~Willkommen~ |
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So wie vor einem Monat war Marú die Zweite, die aus ihrem Zimmer trat. Sie vermutete, dass Nate und auch einige anderen noch schliefen, doch erinnerte sie sich daran, dass Sam ihr erzählt hatte, er würde nach einem Vollmond immer früh aufstehen.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, stieg sie die Treppe hinab und war wenig später auch schon im Esszimmer angekommen. Der Blick aus ihren hellen Augen glitt durch den Raum, ehe sie die große Gestalt auf der Terrasse ausmachte und fröhlich auf diese zusteuerte. "Guten morgen." Trällert sie und nahm gleich auf dem Stuhl neben Sam platz. "Und wie war die Nacht?" Wollte sie dann auch sogleich wissen.
Kurz nachdem die Frage verklungen war, öffnete sich wieder Tür und ein großer blonder Mann stand in der Tür. Wie auch zuvor Marú, tastete er kurz den Raum ab und kam, wenig später, auf die Terrasse. "Guten morgen."
Narcis war allein gekommen, da er Nate noch seinen Schlaf gönnen wollte, doch er selber war schon völlig ausgeruht.

Sam hob überrascht den Kopf und sah in das gut gelaunte Gesicht des blonden Mädchen. "Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Morgen." gab er die Begrüßung freundlich zurück. "Ich freu mich, dich so unbeschwert am Morgen lachen zu sehen." sprach er seinen Gedanken ehrlich aus. Sogleich faltete er die Zeitung zusammen, als auch schon der nächste auf die Terrasse trat. Man konnte es kindisch nennen, doch etwas in Sam war ihnen unheimlich dankbar. Die vergangenen Jahre hatte er meist alleine hier draußen oder am Esstisch verbracht, alleine, da der Rest sich noch erholte. Er war nie auf die Idee gekommen ihnen deswegen einen Vorwurf zu machen, doch anscheinend sehnte er sich dennoch nach einer Gesellschaft.
Der braunhaarige Mann drehte dem zweiten Ankömmling also ebenso den Kopf zu und begrüßte ihn angemessen. "Habt ihr gut geschlafen?" fragte er, ehe sich Sam Marú's Fragte bewusst wurde. "Und die Nacht..." er überlegte kurz wie er es formulieren sollte. "Sie verlief in erster Linie ganz ruhig ab." die entsprach der Wahrheit, auch wenn er nicht alles sagte. Er wollte das Mädchen nicht unnötig beunruhigen. Es war allen bewusst, dass Arthur während der Vollmondnächte kurzzeitig nicht er selbst war, doch da er es innerhalb weniger Minuten wieder unter Kontrolle bringen konnte, hatte niemand wirkliche Gedanken daran verschwendet. Nur schien sich einiges in letzter Zeit verändert zu haben.
Zwei Etagen über den morgenlichen Treiben bewegte sich ebenfalls, wenn auch träge, der Nächste. Arthur saß auf der Bettkante nach vorne gebeugte, die Hände an den laut pulsierenden Kopf gestützt. So mussten sich Menschen fühlen, wenn sie am Vorabend einen zuviel getrunken hatte. Auch wenn es sich mehr anfühlte, als hätte er zehn zu viel in sich hinein geschüttet. Nur mit Mühe konnte er sich erheben, auch wenn die Folgen davon eine drehende Umgebung war. Er fing sich schnell wieder, immerhin war auch dieser Zustand nicht neu für ihn. Er zog sich eine frische schwarze Hose an und warf sich ein frisches weißes Hemd über die Schultern. Mit trägen Schritten lief er ins Bad, er brauchte dringen eine Abkühlung. Die Hitzewelle von der Nacht war kaum gesunken und schien dies auch nicht vor zuhaben. Die Hände zu einer Schaufel geformt, warf er sich eiskaltes Wasser ins Gesicht, ehe er sich mit nassen Händen durch die Haare fuhr. Die blonden Locken führten jeden Morgen aufs neue ein Eigenleben, sodass sie in alle nur erdenkliche Richtungen zeigten. Selbst nachdem er sie versucht hatte mit den Händen zu richten, zeigte sich der widerspenstige Charakter. Lustlos zog er sich das Hemd über, auch wenn er nur halbherzig zwei mittlere Knöpfe schloss, zusätzlich legte er sich ein dünneres Handtuch um die Schultern. Gerade als er zur Tür gehen wollte, verharrte Arthur vor dem Spiegel über dem Waschbecken. Die Schatten unter seinen Augen waren immer noch und es war ihm ins Gesicht geschrieben, durch was er die letzte Nacht durch musste. Etwas was er gerne verhindert hätte. Da war er wieder: Der törichte Gedanke, welcher sich seit dem Streit mit Ava in seinem Kopf eingenistet hatte. Trocken lachend schüttelte der Blonde den Kopf. Nein, dieser Gedanke oder eher dieser Wunsch existierte seit dem Erwachen des Wolfes in ihm. Nun war lediglich erneut in den Vordergrund gerückt und vertrieb jeden anderen klaren Gedankengang. Wartend hoben sich du trüben blauen Augen, bis es soweit war. Es musste an der Überanstrengung des Körpers liegen oder der Wolf löste es aus, doch nach einer Vollmondnacht hatte Arthur viel zu oft mit Übelkeit zu kämpfen. Er wusste, dass auch Nate mit ihr zu kämpfen hatte, auch wenn dieser sich mindestens genauso heimlich wie er selbst weg schlich und er versuchte zu verheimlichen. Arthur war fest davon überzeugt, dass auch Vince dieses Problem hatte, nur ihn würde niemand etwas unterstellen. Es war sehr freundlich, dass die anderen ihre Hilfe anboten, doch konnten sie niemals verstehen, was in ihnen vorging. Kein Außenstehender würde es verstehen. Der Blonde schnappte nach Luft, nachdem er erfolgreich den Drang des Übergebens hinunter geschluckt hatte. Nur der bittere Geschmack war zurück geblieben. Nachdem er sein Gesicht, samt Mund unter dem laufenden Strahl Wasser gehalten hatte, betrachtete er sich erneut im Spiegel. "Warum bin ich hier?" murmelte er sein Spiegelbild an. Doch dies gab ihm keine Antwort, es starrte ihn nur an und irgendwo tief in den fremden blauen Augen blitzte ein Vorwurf auf, begleitet von Schadenfreude. "Warum muss ich ein Wolf sein?" diese Frage hatte er lange nicht mehr gestellt und doch was alleine sie es, welche ihn nicht länger losließ. War er nun tatsächlich so weit, dass er den widersinnigen Wunsch hegte Mensch zu sein? Menschen waren so schwach, so zerbrechlich, so langsam, so unwissend. Nein, das war lächerlich. Als hätte Ava ihn als Mensch je gesehen. Kraftlos fiel sein Kopf nach vorne, sodass er in das Waschbecken sah. Mit einem tiefen Atemzug schloss er die Augen. Er sollte aufhören so zu jammern, immerhin lebte er noch. Er hatte es überlebt und die Chance auf ein neues Leben erhalten. Ihm fehlte hier an nichts, doch anscheinend war der menschliche Anteil immer noch ausgeprägt in ihm: er wollte das haben, was für ihn unerreichbar war.


