde ich nicht.“ Caleb war nun auf Vince‘ Höhe und klopfte ihm im vorbeigehend einmal gegen die Schulter. „Das Gefühl ‚Hass‘ lässt sich nur viel zu schwer vergessen.“ Er lief noch bis zur Tür, ehe er den Kopf über die Schulter zurück drehte. „Kommst du jetzt mit oder nicht? Ich brauche richtige Luft, hier ist es mir zu warm.“ Damit verließ Caleb den Wintergarten, einen Schatten keine zwei Schritte von sich entfernt.


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#414

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2016 13:16
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Marú nahm das dicke Buch behutsam entgegen und betrachtete die geöffnete Seiten.
Auf der Linken Buchhälfte stand etwas geschrieben, anscheinend etwas über ein weit entferntes Land. Doch so genau konnte sie das auch nicht sagen, da sie diese Seite lediglich überflog. Auf der andere Seite fand man eine detailreiche Zeichnung vor. Es zeigte ein altes Haus, welches von einem Wald umrahmt war, der aus vielen hohen Bäumen bestand und viele Lianen jene Bäume miteinander verflocht.
Sogar kleinere exotische Blumen konnte man in der Zeichnung erkennen. Das Bild sah aus, als hätte der Zeichner lange an einer Stelle verharrt, nur um alles aus seiner Umgebung auf dem Papier für immer festhalten zu können.
"Sind die Zeichnungen von deinem Vater?" Fragte Marú, um sich ihre Vermutung bestätigen zu lassen.
Doch ohne weiter zu warten blätterte Marú weiter in dem Buch herum. Behutsam und immer darauf bedacht, keine der Seite versehentlich kaputt zu machen. Sie überflogt die darauf folgenden Seiten und Zeichnungen, auch wenn jede einzelne genau so aufwendig schien, wie die vorherige.
Sie blätterte so weit, bis sie an einem Bild schockiert innehielt.
Als sie es sah weiteten sich ihren Augen und für einen Moment entgleisten der jungen Frau ihre Gesichtszüge.
Auch wenn diese Zeichnung nur einer Skizze glich, zeigte sie einen eindeutig erwachsenen Mann, der neben einem Wolf stand. Nur dieser Wolf schien alles andere als normal zu sein. Er war viel zu groß für seine Rasse, denn er überragte den Mann neben sich um mindestens eine Kopflänge des Mannes. Er weißte riesige Pranken und Maul auf, welche viel zu groß für einen normalen Wolf waren.
Ja, normal war das Wort, welches eindeutig nicht zu diesen Bild passte und Marú wusste genau warum.
Als ihr auffiel, wie sie auf diese Zeichnung starrte, fasste sie sich augenblicklich wieder und hob den Kopf, um ihren Blick von dem Bild abzuwenden. "Der Zeichner dieses Bildes hat sich ja künstlerische Freiheiten genommen." Versuchte sie ihre Verwunderung zu überspielen. Wurde ihr nicht gesagt, dass diese Welt den Menschen vorbehalten sein sollte?


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zuletzt bearbeitet 28.02.2016 13:17 | nach oben springen

#415

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2016 19:18
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Sophie sah von den Blättern in ihrer Hand auf und trat sogleich neben Marú, um über ihre Schulter auf die Zeichnung über die sie sprach, zu schauen. Es reichte ein kurzer Blick, dass sie verstand und lächelnd wieder an ihren alten Platz ihrer Freundin gegenüber zurück kehrte. "Davon gibt es noch ein paar weitere. Wahrscheinlich hat mein Vater einen normalen Wolf neben einen Mann oder nur einen Hund gesehen und ihn dann einfach etwas größer und imposanter gemalt." unwissend hob sie die schmale Schulter. "Ich finde diese Zeichnung nur unheimlich eindrucksvoll. Selbst als Skizze sieht es aus, als würde dieser Wolf oder eher dieser vergrößerte Hund echt sein. Leider schrieb mein Vater kaum etwas über diese Zeichnung, was er sonst eigentlich sehr ausführlich getan hat. Falls es dich interessiert," sie deutete auf das Bild. "Auf der Rückseite eines jeden Bildes steht die Beschreibung, da sie nun sehr selten in dem eigentlichen Tagebucheintrag hinein genommen wurden." erklärte sie.


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#416

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2016 20:11
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Marú drehte die Zeichnung um und so wie es Sophie sagte, standen auf der Rückseite nur zwei geschriebene Zeilen. Einmal der Ort, an dem ihr Vater zu diesem Zeitpunkt war und in welchem Jahr es war. Als sie den Namen des Ortes las, fiel ihr auf, dass es gar nicht weit entfernt von hier war.
"Das liegt ja gar nicht so weit entfernt..." Wiederholte die ihre Gedanken nochmal murmelnd. Nun sah sie langsam wieder zu Sophie auf und Marú fragte sich, ob sie mehr wusste, als sie selber von ihrer Freundin vermutet hätte.
Wenn das so wäre, könnte Marú ihr ja alles erzählen und müsste nicht ständig lügen oder um den heißen Brei reden.
Mit diesem Gedanken stellte sie auch sogleich ihre nächste Frage. " Hat dir dein Vater mal etwas über diese Skizze erzählt?"


