~Willkommen~ |
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Beinahe nachprüfend öffnete er er langsam die schmerzenden Augen. Nur zaghaft traute er sich, in sich selbst zu horchen, aus Angst das Tier wieder zu wecken. Doch Livian sollte recht behalten. Der Schmerz klang ab, nicht dass er völlig verschwinden würde, doch nach so langer Zeit ohne Änderung, fühlte es sich an, als würde ihm eine schwere Last genommen. Überrumpelt blinzelte der Junge, hob die hellen Augen und sah den Elfen ratlos an. Nur flüchtig verweilte er so, ehe er seinen Kopf gegen die Schulter Livians lehnte. Sein Atem schien sich langsam zu regulieren und das taube Gefühl des Körpers verminderte sich, dennoch blieb seine unruhige Bewegung, sodass er immer noch den Stoff umfasst hielt. Noch einmal schluckte Fenris, dann drehte er den Kopf so, dass er das Gesicht in dem Hemd vergrub. Er war weniger geworden. Der Schmerz wurde tatsächlich weniger. Nach all den Jahren. Fenris hatte geglaubt, dass die Qualen ihn stets daran erinnerte, welche Tat er vollbracht hatte und das dies seine gerechte Strafe war. Anscheinend hatte der Weiße irgendwann begonnen sich trotz alle dem zu wünschen, dass er enden würde. Das er eines Tages erlöst werden würde.
//Hat er.// versicherte Nate dem Elfen. Genüsslich brummend, schloss er die Augen, durch das entspannende Gefühl was nun in ihm aufkam, wurde sein Kopf schwerer, was Narcis ebenfalls zu spüren bekommen würde. //Um ganz ehrlich zu sein, habe ich bereits vor der Jagd etwas gegessen.// gestand er sein Vergehen, ohne jedoch einen Ton von reue anzuschlagen. //Ich hatte einfach Hunger.// folgte auch gleich seine halbherzige Verteidigung. Der Wolf öffnete ein Auge und warf dem Himmel über ihnen einen Blick zu. //Zudem wird es eh bald Frühstück geben.// während er sprach wanderte sein Auge umher, ohne etwas zu suchen, blieb jedoch an dem Rudel, einige Meter von ihnen entfernt, hängen. Die meisten aßen noch, nur Caleb schien anderweitig beschäftigt zu sein. Sein Blick und sein Kopf waren in den Wald gerichtet, zielstrebig, als wüsste er ganz genau wohin er sehen musste, auch wenn nichts zu erkennen war.
In der Richtung, in welche der Alpha blickte, befanden sich die letzte zwei der Gruppe. Der Wolf schüttelte seinen hellen Pelz, nachdem er sich von dem Aufprall auf die unsichtbare Wand erholt und aufgerichtet hatte. Wütend darüber, dass die Elfe einen Angriff abgewehrt hatte, nahm er das Knurren wieder auf. Vorsichtig machte er einen Schritt nach vorne, prüfend ob die Barriere noch da war. Als er jedoch ohne weiteres hindurch schreiten konnte, lagen die Augen erneut auf der auserwählten Beute. Der Wolf kam nun zügiger näher, bis er direkt vor der Frau stand, das Maul bereits geöffnet, beinahe wie ein triumphierendes Lachen. Ein letztes Mal zog die Zunge die Konturen des Maules nach, ehe das Tier den Kopf tief sinken ließ. Beinahe bis auf Augenhöhe mit Ava, die verdunkelten Augen immerzu auf sie gerichtet. Das Knurren klang immer mehr wie ein tiefes, kehliges Lachen. Allzu lange spielte das Raubtier diesmal nicht mit seiner Beute, auch wenn dies nur vorerst den Anschein machte. Denn als es nun erneut nach der Frau schnappte, zielte es bewusst auf die Schulter, da es die Absicht hegte sie nicht sofort zu töten. Genauso wie bei dem Reh zuvor, ergötzte sich der Wolf an den Anblick eines längst erlegtem Opfer, was sich dennoch versuchte zu retten.


Ein Schmunzeln umspielte Livian Lippen, als Fenris' Gesicht in seinem femd vergrub. Sanft klopfte er auf den Rücken des Jungen, allzeit darauf bedacht nicht die Verbindung zu dem Wolf zu verlieren. "Es ist alles gut Fenris." Versicherte Livian ihm zum abertausenden Mal.
Jedoch im nächsten Moment senkte sich wieder der des Mannes und drehte sich leicht, damit er seine glühende Wange auf dem Schopf des Jungen ablegen konnte.
Der Atem des Mannes beruhigte sich nach langer Zeit wieder und er schloss die Augen für einen Moment, dieses Mal jedoch dafür um sich aus zu ruhen.
Und wieder ertönte das vertraute tiefe Lachen seitens Narcis. "Du weißt aber schon, dass man nicht schummeln darf. Das gilt nicht nur für die Schule." Scherzte der Mann und schloss ebenfalls für einen Moment die Augen. Das Gewicht auf seinem Kopf ertrug er dabei still. "Aber was man dir lassen muss, du schlägst dich echt gut, dafür dass du noch ein Jungwolf bist und ein unreiner, was ich leider nicht außer acht nehmen kann." Ein entschuldigender Ton schlich sich in den Worten des Mannes ein, als er weiter kraulende Bewegungen durch das Fell machte.
Es war wieder nur eine Sache von Sekunden, die Ava Zeit hatte, um sich vor der Bestie zu schützen. Im letzten Moment führte sie wieder die gleiche Handbewegung aus und es entstand wieder eine Wand zwischen ihr und dem Wolf.
Mit einer erhobenen Hand, die noch die Barriere errichtet hielt, rappelte sie sich ungelenk auf, immer noch von dem Schock gelehmt. Sie ließ die Trennwand zwischen ihr und Arthur wieder größer werden, während sie ein paar Schritte zurück machte.
"Arthur..." Krächste sie mit trockener Kehle.