Ein verlegenes Lächeln umspielte Marús Lippen auf Sams Feststellung, bevor die beiden Elfen fast zur gleichen Zeit nickten.
Erst als Sam geendet hatte, beugte sich die junge Frau nach vorn. "Deine Worte klingen, als gäbe es da ein aber." Stellte sie ihre Vermutung auf und schaute Sam prüfend an.
Der Mann, der ebenfalls mit auf der Terasse stand, war die ganze Zeit über Stumm geblieben.
Mit dem Aufstehen von Arthur, stand eine zweite Person neben ihrem Bett.
Ava hatte bereits mit den ersten Schritten, die Arthur gemacht hatte, gewusst, dass er wach war.
Sie hatte die Nacht über kaum geschlafen und stattdessen die ganze Zeit nachgedacht.
Als Arthur dann sein Zimmer verlassen hatte, waren ihre Gedanken prompt bei dem Jungen Mann und hatte ganz genau seine Schritte verfolgt.
Allmählich ging sie aus den Zimmer hinaus, als sie merkte, wie Arthur im Badezimmer verweilte. Zielsicher, mit einer ganz bestimmten Absicht im Hinterkopf, ging sie auf die Tür, hinter der Arthur war, zu.
Sie hob ihre Hand und klopfte kräftig gegen das Holz.

Sam hob beruhigend die Hände in die Luft und lächelte schräg. "Ich glaube man kann keine Vollmonds Nacht von Wölfen als wirklich durchgehend ruhig bezeichnen." etwas entschuldigendes lag in seinem Lächeln, als er weiter sprach. "Das gehört einfach mit dazu." langsam ließ der Mann die Hände wieder sinken, während die dunklen Augen das Mädchen interessiert betrachteten. "Und wie verlief deine Nacht? Konntest du genügend Schlaf genießen?"
Arthur zuckte mit dem Schlag an die Tür zusammen. Er war tatsächlich so in Gedanken versunken, dass er nicht mal die Bewegung vor der Tür gehört hatte. Noch ein Zeichen, dass er endlich aufhören sollte in Selbstmitleid zu baden. Eilig prüfte er nach wer vor der Tür stand und zuckte daraufhin nur ein weiteres Mal zusammen. Ava. was wollte sie nun an dieser Tür? Wenn sie ins Bad wollte, so gab es direkt nebenan ein zweites. Also lag die Vermutung nah, dass sie mit ihm sprechen wollte. Doch wollte er das auch? Auch wenn die Frage eher lauten sollte: Konnte er es überhaupt? Nach den Ereignissen der Nacht konnte er ihr unmöglich unter die Augen treten. Dennoch drückte sich der Blonde wenig später von dem Waschbecken ab und trocknete während den drei Schritten zur Tür sein Gesicht ab. Als sich seine Hand nach der Klinke ausstreckte zögerte er. Die Klinke fühlte sich kühl in seiner Hand an, doch seine Augen waren auf das Holz der Tür gerichtet. Es fühlte sich beinahe so an, als könne er ihr durch die Tür direkt in die Augen sehen. "Das Bad nebenan ist auch noch frei." begrüßte er sie, als er mit einem ruck die Klinke hinunter drückte und die Tür aufzog.