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#417

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 03.03.2016 22:54
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Desto mehr Fragen Marú zu der Zeichnung stellte, desto intensiver rief sich Sophie die Bilder längst vergangener Zeiten ins Gedächtnis zurück. "Hmm... nicht direkt. Er hatte von solchen recht schnellen Zeichnungen noch ein paar mehr in einem extra Zeichenheft. Er hat nicht viel zu ihnen gesagt. Aber wenn ich mich recht entsinne, benannte er den Mann auf dieser Zeichnung seinen Freund. Anscheinend kannte er diesen Mann und dessen Hund ganz gut. Soll ich das andere Zeichenheft auch suchen?" fragte sie auch gleich im selben Atemzug. "Dies müsste auch in diesem Stapel sein." sogleich drehte sich die rothaarige junge frau wieder zu dem voll beladenden Fensterbrett um, damit sie erneut die Bücher der Reihe nach auf einen anderen Stapel um lagern konnte, auf der Suche nach dem ihr vertrauten dunkel grünen Einband des Skizzenbuches.


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#418

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 04.03.2016 06:57
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Marú kam gar nicht mehr dazu ihre Frage zu beantworten, denn Sophie drehte sich auch schon um und suchte nach dem weiteren Buch.
In dem Augenblick hatte sie Zeit sich in Gedanken etliche Fragen zu stellen.
Doch es endete immer wieder damit, dass sie sich fragte, wie viel Sophie wusste und, am Ende, ob sie wirklich menschlicher Natur war. Wer wusste schon wie viele Wesen sich unter den Menschen versteckten. Aber das wiederum wollte sie erst gar nicht wissen.
So richtete sie ihren Blick wieder auf die Zeichnung in ihrer Hand. Konnte es sein, dass ihr Vater von der Existenz der Werwölfe wusste? Gab es wirklich Wesen, die ihre wahre Gestalt Menschen gegenüber offenbarten?
Und schon wieder kamen ihr diese Fragen auf. Somit schüttelte sie leicht den Kopf und ließ ihren Blick in dem Zimmer umher schweifen. "Ich finde die Zeichnung wirklich interessant." Sagte sie dann, um irgendwas zu sagen und um nicht mehr zu ihren Fragen zurück zu schweifen.


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#419

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 04.03.2016 22:29
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

"Mein Vater war mehr der Mann der im garten saß und Zeichnete oder um die Welt reiste, als in der Bibliothek zu sitzen und zu lesen. Wie ich." lachend zog sie zwei dunkel grün gebundene Bücher von dem Stapel hervor. Beide waren, ähnlich wie das Tagebuch welches Marú in er Hand trug, mit einem Riemen verschlossen. "So, da hätten wir die Skizzenbücher." betitelte sie ihren Fund, als sie wieder an den Platz neben ihrer Freundin zurück gekehrt war. "Wenn du willst." mit diesen Worten hielt sie ihr die Bücher hin. Sie empfand nichts falschen daran, einer erst frisch kennengelernten jungen Frau die Tage- und Zeichenbücher ihres Vaters zu zeigen, stattdessen war sie sogar froh darüber, dass sie in Marú jemanden gefunden hatte, mit wem sie über dergleichen reden konnte. Ihre Mutter interessierte sich nicht sehr für solche Dinge, es wirkte fast, als würde sie sogar einen Bogen um die Bibliothek machen, und mit den Diener konnte sie ebenfalls kaum richtige Gespräche führen. Sie war gerade deshalb so an Büchern und an der Welt dort draußen interessiert, da es nicht viel gab, was sie hier noch zurückhalten würde.


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#420

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 04.03.2016 23:15
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Marú schlug das Tagebuch in ihrer Hand vorsichtig zu, damit die einzelnen Seiten nicht versehentlich Eselsohren bekam. "Lass mich erstmal hinsetze."
Bevor sie sich einen der Ledersessel setzte, die in der Nähe standen, nahm sie Sophie lächelnd die Bücher aus der Hand und ließ sich in den Sessel sinken.
Sie legte die Bücher auf ihren Schoß, sodass die Zeichenbücher über den Tagebuch lag und sie diese problemlos öffnen konnte. Das tat sie auch sogleich und blätterte in dem obersten Buch. Darin befanden sich viele Landschaftszeichnungen, die sie auch wirklich schön fand. Doch sie suchte nach weiteren Zeichnungen von den Wölfen, da sie auf einmal neugierig geworden ist. Zu ihrem Glück fand sie ein weiteres Bild, auf welches ein weiterer Wolf abgebildet. Sofort blätterte sie auf die Rückseite jenes. Doch schon wie bei dem Bild aus dem Tagebuch, stand lediglich wieder ein Jahr und ein Ort. Sie blätterte wieder eine Seite vor, sodass man wider die Zeichnung sehen konnte.
"Dein Vater hat noch so eine Zeichnung." Stellte sie nachträglich fest, wieder um etwas zu sagen. "Die Zeichnungen sich wirklich beneidenswert." Und wieder tauchte ein offenes Lächeln auf ihren Lippen auf.


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