Verdutzt über das Gewicht auf seinem Kopf, öffnete Fenris wieder seine Augen. Als er versuchte ohne sich großartig zu bewegen nach oben zu sehen, musste er einsehen wie aussichtslos dieses Vorhaben bereits zu Beginn war. Also lauschte er nur den tiefen Atemzügen des Mannes an seiner Seite. Den Kopf weiter an der Schulter von Livian gelehnt, tat es der Junge ihm gleich: er schloss die Augen und nutzte die Gelegenheit zum Luftholen. Wäre da nicht das weiter anhaltende drücken in seinem Schädel, wenn auch nur im Hintergrund, und die Stiche die vereinzelt in seinen Gelenken auftraten, so wäre der Junge ganz sicher eingeschlafen. Doch so blieb er zwar regungslos sitzen, aber wach.
//Ich schummle doch gar nicht.// schmollte Nate, veränderte äußerlich jedoch keineswegs seine Position oder Ausdruck. //Ich liebe es einfach Wolf zu sein.// rühmte er sich, aufgrund der letzten Worte von Narcis. Statt die Augen wieder zu schließen, beobachtete der Blonde weiterhin seinen Alpha. Es war nicht ungewöhnlich, dass Caleb bei der Jagd sich umsah oder versuchte keine Bewegung im Unterholz zu übersehen, doch heute war es anders. Nate erinnerte sich nur vage daran, was in den sonstigen Nächten anders war, als heute. Arthur fehlte, soweit war es bereits geklärt. So passierte es auch nicht, dass man Caleb und Arthur beisammen sah, was in den letzten Monaten bereits immer weniger vorgekommen war. Nur heute schien der Alpha überhaupt nichts gegessen zu haben, zwar hatte er ein Tier erlegt, doch nicht angerührt. Plötzlich setzte sich der große Wolf in Bewegung, zielstrebig in die Richtung, in welche er die ganze Zeit über gesehen hatte. Nicht anders zu erwarten, wollte sich auch Vice von der Gruppe abspalten, nur hielt in ein Knurren und die stummen Worte Calebs ab. Der dunkelbraune Wolf knurrte als Antwort, schien sich zu weigern hier zu warten, doch das Wort des Alpha's war eindeutig. Widerwillig blieb der Beta zurück, unfähig sich nun weiter der Beute zu widmen.
Erneut war dem Raubtier seine Beute ausgewichen. Mit jedem erneutem Versuch, die unsichtbare Mauer zu überwinden, verlor das Spiel an Attraktivität. Das wilde Tier lief ungeduldig, jedoch bedrohlich Knurren, an der Wand hin und her, die funkelnden Augen gierig auf die Frau gerichtet. Plötzlich bäumte es sich auf und setzte die vorderen Pranken auf die Barriere auf, als könne es sie dadurch bewältigen oder gar umkippen. Es war unmöglich im Nachhinein exakt zu bestimmt, was der Auslöser gewesen war: Ihre Stimme; die Tatsache, dass der Wolf ungeduldiger wurde und den Spaß verlor, seine eigene Stärke oder aber das wesentlich lauerte und tiefer Knurren eines dritten Tieres. Denn aus dem nichts hielt der helle Wolf inne, setzte die Pfoten bedacht wieder auf den Boden ab, schüttelte flüchtig den Kopf. Als er nun den Kopf wieder hob und die Frau ansah, besaßen seine Augen wieder das helle leuchten eines jungen Mannes. Doch seine Augen lachten nicht, sie waren vor entsetzten geweitet. Als sei er aus einer Trance erwacht, sah sich der Blonde um. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er immer erschrockener aussah, desto schärfer seine Umgebung wurde. Nur hatte Arthur keine Chance sich wie sonst abzuwenden, denn das tiefe Knurren war noch nicht abgeklungen, nur kam es nicht aus seiner Kehle. Er sah eilig zu dem Alphawolf, welcher mit kalten Augen zu ihm sah, ein paar Meter von ihm entfernt. Der Blonde wollte bereits zu einer Erklärung oder gar einer Entschuldigung ansetzten, doch der Wolf ihm gegenüber hob nur tadelnd den Kopf. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass die Kontrolllosigkeit Arthurs so lange angehalten hatte, doch es war das erste Mal, dass er jemanden bewusst attackiert hatte. Caleb wusste seit dem Beginn davon, so hatte er während der Vollmondnächte ständig darauf geachtet, dass sich der mögliche Schaden in Grenzen hielt und die anderen nicht davon betroffen waren. Gerade vor Nate wollte es Arthur geheim halten, doch dies würde er wohl nicht länger schaffen. Ungläubig senkte der junge Mann den Kopf. Er hatte Ava angegriffen. War er denn tatsächlich so wütend gewesen? Dabei richtete sich seine Wut nicht an sie, sondern an ihn. Er hatte die ganze Zeit ignoriert, wie sie sich vielleicht fühlen konnte, er hatte nur an sich gedacht. So war es nur verständlich, dass sie am Ende wütend werden würde. Arthur hatte traurig feststellen müssen, dass es noch nie so stark geschmerzt hatte daran erinnert zu werden, was er wirklich war. Wenn die grausame Wirklichkeit in erreichte, getarnt in ihrer Gestalt. Die Stimme Calebs holte sich ein letztes Mal die Bestätigung, dass Arthur nun bei vollem Verstand war, ehe er sich umdrehte. Es war ihm anzusehen, dass er immer noch skeptisch war, doch es war ihm auch nicht zu verdenken. Es würde jeden Augenblick zurück zum Anwesen gehen, die Nacht schien sich ein weiteres Mal dem Ende zu neigen. Arthur zwang sich, Ava nicht noch einmal anzusehen, sondern lief mit gesenkten Kopf langsam seinem Alpha nach, welcher bereits dem Rudel ankündigte, dass es zurück ging. Die blauen Augen des Wolfes streiften das tote Tier, wenige Meter von ihm entfernt. Sein Tod war unnütz gewesen und dennoch nicht mehr zu ändern. Nun würden es andere Tiere fressen, denn so war das Gesetz des Waldes. Hier blieb kein Tropfen Blut zurückgelassen, keine Beute unberührt, aber vor allem blieb hier kein Wolf ein Mann. Höhnisch glänzte das Mondlicht auf dem blutgetränktem Fell des blonden Wolfes. Als wolle der Mond selbst in seiner jetzigen Verfassung noch seine Ohnmacht deutlich machen. Denn er war jedes Mal aufs Neue machtlos gegen das Tier, welches er glaubte langsam verstanden zu haben oder sogar akzeptieren zu können.