"Das werde ich mir wohl für die kommenden Vollmonde merken." Auch in ihrem Lächeln lag etwas entschuldigendes, sodass man hätte denken können, die zwei wären das jeweilige Spiegelbild des anderen.
"Ich habe genauso viel Schlaf genießen können, wie die Tage zuvor." Beantworten Marú dann seine Frage, auch wenn sie diese mehr oder weniger umging.
Entweder sie wurde in der Nacht von Albträumen geplagt, durch welche sie immer wieder aus dem Schlaf gerissen wurde oder sie fand überhaupt keine Ruhe, da sie viel zu viele Gedanken hatte, die wie eine Last auf ihr lagen. Diese Nacht war es wohl wieder das zweite, auch wenn sie immer wieder nach den Schreien des Weishaarigen lauschte.
"Das ist mir klar." Waren ihre gleichgültigen Worte auf die seine.
Während sie geredet hatte, hatte sie ihre Hand wieder sinken lassen und sie, mit der anderen, in ihren Hosentaschen vergraben.
Die Ärmel ihres Hemdes waren heute wieder hoch gekrempelt, doch heute trug sie mal zur Abwechslung ihr Haare zu einem hohen, strengen Zopf.
Ihr Gesicht war zu dem seinen hoch gewandt, sodass sie sah, wie schlecht es ihm gehen musste, doch in ihrer Haltung und Gestik, sah man nichts, woran man ausmachen konnte, dass ihr es leid tat. "Kommst du mit in den Wald spazieren?" Eigentlich hätte es nach einer Frage klingen müssen, doch so wie sie sprach, konnte mal ganz leicht heraus hören, dass sie kein Nein akzeptieren würde.

Sam beließ es dabei und nahm stattdessen einen großen Schluck von seinem Tee. Als er die Tasse wieder abstellte, wanderten seine Augen von den Anblick des Waldes zu Marú. "Was hast du den Tag über geplant? Immerhin ist es stets einmal im Monat sehr still in dem Haus." er konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen, als er die schweren Schritte von Luke vernahm. Wenig später tauchte der, immer noch mit der Müdigkeit kämpfende, Mann in der Tür auf. "Morgen." murmelte er, halb gähnend und fuhr sich dabei durch das kurze wirre Haar. Sam hob sogleich den Kopf in den Nacken und begrüßte auch ihn. "Na, gut geschlafen? Warum schon so früh auf?" fügte er neckisch hinzu.
Mit einem Brummen ließ sich Luke ebenfalls auf einer der Stühle nieder, rutschte nach vorne, lehnte sich nach hinten und fuhr sich ein weiteres Mal durch das Haar, den Kopf dabei beinahe gänzlich in den Nacken gelegt. "Frag nicht." lautete dir Antwort. "Die Runde diesmal war wirklich ein Witz. Bin tatsächlich aufgewacht ohne Nennenswerten Grund." es war ihm sehr gut abzulesen, dass er alles andere als erfreut über diese Tatsache war, doch offenkundig hatte er sich seiner Lage gestellt.
Obwohl Ava's Frage eben eine Ablehnen unmöglich machte, versuchte es Arthur dennoch. Sein Kopf rutschte kaum merklich in eine Schräglage, dabei versuchte er so bestmöglich jegliche Emotionen aus seinen Augen zu verbannen. "Jetzt? Ich bin gerade erst aus dem Bad und dazu barfuß." bei den Worten sah er an sich selbst hinunter. "Ich halte diesen Vorschlag für keine gute Idee." es war nicht schwer zu erraten, das sein letzter Satz auf die vergangene Nacht anspielte. Er konnte es einfach nicht glauben, dass sie tatsächlich mit ihn alleine in den Wald wollte, trotz des Wissens was passieren könnte. "Du solltest lieber vermeiden alleine mit mir irgendwo hinzugehen." sprach er auch schon seinen Gedanken aus. Doch obwohl dies seine Worte waren, wandte er die Augen zum Boden, damit sie den Schmerz verzerrten Blick nicht sehen musste. Er wollte sich einfach umdrehen und die Tür wieder schließen. So würde sie keinen weiteren Angriff seinerseits Gefahr laufen und er müsste sich nicht ständig zwingen sie nicht zu berühren. Warum also bewegte sich sein Körper keinen Millimeter von der stelle? Warum stand er immer noch vor ihr, den Blick zwar abgewandt, doch alles in ihm schrie danach sie zu berühren. Diejenige welche er mit seinen Taten verletzt hatte; diejenige, die er vor ein paar Stunden tatsächlich verletzten wollte und die nun vor ihm stand und mit ihm reden wollte.


