~Willkommen~ |
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Arthur hatte Ava mit den Augen verfolgt, sodass sein Kopf nun nach vorne geneigt war. Ein dankbares Schmunzeln schlich sich in seine Mundwinkel, während er seinen Blick einfach nicht von wenden konnte. Er ertappte sich dabei, wie er erneut ansetzten wollte, ihr seine Gefühle zu versichern, doch diesmal schwiegen seine Lippen. Bis vor kurzem fielen seine Ausdrücke und seine Gefühle für sie nur in eine unbekannte Tiefe, welche Ava zwischen ihnen geschaffen hatte, doch nun konnte er sie endlich erreichen. Um so stärker verlangte es ihn danach, ihr zu versichern, dass sich nichts in der Zeit verändert hatte.
Liebevoll legten sich seine Arme um ihren zarten Oberkörper, damit sie auch ja nicht auf sie Idee kam, so schnell wieder von ihm abzurücken. Sein Kopf senkte sich dabei noch ein Stück mehr, doch nur bis seine Lippen ihren Haaransatz erreichten. Dort sollte ein Kuss all seine Gedanken vertreten, während seine Stimme stumm blieb. Arthur konnte den bitteren Geschmack im Mund, welcher die Worte über vergangenes hinterlassen hatten, nicht abstreiten. Und doch fühlte es sich leichter an. Bis jetzt hatte sich sein Puls stets verschnellert, sollte ein Gespräch auch nur in diese Richtung verlaufen. Zu ängstlich hatte es sich verschlossen und abgewandt. Doch nun war der Grund für das schnelle pulsieren ein anderer. Einer, den er nun endlich in die Arme schließen konnte, nach welchem es sich so gesehnt hatte. Das nun endlich anerkannte pochende Herz eines verliebten Wolfes.


"Möchtest du jetzt die ganze Zeit hier liegen?" Fragte Ava nach einer Weile, in der stumm in seinen Armen lag. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht hoch, während ihr eigenes Gesicht von einem sanften Lächeln besetzt war. "Du hast ja auch noch ein Marktbesuch und ein Essen mit mir offen." Griff sie den Vorschlag auf, den sie Arthur gestern gemacht hatte. Dabei fuhr sie geistesabwesend mit ihren schlanken Fingern über seine Brust.
Einige Kilometer entfernt von der vertrauten Stimmung herrschte eine gewisse unausgesprochene Spannung in der Luft.
Am frühen Morgen waren Marú und Sophie in dem großen Anwesen aufgewacht. Den ganzen Morgen und dem Frühstück hinweg hatte Sophie Marú Fragen bezüglich Ihres Daseins gestellt, welche Marú mehr schlecht als recht beantworten konnte.
Den gesamten Morgen über ist Marú aufgefallen, dass kaum einer der anderen Bewohner des Hauses in der unteren Etage war, sodass die beiden jungen Frauen fast ganz allein waren. Lediglich die Bediensteten huschte leise durch die Flure und Zimmer.
So hatten Marú und Sophie allein gefrühstückt, wonach sie sich in die Bibliothek zurückgezogen haben. Doch auch wenn es so schön war Zeit mit Sophie zu verbringen, so neigte sich eben diese Zeit auch zu ende.
Marú hatte einen Bediensteten gebeten Sophie eine Kutsche bereit zu stellen, sodass sie wieder zu sich mach Hause konnten.
Nun standen sie beide an der großen Eingangstür und verabschiedeten sich von einander. Sophie stieg die Treppen hinab, setzte sich danach in die bereitstehende Kutsche und winkte Marú zum Abschied durch das kleine Fenster.
Marú tat es ihr gleich und winkte bis die Kutsche in der Ferne verschwunden war. Mit dem Gedanken im Kopf nun schnell das weite zu suchen, um ja nicht auf Caleb zu treffen, schloss sie die Tür und wandte sich um.