Narcis beobachtete, wie der Alpha wieder aus dem Wald kam und wenig später hinter ihm ein heller Wolf, der fast hätte aussehen können, wie sein eigener Schützling.
Bei diesem hatte er die Worte leicht nickend angenommen, da sich sein Aufmerksamkeit, nicht mehr von den beiden lösen ließ.
Als sich dann das Rudel in Bewegung setzte und scheinbar den weg zurück einschlug, erhob der Mann die Stimme. "Anscheinend geht es zurück." Stellte er seine Vermutung laut auf.
Weit tiefer in dem Wald stand die dunkelhaarige Frau noch eine Weile an ein und derselben Stelle.
Sie hatte sich nicht drehen brauchen, um zu wissen, dass der Alpha in ihrem Rücken gestanden hatte, das konnte sie auch gar nicht. Nicht wenn Arthur ihr so nah kam und sie sich darauf konzentrieren musste, dass die Barriere stand hielt, als sich das riesige Tier daran lehnte.
Und das überraschte sie. Sie hatte noch nie, so viel Kraft aufwenden müssen, um eine einfache Mauer zu erhalten. Sie hatte es so oft gemacht und jetzt musste sie sich, wie eine Jungelfe darum bemühen.
So war sie insgeheim froh, dass der Alpha seinen Wolf zurechtwies und er sich auch wieder beruhigte.
Als er dann letztendlich an ihr vorbei lief, seinem Alpha hinterher, senkte sie die Hände und so verschwand die Barriere, mit einer leichten Windböhe.
Das nächste, was sie sich eingestehen musste, war, dass sie am ganzen Körper zitterte. Und das wieder zu bändigen fuhr sie sich durch ihr Haar, die Angewohnheit, die sie immer wieder beruhigte. Dann atmete sie noch einmal durch, drehte sich darauf um und lief mit einer eiskalten Maske auf ihrem Gesicht den Wölfen hinter.