Marú verkniff sich ein Lachen, auch wenn man sehen konnte, wie sich bei dem Anblick von Luke, ihre Mundwinkel nach oben zogen. So auch Narcis, der weiterhin der stumme Zuschauer des Geschehens war.
Erst als Luke zu ende gesprochen hatte, wandte sie sich wieder an Sam. "Sag, wie soll ich etwas planen, wenn mir ein überaus charmanter und höflicher Mistkerl immer mit mir kommen muss und sich das Lesen mit auf die sehr sehr kurze Liste an möglichen Aktivitäten, die ich hier im Haus tätigen kann, zählen kann?" Fragte sie Sam, während man in ihrer Stimme leichten Zynismus erkennen konnte. Daraufhin schüttelte sie über sich selbst Kopf. "Sieh nur, so weit ist es mit mir schon, dass ich zynisch werde, wie ein alter verbitterter Mensch." Ein Lachen entwich ihrer Kehle, ehe sie wieder zu Sam schaute. "Wenn du eine Idee hast, wie ich hier die Zeit vertrödeln kann, dann brauchst du mir das nicht verheimlichen." Keck blinzelte sie ihm mit einem Auge zu, bevor ihr wieder ein Lächeln auf den Lippen lag.
"Als ob es dir ausmachen würde, barfuß durch den Wald zu laufen. Du bist ja schließlich bis hier runter, ohne Schuhe, gekommen." Wischte Ava sein Argument einfach zur Seite. "Außerdem kann ich doch wohl selber einschätzen, was eine gute Idee sein soll und was nicht." Dementierte sie nun auch seinen zweiten Satz, ohne auch nur einmal das Gesicht zu einem emotionalen Ausdruck zu verziehen.
"Und in meiner Vergangenheit kam ich sehr gut mit dergleichen Geschehnisse klar." Die schlanke Frau machte einen Schritt nach hinten und wies dann mit einer Hand auf den Weg zur Treppe. "Würdest du nun also mitkommen? Und wenn es dir unangenehm ist, können wir auch gerne einen Umweg über dein Zimmer nehmen und dir noch Schuhe holen." Wieder konnte man den drängelnden Ausdruck in Avas Stimme erkennen und auch langsam in ihren zwei verschieden farbenen Augen sehen.

Sam nickte knapp, aber verständnisvoll. Er konnte ihr gut nach sehen, dass sie mit ihrer jetzigen Tages Gestaltung nicht zufrieden war. Obgleich, wie wichtig es für ihre Sicherheit war. Nachdenklich lehnte sich der Mann zurück und dachte nach. "Ich gestehe dir zu, es ist schwierig etwas zu finden." antwortete er nach einer kürten Pause. "Nur wird es uns allen heute so gehen." nun lächelte er wieder schräg. "Heute wird keiner großartig aktiv werden, sodass du auch nicht alleine sein wirst." er wusste wie einfach der Vorschlag klingen mag, doch fiel Sam nichts anderes ein. Durch Caleb und Vince, war auch er meistens nur hier auf dem Anwesen. Nur schien dies Wölfen weniger auszumachen, als Elfen. Ein flüchtiger, vielleicht sogar hilfesuchenden Blick, in Lukes Richtung ließ Sam innerlich auflachen. Dieser hatte die Augen wieder geschlossen und schien auszuprobieren, wie hoch seine Chancen waren noch einmal einzuschlafen.
Bei jeden ihrer Wörter rief sich Arthur ihren Anblick während des Angriffs vor Augen. Was wollte sie nach einer solchen Nacht noch von jemanden wie ihn? Mit solch einer Frage, spielte sie nur der törichten Hoffnung in ihm zu. Er wusste wie aussichtslos es war, sich noch Hoffnung zu machen, aber wie konnte er so etwas schon abschalten? "Nicht nötig." antwortete er nun. Es war ihr Ausdruck in den Augen, welchen ihn nachgeben ließ. Seit ihrem Streit schien sie immer mehr Gefühle an die Oberfläche zu lassen. "Ich komme auch so mit." er drehte sich noch einmal zu dem Badezimmer um und legte dort halbherzig das Handtuch auf den Waschbecken Rand ab, ehe er an Ava vorbei, durch die Tür auf den Flur trat. Er sollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen.


"Es ist nicht das Problem, dass ich mich hier einsam fühle, es ist das Problem, dass mir hier die Beschäftigung fehlt." Erklärte sie es Sam, auch wenn sie wusste, dass er es nur nett meinte. "Ich weiß, deine Worte sind nur gut gemeint." Sprach sie auch schon ihre Gedanken aus. "Doch ich würde gerne mal etwas unternehmen oder Sophie besuchen, ohne eine Diskussion mit jemanden führen zu müssen und ihn anbetteln müssen, dass ich dort hin darf. Ich bin ja schließlich eine erwachsene Frau." Ließ Marú ihn an ihrem Leid teilhaben.
"Ich habe vor ein paar Wochen einen Brief von meinem Vater bekommen, in dem steht, wann er seine Geburtstag mit einem Fest feiert. Ich würde dort sehr gern hin fahren, doch ich habe Caleb noch nicht getraut zu fragen, ob das ginge. Er ist ja eh immer genervt, wenn ich dergleichen erbitte." Niedergeschlagen seufzte sie, ehe sie wieder ihr Lächeln zurück gewann.
Ava hatte seine Worte stumm zur Kenntnis genommen, bevor sie ohne ein weiteres Wort mit ihm die Treppen hinab stieg. Sie liefen stumm nebeneinander her, bis sie die Terrasse erreichten. Dort wurde ihnen von Marú und Narcis ein guter Morgen gewünscht, den Ava mit einem einfachen Nicken erwiderte, bevor sie die Treppe hinab stieg und weiter in den Wald hinein lief.
Eine Weile sagte sie nichts, sondern schaute immer wieder über ihre Schulter, um zu schauen, wie weit, sie von dem Haus entfernt waren. Erst als sie es nicht mehr sah, erhob sie langsam aber leise die Stimme: "Du musst doch sicherlich die Hauptstraße, die vom Rathaus abgeht kennen. Natürlich kennst du sie. Du kommst ja viel herum." Kurz schüttelte sie den Kopf. "Jedenfalls: Wenn man von dort aus, aus der Stadt fährt, kommt man ja irgendwann in einen großen Wald." Fing sie an etwas zu erzählen, was den Anschein machte, es wäre vollkommen zusammenhangslos. "Wenn man in dem Wald hinein geht, muss man als Außenstehender, ein wenig suchen. Doch dort kann man ein Haus finden, welches wie ein kleines Herrenhaus aussieht. Dieses darf ich als mein Eigen bezeichnen." Während sie Arthur das alles erzählte, hatte sie kein einziges mal aufgeschaut und sturr auf den Waldboden geschaut. "Es ist wirklich schön dort. Vorallem ist es dort ruhig und auch abgelegen. Das genieße ich sehr. Unteranderen auch, weil kaum jemand weiß, wo ich lebe." Wieder verstummte sie für einen Moment, da sie abwog, wie viel sie ihm erzählen wollte oder sollte. Doch dann rang sie sich durch weiter zu reden. "Auf der Rückseite habe ich eine Terrasse, von der man ein wunderschönes Blumenbeet betrachten kann. Als ich das Haus damals gekauft habe, habe ich dort einige weiße Rosen geplanzt, um die ich mich kümmere, als wären sie meine Kinder. Das liegt wohl daran, dass ich diese Blumen und auch von der Farbe weiß nicht sehr abgeneigt bin."
Es kostete sie einige Überwindung, das alles Arthur zu erzählen. Nichtmal Narcis oder Livian wussten wo und vor allem wie sie lebte.

Sam wartete geduldig, bis sie fertig gesprochen hatte. Er verstand wie sie fühlte und dass sie es nicht verstand, doch gleichzeitig fragte er sich, ob nicht genau dies Calebs Absichten waren. Marú konnte hier sorgenfrei umher gehen, wenn auch nicht das Revier verlassen. Sie schien nicht zu ahnen, was genau außerhalb dieser Mauern auf sie lauerte. Gerade auf sie, sie wessen Tod so viele sich erwünschten. "Ich denke, er will dich nur beschützen. Auch wenn," setzte er sogleich hinzu. "er an einigen Stellen tatsächlich etwas höfflicher sein könnte." als müsse er sich für seinen Alpha entschuldigen, sah Sam Marú mit einem dementsprechenden Blick an. "Mir scheint nur, als wenn er mit der Zeit diese Reizbarkeit zu einer Angewohnheit werden gelassen hatte." seufzend schenkte sich der Mann eine weitere Tasse Tee ein, während der andere anwesende Wolf auf seine Worte nur brummte.
"Mit der Zeit?" wiederholte Luke. Dieser hatte nun den Kopf angehoben und sich wenigstens ein wenig in eine aufrechte Position gebracht. "War der Kerl nicht schon immer so?" Daraufhin lachte Sam leise auf. "Vielleicht sogar dies."
Der braunhaarige Mann musste an die ersten Begegnungen mit Caleb oder Luke denken, beinahe nostalgisch wie die Bilder allmählich wieder aufkamen. Eilig blinzelte er, um wieder zurück in die Gegenwart zu kommen. "Am besten du fragst Caleb." kam er zurück auf ihre Beschwerde. "Wegen des Geburtstags, meine ich. Dies kann er dir nun wirklich nicht abschlagen und wenn doch, dann stelle ich mich als Aufpasser zur Verfügung."
Arthur war Ava gefolgt, wobei er immer darauf geachtet hatte, ein Stück hinter ihr zu laufen. Während des Weges hatten sich seine Augen kein einziges Mal von ihrem Rücken abwenden können. Immer wieder hatte er ihre schlanke Statur mit den Blicken nach gezogen und ein weiteres Mal war er dabei in Gedanken versunken gewesen. So hatte er doch jede noch so kleine Hoffnung mit der letzten Nacht verwirkt. Doch dann änderte sich alles. Arthur war zuerst deutlich verwirrt, worauf Ava hinaus wollte, doch schnell wurde es ihm klar. Mit einem Schlag schien sein Kopf leer zu sein, kein einziger unangenehme Gedanke versuchte sich ihm aufzudrängen. Als sie gelaufen waren, hatte er seine Hände in die Taschen seiner Hose gestopft, doch nun zog er sie vorsichtig heraus, als könne er sie damit irgendwie besänftigen. Es kam ihm viel zu unwirklich vor, dass sie ihm tatsächlich ihr Privatleben anvertraute. Warum? warum erst nach so langer Zeit? Hatte er sie nicht ständig danach gefragt, doch sie hatte ihn abgewiesen. Warum also jetzt. Warum ausgerechnet heute, nachdem er ihr das angetan hatte. Warum musste sie nur dafür Sorgen, dass er sich wieder Hoffnung machte? Sie wurde nur doch wieder enttäuscht. "Ava..." hatte er in ihrer Erzählung angesetzt, doch wieder hatte er den Satz nicht beenden können. Es war genauso, wie bei ihrem Streit: seine Stimme versagte. Arthur hörte ihr Aufmerksam zu, auch wenn die immer lauter werdenden Fragen in seinem Kopf ihn mehr und mehr erdrückten. "Ava, ich-" er verstummte augenblicklich, als sie die Blumen erwähnte. Er erinnerte sich an den Tag, an dem er ihr die Rose von dem Markt mitgebracht hatte. Musste er nicht sofort an sie denken, als er sie dort gesehen hatte. Wie schön sie doch in ihrem seidigen Haar aussehen mochte. Wie hatte er sich darauf gefreut sie ihr zu bringen und vielleicht irgendwann ein Lächeln auf ihren Lippen sehen zu können. "Ava, warum..." entfuhr ihm nun doch die Frage, seine Stimme war dabei heiser, sein Blick gequält. "Warum erzählst du mir das jetzt? Ich denke nicht, dass ich dieses Wissen jetzt verdient hätte." er schluckte, um wieder frei atmen zu können. So sehr hatte er sich danach gesehnt mehr von ihr zu erfahren. Überhaupt zu erfahren wer sie war, auch wenn dies seine Einstellung und seine Gefühle wohl nie ändern würde. In der Jahreszeit wie dieser, schob er es prompt auf die Verbindung zum Frühling, doch hatten die Gefühl das gesamte Jahr über angehalten. In den knappen Stunden, in denen Arthur versucht hatte sich zu beruhigen, war er ebenfalls davon überzeugt gewesen, dass er endlich auch die Gefühle aufgeben musste. Jedoch stand sie in diesem Augenblick vor ihm und erfüllte ihm einen seiner Wünsche. Der Blonde senkte den Kopf, vergrub seine Hände als Fäuste wieder in die Hosentaschen, sein Blick war stur zur Seite gerichtet, unfähig sie anzusehen. "Warum? Mit diesen Worten lässt du doch nur zu, dass ich mir wieder Hoffnung mache."