Überrascht sah auch Nate das Rudel an ihnen vorbei ziehen. //na gut.// nahm er es lässig hin und befreite Narcis endlich, indem er seinen Kopf wieder anhob. Seine Ohren zuckten erfreut, als er seinen Bruder unter den Wölfen erkannte. Er wollte auch schon auf diesen zu gehen, als ihn sein Anblick ruckartig stehen bleiben ließ. Das Fell mehr als nötig von Blut getränkt, die Augen leer, den Kopf gesenkt. So hatte er seinen Bruder kaum gesehen, sodass diese Gestalt ihn unweigerlich zögern ließ. Der Wolf kam dem Jungen befremdlich vor, als wäre dies nicht länger sein Bruder, sondern ein fremder Wolf, im gleichen Pelz seines Bruders. //Arthur…// setzte Nate an, als er vorbei ging, doch anstelle eine Antwort, zog der Wolf nur drohend die Lefzen ein Stück hoch, sodass man die Zähne für eine Kurze Zeit sehen konnte, eher er dann abwehrend den Kopf zur Seite drehte. Ratlos sah er Arthur nach, bis er tief Luft holte, um sich von seinen Gedanken zu befreien. //Dann sollten wir wohl auch folgen.// wandte er sich wieder an Narcis, begann sogar bereits mit laufen.
Arthur ärgerte sich im Nachhinein darüber, dass er ein weiteres Mal Nate beunruhigt hatte. Doch ein Lächeln war in dieser Situation völlig unmöglich. Es war ihm nicht einmal möglich einen wirklichen klaren oder sinnvollen Gedanken zu fassen, welcher ihn aus dieser Sache herausholte. Stattdessen quälte er sich innerlich immer wieder, in dem er sich Ava's Gesicht vor die Augen rief und die Tatsache, dass er sie angegriffen hatte. Jetzt musste sie doch ihren Beweis haben. Er war nicht anders, als die anderen wilden Wolfstölen, die man kaum kontrollieren konnte. Er schnappte schnell ein, log jeden in seiner Nähe an, spielte ein sorgenfreies Lächeln vor, verlor die Kontrolle. Gab es an ihm überhaupt nur eine einzige positive Eigenschaft?
Der Weg wirkte auf dem Rückweg wesentlich kürzer, sodass sie bereits innerhalb weniger Minuten in dem vertrauten Wald von Calebs Anwesen waren. Arthurs Schritte wurden langsamer, sein Körper weigerte sich weiter zu gehen. Es war nicht die fehlende Kraft, es waren nur seine überflüssigen Gedanken. Zwischen den Bäumen konnte man bereits das Gebäude sehen, als Arthur kurz davor war stehen zu bleiben. Zu seinem Erstaunen drosselte auch jemand anderes seine Geschwindigkeit. Caleb hatte Vince angewiesen die anderen weiter zu führen, während er zu dem zögernden Wolf zu schritt. Eine knappe Kopfbewegung zur Seite, signalisierte Arthur, dass er ihm folgen sollte. Hörig folgte der Jüngere der beiden Wölfe, auch wenn er keine drei Meter aushielt. //Ich-// setzte er auch schon zu seiner Verteidigung an. Diese würde sich darauf belaufen, dass er die Schuld auf sich nahm, da es keinerlei Fremdeinwirkung gegeben hatte. Doch auch dieses Mal unterbracht der graue Wolf ihn streng. //Ich will deine Entschuldigungen nicht hören. Auch wenn ich glaube, dass du mir dieses Mal sogar die Wahrheit sagen würdest.// die schmalen grünen Augen betrachteten den Hellen. //Ich wusste um diese Aussetzer, doch ich habe darauf gebaut und vertraut, dass du daran arbeiten würdest, damit sie kürzer werden. Das tue ich immer noch.// fügte Caleb hinzu, als er bemerkte wie Arthur zusammen gezuckt war und schuldig den Kopf gesenkt hatte. //Sag, lag es an den Aufträgen?// eine kurze Pause, ehe er mit ernster stimme fortfuhr //Oder ist es die Elfe?//
Arthurs Augen weiteten sich, wobei sein Kopf immer noch zum Boden gerichtet war, sodass der Alpha es unmöglich erkennen konnte, wenn nicht auch sein restlicher Körper darauf reagiert hatte. Denn ohne es zu bemerken, hatte sich sein Nackenfell aufgestellt und seine Muskel sich angespannt. //Es liegt nicht an ihr.// antworte er langsam. //Sie macht nur ihren Auftrag.// dann holte er tief Luft, um weiter zu sprechen. //Während der Aufträge habe ich mich häufiger verwandelt, vor allem bei dem letzten. Es geht als Wolf einfach schneller zum Westen. Ich hab mich irgendwann so daran gewöhnt wieder in dem Fell umher zu laufen. Die Aussetzer wurden sogar kürzer, manchmal übernimmt es auch das jagen. So wie heute.// ein kehliges Schlucken, ehe der Blonde den Kopf hob und entschieden den Blick mit dem Alpha kreuzte. //Ich habe mich einfach gehen gelassen. Vermutlich lag es an der Erschöpfung, wahrscheinlich war dies einfach eine einmalige Gelegenheit, die der Wolf ausgenutzt hatte.//
Caleb war nicht überzeugt, das konnte man ihm nur zu gut ansehen, doch er schien sich vorerst damit zufrieden zu geben. //Ich will, dass du außerhalb des Mondes die Verwandlung und das Jagen übst. Du wirst nicht ewig damit durch kommen, denn nicht immer sind wir in der Nähe. Und jetzt,// die grünen Augen betrachteten das Blut. //Geh dich waschen. Aber wehe du hinterlässt irgendwo an der Einrichtung Spuren.// der Wolf nickte kurz und wandte sich zum gehen. Die meisten Männer hatten sich bereits ins Gebäude begeben. Nate hatte sich nach der Verwandlung sein beiseite gelegtes Hemd über die Schulter geworfen, zu geknöpft und blieb weiterhin bei seinem Elfen. Arthur würde sofort ins Bad gehen und höchstwahrscheinlich für die nächsten zwei Stunden nicht mehr raus kommen. Seine Glieder fühlten sich immer noch taub an, auch hämmerte etwas unentwegt gegen seinen Schädel. Er hatte Glück, dass Caleb ihn so glimpflich davon kommen gelassen hatte, auch wenn er bezweifelte, dass dies noch einmal der Fall sein würde.


Narcis hatte dem Jungwolf nochmal die Hand tröstend auf den Kopf gelegt, als dessen Bruder ihn abgewiesen hatte, doch sagte er kein Wort. Er folgte dem Jungen mit in das Haus, verabschiedete sich ab auf der ersten Etage von ihm, da dort die Gästezimmer waren, in denen die drei Elfen sich nach dieser Nacht zurückziehen konnten.
Ava hatte als Schlusslicht die Gruppe geschlossen, was ihr auch jur recht war. Sie brauchte jetzt keine Blicke von den anderen, in denen sie erkennen konnten, was sich in Ihr abspielte. Sie hatte nicht lange geschafft, die Maske aufrecht zu erhalten und so war sie nach kurzem gefallen, wobei sie erschöpft ausatmete.
Sie hatte ihren Blick nicht Arthur abgewandt, ist dann aber weiter gelaufen, als sie sah, wie er mit Caleb sich von der Gruppe löste.
Sie hatte Gedankenverloren die Treppe hast als letzte erklommen und hatte sich in das Zimmer verzogen, welches ihr gestellt wurde. Jedoch hatte sie nie aufgehört auf Arthurs Präsenz zu achten.
Weiter unten im Haus hatte der dritte der Elfen gemerkt, wie sich das Haus langsam wieder füllte.
So hob er den Kopf und schaute auf den ruhig atmenden Jungen hinab. "Sie sind zurück." Flüsterte Livian. "Wollen wir auch hoch gehen?" Fragte er Fenris vorsichtig. "Ich kann dir auch helfen, wenn die schmerzen zu groß sind." Schlug er vor.

Mit verschwommenen Blick und müden Knochen, öffnete Fenris auf die Worte von Livian die Augen. Dann neigte sich wohl auch die Nacht ihrem Ende. Nun begann ein neuer Monat, die Uhren wurden auf null gestellt und erneut arbeitete man auf die eine Nacht hin. In welcher das wahre Gesicht des Mondes am deutlichsten zu erkennen war. Erst nach und nach drangen die Worte des Mannes zu Fenris durch, sodass er bereits den ersten Versuch des Aufstehend gestartet hatte. Langsam stellte er die Füße auf dem kalten, steinernen Boden ab, positionierte die Hände neben seinen Körper und versuchte sich abzudrücken. Heute stellte er nicht einen gar zu kläglichen Anblick dar und dennoch blieb es bei zwei taumelnden Schritten, ehe sein Gleichgewicht gänzlich kippte. Die Welt um ihn herum war immer noch nicht zum Stillstand gekommen und machte ihm das stehen zusätzlich schwerer. Die Augen noch nicht einmal richtig geöffnet, versuchte er sich bei der Wand neben sich abzustützen, um wenigstens etwas stabiler zu stehen, jedoch hatte er sich in der Entfernung vertan. Seine Hand griff ins leere und zog den schmalen Körper des Jungen mit sich in Richtung Boden. Es musste wie ein frisch geborenes Rehkitz wirken, was sich kaum eine Minute auf den eigenen dürren Beinen halten konnte und sich dennoch nicht gleich helfen ließ.
Die Männer wurden im Speisesaal von einer handvoll Bediensteten erwartet, welchen den Männern Klamotten überreichten. Sie erinnerten an einem Morgenmantel, doch erfüllten sie ihren Zweck, auf der kurzen Strecke in die Gemächer. Nate war mit Narcis gemeinsam hoch gegangen, bis sich ihre Wege in der ersten Etage trennten. Kurz darauf ließ sich der Junge auf die weiche Matratze fallen, ein seliges Lächeln auf den Lippen. Er freute sich darauf, Marú morgen alles erzählen zu können. Auch die anderen Männer steuerten ihre Zimmer an, darauf aus noch vor den ersten Sonnenstrahlen in wohligen Träumen versunken zu sein. Kael hatte in der Eingangshalle kurz gezögert und den Flur entlang gesehen, an wessen ende die Treppe in den Keller führte. Er spürte Fenris' Präsenz deutlich und auch die des Elfen, anscheinend hatte alles so weit funktioniert.
Arthur war der einzige, welcher vor dem eignen Bett noch einen Umweg in die erste Etage nahm. Mit zittrigen Fingern hatte er sich zuvor den Mantel über die schultern geworfen und einer der Angestellten angewiesen ihm heißes Wasser in die Wanne laufen zu lassen. Auch als Mann klebte die rote Flüssigkeit noch an seinem Körper. Mitsamt dem blassen Gesicht und den dunklen Augenringen, musste er ein schreckliches und elendigliches Bild abgeben. Als er nun langsam in das heiße Wasser rutschte, brannte seine Haut wie Feuer. Panisch versuchte der junge Mann so schnell wie möglich das Blut von seiner Haut zu waschen, indem er immer wieder hektisch mit der Hand drüber fuhr. Immer mehr färbte sich das Wasser um ihn rot, es war beinahe surreal, wie er in dem Blut saß, welches er noch vor kurzem am eigenen Körper hatte. Arthur spritzte sich Wasser ins Gesicht, anschließend auch durch die Haare. Heute hatte das Bad keine beruhigende Wirkung auf ihn, dafür waren seine Gedanken viel zu weit weg. Die Beine aufgestellt, die Ellenbogen auf die Knie abgelehnt und die Hände in dem blonden, nassen Haar vergruben, saß Arthur da. Die Augen geschlossen, hielt er sich seinen pulsierenden Kopf. Er wünschte sich, dass er jeden Augenblick aus einem Traum erwachte und sich alles nur als Schöpfung seiner Fantasie herausstellte. Nur würde dieser Wunsch nie in Erfüllung gehen. „Es tut mir so leid...“ hauchte er dem roten Wasser entgegen. „Ich hab es wohl nicht anders verdient...“ seine stimme war nicht einmal ein Flüstern gleich, so lief er keinerlei Gefahr, dass jemand fremdes seine ausgesprochenen Gedanken erfuhr. Er war froh, dass er Monat endlich vorbei war, doch der nächste würde wohl ebenso wenig gutes hervorbringen. Langsam hob der Mann den Kopf und starrte ausdruckslos in das Bad. Er war müde, sein Körper sehnte sich nach Erholung, nach Ruhe. Nach den ganzen Aufträgen war er nun an seine Grenzen gestoßen. Erschöpft lehnte sich Arthur nach hinten, atmete einmal tief ein und tauchte mit dem Kopf nun unter Wasser. Er war so unheimlich müde.