Ein Lächeln bildete sich wieder auf Marús Gesicht, als Sam ihr Mut zu sprach. "Also mit diesen Worten frage ich ihn sehr gerne." Kurz überlegte sie noch, bevor sie einfach das sagte, was ihr im Kopf herum schwirrte. "Und wenn du es jetzt so sagst, dann hätte ich dich viel lieber als Begleitung als ihn. Du viel netter als er, auch wenn das nicht schwer ist." Ein kurzes Lachen erklung bei diesen Worten ihrerseits.
Als Arthurs Worte erklungen, zuckte Ava kurz zusammen, bevor sie, nach kurzem Abstand sich zu ihm umdrehte.
Dabei ignorierte sie seine letzten Worte ganz bewusst. "Ich wollte mich entschuldigen. Die Worte die ich dir damals an den Kopf geworfen habe, sind zwar wahr, doch ich hätte darauf achten müssen, wie ich sie sage." Auf einmal wurde ihre Stimme ganz weich und man konnte ohne Probleme einen einfühlsamen Ton erkennen. Auch der Blick aus ihren Augen wurde ganz weich, als sie Arthur anschaute. "Ich habe die ganze Zeit über unseren Streit nachgedacht und dann ist mir aufgefallen, dass wir uns schon einige Zeit kennen, du aber nichts über mich weißt. Das wollte ich gerne ändern." Wieder machte sie eine kurze Pause, in der Ruhe herrschte. "Ich hätte nicht so hart zu dir sein dürfen, doch ich habe meine Gründe dafür." Man konnte hören, wie sie scharf die Luft einzog, bevor sie diese laut ausstieß. "Als ich noch ein junges Mädchen war, mochte ich es gerne zu zeichnen, sodass ich mich abends öfters aus dem Haus geschlichen habe, um die umliegende Landschaft zu betrachten. Das eine Mal, an dem ich das Anwesen meiner Eltern verlassen habe, war es Vollmond. Und so, wie es nun mal kommen musste, traf ich auf eine Wolfstöle." Schwer schluckte sie, bevor sie weiter sprach. "Sie schien jegliche Menschlichkeit verloren zu haben, und so kam es, dass sie mich angegriffen hat." Eine Hand fuhr unbewusst über ihre rechte Schulter. "Sie hat mich so schwer an meiner Schulter und Taille verletzt, dass es vernarbt ist, auch wenn ich eine die Tochter zweier Elfen bin." Nun konnte man sehen, wie sie ihre Hand weiter nach oben hob, um sich durch ihr Haar zu fahren, doch durch ihren Zopf musste sie feststellen, dass es nicht klappte und sie die Hand sinken ließ. "Ich habe dieses Tier gehasst -ich hasse es noch immer- und aus diesem Hass gegenüber dieses Tieres und meiner Schwäche, habe ich den Entschluss gefasst, zu den Jägern zu gehen. Ich habe nie mehr hinter Wolfstölen gesehen, außer dass sie wilde Bestien sind." Wieder verstummte sie und ging ein paar Schritte auf Arthur zu. "Ich habe auch nicht mehr hinter dir gesehen. Doch das ist nicht fair. Ich hätte nicht so hart zu dir sein dürfen. Denn so sehr wie du ein Wolf bist, so sehr bist auch ein Mensch mit Gefühlen, die man leichter verletzten kann, als der Körper einer Person. Und wenn ich dich nicht verletzt hätte, wäre das alles in der Nacht sicherlich nicht passiert. Es ist meine Schuld, deshalb entschuldige bitte."
Umso näher sie ihren letzten Worte kam, umso leiser wurde ihre Stimme. Auch war sie immer weiter auf Arthur zu gegangen, bis sie dicht vor ihm stand. Sie hob ihre beide Hände, die eine, um sie um seinen Hals zu legen und die andere um sie, an seinem Hinterkopf, in sein Haar zu vergraben und seinen Kopf ganz nah an ihres zu holen. Erst als es ganz dicht vor dem ihren war, beugte sie sich noch einen Müh vor und platzierte ihre Lippen auf die seine.

Sam lachte ebenfalls auf und lehnte sich anschließend zurück. "Das kann gut möglich sein." mit einem wissenden Lächeln, legte er den Kopf in den Nacken und wanderte mit den Augen die Hauswand nach oben. Dort wo das Fenster zum dritten Stock war, verweilte sein Blick. "Aber mir obliegt auch nicht der Posten eines Alphas." Sam war sich sicher, dass Caleb in diesem Augenblick zuhörte, wenn auch unfreiwillig.
"Glück gehabt." fügte Luke mit an, welcher seine vorherige Pose wieder eingenommen hatte. "Das wäre mir auch viel zu anstrengend."
"Das glaube ich dir gerne." beteuerte Sam. Er hatte seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen hier unten gewidmet.. "Aber wir können auch gar nicht an seiner Stelle stehen."
Arthur hatte sich bereits etwas zurecht gelegt, um sich zu verteidigen, seine Unschuld zu beteuern, dass er nicht so war. Nur würde er diese Worte erst einmal nicht benötigen. Überrascht weiteten sich seine blauen Augen, während sie sie anstarrten. Er konnte es kaum fassen, sie küsste ihn. Dabei hatte er sie doch noch soeben gewarnt, was diese Worte und nun auch diese Tat bei ihm auslösen würde. Gerade noch versicherte sie ihm ihren Hass auf seinesgleichen und nun küsste sie ihn bereits. Völlig überrumpelt regte sich der junge Mann keinen Millimeter. Jedenfalls nicht von sich aus. denn ohne dass er es bemerkt hatte, hoben sich seine Arme, als wollen sie Ava in sich einschließen. Doch kaum registrierte Arthur die eigenständige Bewegung seines Körpers, hielt er ihn auch schon auf. Er ballte verkrampft die Hände zu Fäusten und ließ sie wieder sinken. Er verstand diese Frau einfach nicht. Ein Jahr lang verschloss sie jegliche Gefühle vor ihm, wies ihn jedes mal aufs neue ab, wurde dann mit einem Schlag wütend, versicherte ihm ihren Hass auf Unreine, stieß ihn erneut von sich, doch dann, dann begann sie aus dem Nichts ihre Vergangenheit zu entlüften, sie erzählte von ihrem Zuhause und nahm die Schuld seiner schwäche auf sich. Die Tatsache, dass sie ihn nun auch noch küsste, schien den Blonden nur noch mehr zu verwirren.
Und doch war da nicht nur Verwirrung. Mit dem Kuss begann sein Herz erneut damit, wieder schneller zu schlagen. Wie konnte nach allem ein einziger Kuss von ihr Ausreichen, dass er weiterhin mit hoffen begann? War er ihr gegenüber denn wirklich so einfach zu bewältigen? Den Drang, ihren Kuss zu erwidern, zu unterdrücken, zog Arthur seinen Kopf leicht nach hinten, sodass er wenigstens wieder atmen konnte. "Ich dachte... Du sagtest doch soeben, dass du Wolfstölen hasst." murmelte er. Dabei hatte sich eine prüfende Falte zwischen seinen Augenbrauen gebildet und seine Augen versuchten vergeblich eine Antwort auf all seine Fragen in ihrem Gesicht zu finden. Warum sie dies tat und ob sie sich den Konsequenzen bewusst war. Denn trotz seiner abwehrenden Haltung am Vortag und in den Wochen zuvor, hatte er junge Mann im Augenblick nichts sehnlicheres gewollt, als ihren Kuss zu erwidern und sie in seine Arme zu schließen.