Livian schaute dem zitternden Körper hinterher. Erst als Fenris ins Leere griff und hinfiel, erhob sich der Mann seufzend und hockte sich vor den Jungen.
Er legte seine Arme um den hageren Körper und richtete sich dann mit ihm auf. "Lass dir doch helfen." Tadelte er den weishaarigen mit ruhiger Stimme, als aus der Zelle trat und die Treppen hinauf.
Auch seine Muskeln in seinen Armen zerrten und spannten, als er das Gewicht des Jungen ertrug.
So erklomm er den Weg bis in das Zimmer von Fenris. Als er die Tür mit seinem Ellenbogen geöffnet hatte, lief er zu den Bett und beugte seine Knie, um Fenris auf dem Bett abzulegen. "Na dann, bis nachher." Livian lächelte den Jungen an, während er ihm nochmal fürsorglich durch das weiße Haar fuhr.

Der Junge hatte sich kaum dagegen sträuben können, auch Livian ihn am ende auf die weiche Matratze ablegte, konnte sich der Junge kaum rühren. Es fiel ihm bereits schwer die Augen wenigstens einen Spalt offen zu behalten. Es war typisch für eine Vollmondnacht, dass er kaum mehr stehen oder laufen konnte. Und dennoch schien sich sein Körper von ganz alleine zu bewegen. Gerade als der Mann sich abwenden wollte, umfassten die Finger von Fenris erneut den Stoff des Hemdes. In dem Griff lag keinerlei Kraft, sodass es ein leichtes wäre sich diesem zu entwenden. Auch hatten sich die schweren Lider des Weißen längst geschlossen. Doch statt sich einfach dem erholsamen Schlaf hinzugeben, versuchte er sich wach zu halten. Es war gut möglich, dass in dieser Tat auch Angst mitschwang. Angst darum, dass der Schmerz zurückkehren würde, sollte Livian verschwinden. Nach so vielen Versuchen hatte es endlich funktioniert, was beide am Rande ihrer Kräfte gebracht hatte. Ruhig und tief atmend, schlug Fenris ein letztes Mal die müden Augen auf und sah Livian direkt an. Er sagte kein Wort und doch hielt seine Hand den Stoff so fest wie er nur konnte.
Caleb schluckte die brennende Flüssigkeit in einem Zug hinunter, ehe er das Glas zurück auf den Tisch abstellte. Frisch bekleidet saß er an seinem Schreibtisch, vor ihm Notizen und Anmerkungen, welche Arthur auf seinen reisen nieder geschrieben hatte. Er stützte seinen Kopf auf seine rechte Hand ab, während seine Augen nachdenklich durch das Zimmer wanderten. Ihm gegenüber, auf der anderen Seite des Gebäudes begann die Sonne ihre tägliche Reise. Ihre dünnen Finger tasteten sich vorsichtig über die Landschafte, die sie jedes mal aufs neue zu Gesicht bekam und es dennoch nicht müde wurde sie zu betrachten. Eine ähnliche Angewohnheit besaß der schwarzhaarige Mann, welcher sich nun ruhelos sein Zimmer verließ. Er trug das leere Glas in der Hand, beinahe als eine Art Ausrede ihm selbst gegenüber. Im Haus war Ruhe eingekehrt, jedes Rudelmitglied war in seinem rechtmäßigen Zimmer angekommen, was die Elfen anging konzentrierte er sich nur zweitrangig auf ihre Orte. Im Erdgeschoss wurde bereits für das späte Frühstück der Bewohner gedeckt, ehe sich auch die Bediensteten zurückzogen. Mit einem frisch gefülltem Glas stand Caleb in der Eingangshalle, die freie Hand in die Tasche seiner schwarzen Hose gesteckt. Durch seine einheitlichen Klamotten wurde er beinahe vollständig von der in dem Gemäuer herrschenden Nacht verschluckt. Nur seine grünen Augen stachen aus der Dunkelheit hervor, gerichtet auf die ihm gegenüberliegende Tür im ersten Stock. Mit einem leisen genervten schnalzen der Zunge setzte sich der Schatten wieder in Bewegung und erklomm mit langsamen Schritten die Treppe.


Der orangehaarige Mann wollte schon das Zimmer verlassen, als ihm das spannen seine Hemdes auffiel. Ein Lächeln spielte wieder um seine Mundwinkel, als er sich umdrehte, wenn auch nicht ganz, sodass er immer noch über seine Schulter schauen musste. Sein Blick wanderte an seinem weißen Hemd hinab zu der schmalen Hand, die dieses festhielt. "Ich soll wohl hier bleiben, Hm?" Es war mehr eine Vermutung, als eine Frage, die Livian stellte. "Dann musst du mir aber schon Platz machen, denn ich werde sicherlich nicht auf dem Boden schlafen." Scherzte er, als seine Hände, die des Jungen umfassten und sie vorsichtig von seinem Hemd löste.
Er setzte sich an die Bettkante und striff sich die Schuhe von den Füßen, um sich wenig später zu Fenris zu legen. Ein Gähnen entwich den schmalen Lippen und er fuhr sich die Haare aus dem Gesicht. "Ich glaube, ich war noch nie so müde." Teilte er wieder seine Gedanken mit dem Jungen der nun neben ihm lag.
In einem der Gästezimmer fand eine weitere Person einfach keine Ruhe. Ava lag flach auf dem Rücken, während sie die Zimmerdecke anstarrte und ihre Gedanken haltlos durch ihren Kopf rasten. Sie hatte nicht mal geschafft ihre Schuhe auszuziehen, sodass ihre Füße über der Bettkante hinaus ragten.
Letztendlich hatte sie sich wieder aufgerappelt und war zu der Tür gegangen, um auf den Flur zu treten.
In dem Haus lag eine Totenstille und trotz dessen, konnte man keinen Schritt von der Frau hören.
Sie erklomm lautlos die Stufen zur nächsten Etage und sie hielt erst, als sie vor einer ganz bestimmten Tür stand.
Ava hatte gemerkt, wie sie Hand gehoben hatte, anscheinend um anzuklopfen oder die Türklinke zu ergreifen, so genau wusste sie das selber nicht. Doch bevor sie etwas dergleichen machen konnte zog sie diese zurück und lauschte. Die Person in dem Zimmer hinter der Tür atmete ruhig, sodass man hätte denken können, dass sie schlief und das hoffte Ava auch.
Sie stand noch einige Zeit reglos vor der Tür, als sie tief durchatmend den Rückweg zu den Zimmer einschlug, welches sie heute bewohnte.
So lief sie, immer noch gedankenverloren, die Treppe wieder hinab.

Kaum senkte sich die Matratze, da sich der Mann hingelegt hatte, schien der Junge zufrieden. Sogleich rutschte er eng an den warmen Körper. Er zog abermals seine Beine zu einen Oberkörper hoch, sodass es die Haltung eines neugeborenen erinnerte. Die Hände hätte er vor seinem Gesicht abgelegt, doch durch Livian war dies nun nicht mehr möglich. Stattdessen berührten die dünnen Finger eine Falte des Hemdes, beinahe unschlüssig, ob er sie ergreifen sollte oder nicht. Die Augen die ganze Zeit über geschlossen, lehnte er seinen Körper enger an den des Mannes. „Da...nke...“ ertönte die leise und brüchige Stimme, neben Livian. Fenris würde die Folgen seiner Worte nicht mehr miterleben. Nicht heute. Erschöpft ließ er endlich los und ließ von den haltlosen Gedanken und Bildern einfach mitreißen.
Gerade als Caleb auf der ersten Geschoss angekommen war, verlangsamte sich seine Schritte, bis er sogar stehen blieb. Mit dem Anblick einer verschlossenen Tür, tastete seine Hand in der Tasche nach einem kleinen Samtbeutel. Erst als seine Finger die weiche Oberfläche zufassen bekamen, war der Mann befriedigt. In ihm lagen drei Steine, welche er während seiner letzten ständigen Reisen gesucht und am Ende gefunden hatte. Es war schwerer, als es in den Schriften stand solche Steine zu beschaffen, zu allem Überfluss stellten sich zwei von den dreien als Fälschung oder als unbrauchbar dar. Das leise Klimpern der Steine hatte eine beruhigende Wirkung auf Caleb, beinahe hypnotisch. In dem Moment wo er sich den Treppen zur nächsten Etage zuwenden wollte bemerkte er eine Bewegung, welche ihm direkt entgegen kam. Eine Braue hochgezogen und ein Augen prüfend auf die Frau gelegt, musterte er kurz. „Immer noch auf den Beinen?“ fragte er die Elfe.