"Wie wird denn ein Aphla bestimmt?" War prompt ihre Frage auf die Worte der beiden Männer. Somit schien das Gespräch um zuschlagen.
Interessiert, hielt sie den Blick weiter auf Sam, der wohl ihr persönliches Lexikon, bei Fragen, wie diese, geworden ist.
Sie freute sich immer wieder, wenn der Mann, ihr gegenüber, die Fragen beantwortete, die ihr im Kopf herum schwirrte. Nate war leider zu Jung, um alles zu wissen, Sie ging Caleb möglichst aus dem Weg und vor Vince schien sie fast schon Angst zu haben. Es könnte aber auch übermäßiger Respekt sein, was sie sich immer wieder selbst einredete.
So schien Sam das gefundene Opfer dafür zu dein, was ihn anscheinend auch nicht störte.
"Ja, das habe ich tatsächlich gesagt." Räumte sie, ebenso leise wie Arthur ein. Dabei hielt sie sich aber nicht davon ab, sich ganz nah bei ihm zu halten. "Aber ich habe nicht gesagt, dass ich dich hasse und ist das nicht ein Unterschied?"
Es war schon lange her, dass sie jemanden ihre Gefühle gestehen wollte oder sich selber dazu drängte, wie es nun der Fall war. Sie hatte darin keine Übung, und so schien es, als wäre es zu lange her gewesen, dass sie sich jemanden geöffnet hatte.
"Arthur, ich hasse dich nicht." Wiederholte sie ihre Worte, noch einmal flüsternd, bevor sie sich noch einmal vorbeugte und ihn ein weiteres Mal küsste.
Dieser war jedoch nur von kurzer Dauer. Denn kurz darauf zog sie selber den Kopf zurück und lächelte ihn an.
Es war ein Lächeln, welches sie nicht jeden zeigte. Sich selber ehrlich zu sein, musste sie sich eingestehen, dass dieses Lächeln seid langem niemand mehr zu Gesicht bekommen hatte.
Wenn sie kurz überlegte, kannten nur zwei Personen, dabei war die eine Person, die nun vor ihr stand.
Es sah ganz weich aus, wenn sie lächelte und auch ihre tiefroten Lippen wirkte dadurch schmaler, wenn auch nicht viel.
Das wichtigste, was wohl an diesem Lächeln war, war, dass es nun nur noch Arthur gelten würde. Sie würde es gut vor anderen verstecken, damit nur Arthur in den Genuss dessen kommen würde.

Unfähig auch nur ein Wort zu sagen, starrte Arthur Ava in der gesamten Zeit, in welcher sie sprach, nur an. Seine Gedanken rannten im Kreis, schrien wild durch einander und beinhalteten dennoch alle den gleichen Inhalt. Als sich die Frau ein weiteres mal zu ihm beugte und ihn küsste, schloss er für diesen Moment die Augen, als könne er damit die Zeit anhalten. Kaum löste sie sich wieder von ihm, atmete er tief durch und öffnete anschließend auch wieder die Augen. Das klare Blau fixierte Ava durchdringend, auf der Suche nach einer Antwort. „Du weißt schon, dass“ seine Blick rutschte auf ihre Lippen. „solltest du mich noch einmal küssen, ich dich nie wieder hergeben werde.“ er wollte wissen, ob sie sich bewusst war, worauf sie sich einließ, auch wenn er es innerlich kaum aushielt auf ihre Antwort zu warten. „Du kannst mich noch so oft anschreien wie du willst, du gehörst dann mir.“ nun beugte sich der Blonde nach vorne und brachte seine Lippen ganz nah ihrem Ohr. „Solange du lebst.“ fügte er hinzu. Arthur würde nicht noch einmal die Kraft besitzen so ruhig zu bleiben, sollte sie ihm erneut so von sich stoßen. Sollte sie dies also nur als ein Spiel ansehen, müsste sie mit den Folgen fertig werden.
Sam wandte sich dem Mädchen zu. „Stimmt, du warst ja noch nie bei der Verwandlung dabei.“ murmelte er, als er sie ansah. „Man wird als Alphawolf geboren, sodass es von Anfang an feststeht, ob du Alpha sein kannst oder nicht. Doch in jedem Rudel wird es stets nur einen Alphawolf geben, da sich das Rudel sonst wieder spalten würde.“ erklärte er gelassen.
„Weder ich, noch Sam sind als solche geboren.“ schaltete sich Luke in die Erklärung ein. „Noch nicht einmal Vince ist einer.“ Der Braunhaarige nickte beipflichtend zu Lukes Worten. Eine Bedienung trat nach draußen und erkundigte sich nach dem Befinden gegenüber eines Frühstücks. Luke war der erste gewesen, der für sich sogleich bestellte, Sam tat es ihm gleich, auch wenn er sich danach an Marú wandte und sie fragte, ob auch sie etwas essen wollte.


Ohne weiter ein Wort zu sagen oder gar etwas von ihren Gedanken preis zu geben, beugte sich die dunkelhaarige wieder nach vorn und küsste ihn. Dieser Kuss war noch kürzer, als der vorherige, doch keineswegs weniger intensiv. "Alle guten Dinge sind drei, Hm?" Wieder folgte ein Kuss auf ihre Worte. "Ist das ein Versprechen, dass ich dich in Zukunft nach Herzenslust anschreien darf?" Ein Lächeln tauchte wieder auf ihren Lippen auf, welches diesmal verschmitzter war, als das erste. "Am besten bei mir zu Haus oder?" Langsam ließ sie die Hand sinken, die in seinem Haar vergraben hatte und platzierte sie zu ihrer anderen, die um seinen Hals lag. "Darf ich dir dann auch Gegenstände hinterher werfen?" Das Lächeln wurde immer breiter, umso mehr sie versuchte zu scherzen.
Marú beantwortete schnell Sams frage, ob sie auch was frühstücken wöllte, bevor sie weiter sprach. Auch Narcis wandte ich an den Bediensteten, um auch etwas für das Frühstück zu bekommen.
"Und der vorherige Alphawolf wird dann einfach abgelöst, oder wie kann ich mir das vorstellen?"

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