"Gern geschehen, Kleiner." Ein letztes schmunzeln huschte über das blasse Gesicht von Livian.
Seine hellen Augen schlossen sich und er drehte sich, wie Fenris, auf die Seite, auch wenn er nicht seine Beine anzog. So rutschte er näher zu dem Jungen heran, bevor die Anstrengungen der vergangenen Nacht ihn einholten und ihn dann in einen traumlosen Schlaf zerrten.
Seid den Ereignissen der jetzigen Nacht, schien es, als wäre ein Teil von Ava noch in dem Wald.
Denn als die tiefe Stimme erklung, zuckte sie für jeden ersichtlich zusammen. Sie hob den Kopf und schaute dem Hausherren in die Augen.
"Wie sie sehen können." Kommentierte sie seine Worte ohne Emotion in der Stimme, um das übrige ihrer Fassade wieder auf zu bauen. "Ich wollte nur noch mal nach meinem Schützling schauen." Erklärte sie ihr Herumwandern. "Und sie?"

Caleb ließ auf seine Antwort warte. In der Zeit nutzte er die Gelegenheit die Elfe nach dem Vorfall genau zu betrachten. Sie schien ihre Fassung wieder gefunden zu haben, nach dem Schrecken dieser Nacht. Sie bemühte sich ebenso wie Arthur darum die Maske vor ihrem Gesicht so gut wie nur möglich aufrecht zu halten. Dabei ignorierten sie völlig was in ihnen vorging und verlernten, wie sie wirklich waren. Vielleicht passte Ava deshalb als Vertragspartner gut zu Arthur, sie wusste wie Masken aussahen und funktionierten. Caleb konnte bei Arthur immer wieder kurze Einblick hinter die Fassade werfen. Meist wenn er aufgeregt, unruhig oder verängstigt war. Keiner dieser Gefühle würde er offen zugeben, doch das musste er auch nicht. Mit den tagen war dem Alpha aufgefallen, dass er die einzige Person war, vor welcher der Vorhang fallen gelassen wurde und das Schauspiel endete. Er wusste selbst nicht wirklich, warum ausgerechnet er für diese Rolle ausgewählt wurden war, doch erfreute er sich durchaus daran, wenn Arthur sein wahres Ich zeigte.
Der Schwarzhaarige hob das Glas in seiner Hand, bei dieser Bewegung begann die bräunliche Flüssigkeit darin zu schwingen. "Nachfüllen." kommentierte er die Bewegung.


Ava nickte auf sein Wort und einem Blick auf das Glas nur. Sie vergrub dabei ihre schlanken Hände in den Hosentaschen, die ihre Hose aufwies. "Na dann prost." Es sah komisch aus, wenn solch eigentlich heiteren Worte aus einem Mund kamen, der sich nicht verzog oder aus dem man eine Emotion hören können.
Ava nahm wieder das Laufen auf, auch wenn es nicht schnell war, so waren ihre Schritte fest und gezielt. Kurz vor Caleb, hielt sie nochmal auf der Treppe. "Ich wünsche ihnen noch einen guten Morgen." Sie schaute ihn nochmal in das Gesicht, wobei ihre Mundwinkel zu einem humorlosen Grinsen hoch zuckten, was sie nicht vor ihm versteckte. Erst dann ging sie ihrer Wege zurück zu dem Zimmer.

Das Haus war schnell von Licht erfüllt, doch hatte man vorgesorgt und die Vorhänge vor die Fenster gezogen. So wurde das Sonnenlicht aus dem Gebäude gesperrt. Nur das Erdgeschoss wurde von dem Licht erstrahlt. Hier waren sogar Fenster und Terrassentür geöffnet, um die warme Luft des Frühlings durch die räume und Flure wandern zu lassen. Wie so oft saß kurz nach zehn der braunhaarige Mann bei einer Tasse Tee und einer Zeitung, dieses Mal nur draußen auf der Terrasse. Sam genoss das Gefühl von dem Wind, welcher ihm durch das Haar fuhr. Genau solche Tage machten den Frühling zu seiner Lieblings Jahreszeit. Dies und eine andere Tatsache, welche jedoch lediglich das Rudel betraf. Der heutige Tag war ein Sonntag, sodass das gesamte Tagesprogramm bereits ausgebremst war und sich individuell an alle anpasste. So würde es ganz sicher vorkommen, dass einige gar nicht das Zimmer verlassen würden.Neugierig hob der Mann den Kopf und sah über die Schulter an der Gebäudewand empor. Nur in der obersten Etage gab es Aktivitäten, in den übrigen des Rudels war es ruhig. Als Sam sich jedoch intensiver darauf konzentrierte bemerkte er auch, dass Luke ebenfalls wach war. So eben musste er sich bewegt haben. Vielleicht erhielt Sam hier unten dann auch bald wieder Gesellschaft. Immerhin konnte man dieses wunderbare Wetter am besten gemeinsam genießen.


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