Arthur lehnte den Kopf nach hinten und löste zeitgleich seine rechte Hand von Avas Körper. Mit dieser fuhr er nun, beginnend an seiner Stirn, durch seine Haare, um sie gleichzeitig auch von seinem Gesicht fern zu halten. "Um ehrlich zu sein, habe ich dem restlichen Tag kaum einen Gedanken gewidmet." gab der Blonde zu, während seine blauen Augen wieder zu dem Anblick der Elfe fanden. Kurz hüllte sich der junge Mann in Schweigen, tief in seinen eigenen Gedanken versunken. Ohne das es ihm bewusst war, verfolgten seine Augen dabei Ava's Fingerbewegung. "Lass uns deinem Vorschlag nachgehen." entschied er mit einem Mal. "Immerhin muss ich jede Sekunde, welche ich an deiner Seite verbringe, ausnutzen so gut es geht." wieder sorgte ein Gedanke dafür, dass er innehielt, ehe er weiter sprach. Doch dieses Mal war sein Gesicht von einem schrägen Grinsen besetzt. "Aber wir sollten uns mit dem Aufbrechen zeit lassen." während er nun sprach, hatte sich seine linke Hand, welche bis vor kurzem noch auf ihrem Rücken befunden hatte, selbstständig gemacht und war dabei langsam nach unten gewandert. "Auch diesen Augenblick müssen wir ausnutzen."
Doch statt von der leere der Eingangshalle empfangen zu werden, stand ihr nun genau jener gegenüber. Gekleidet in seinem typischen Schwarz, zusammen mit der ernsten Falte zwischen den Augenbrauen und den scharfen schmalen grünen Augen. Die Arme verschränkt, trommelten die Finger seiner rechten Hand auf seinem linken Arm. "Was sollte das?" kam der Mann auch schon auf den Grund für sein Erscheinen zu sprechen. Er war kein Freund von langem und unnötigen drumherum reden. "Erst muss ich sie irgendwo raus holen, obwohl es nicht zu meinen Aufgaben gehört und jetzt das?!" es war dem Mann nur zu gut anzusehen, wie sehr er mit seiner eigenen Wut zu kämpfen hatte. "Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was Sie da getan haben?"
Das gesamte Haus musste seine Missbilligung gegenüber Marú gespürt haben, denn bis vor ein paar Sekunden hatte das Rudel alles daran gesetzt lautlos in ihren Zimmern zu bleiben, nicht auf die Flure zu kommen. Erst jetzt, wo Caleb auf das Mädchen traf, konnte er spüren, wie sie lauschend die Luft anhielten. Vince befand sich ganz in der Nähe, da er später als Caleb die dritte Etage verlassen hatte. Ansonsten war Sam der einzige, welcher bereits die Tür geöffnet hatte. Er würde Caleb versuchen aufzuhalten, soviel wusste der Schwarzhaarige. Jeder in diesem Haus wusste was der schwarze Wolf vor hatte oder wohl eher was nun seine Pflicht war. Genau aus diesem Grund befand sich Sam auch nicht in seinem Zimmer, sondern in dem von Nate.


Ein wissendes Schmunzeln zierte die roten, vollen Lippen, als Ava sein Grinsen sah und dazu spürte, wo seine Hand hin wollte. Und so, wie seine Hand nach unten wanderte, so wanderte ihre Hand nach oben, sodass sie ihren Arm um seinen Hals legen konnte. Somit richtete sie sich wieder auf und war mit Arthur wieder auf einer Augenhöhe.
"Wie weise du doch bist." Entgegnete die Schwarzhaarige Arthur mit einem trockenen Unterton in der Stimme. Nach ihren Worten legte sie auch ihren anderen Arm um Arthurs Hals und näherte sie sich weiter seinem Gesicht, bis sich ihre Lippen auf die seine legten. Gleichzeitig senkten sich ihre Augenlider, sodass sie Arthurs Berührungen spüren konnte. Das wäre das einzige was sie bräuchte: Arthur ganz nah bei sich.
Nur ein paar Zentimeter vor Caleb kam die junge Frau zum stehen, bevor sie letztendlich in ihn hinein gelaufen wäre. Erschrocken hatten sich ihre grünen Augen geweitet, bevor sie ihren Kopf in den Nacken legte, um dem Mann vor sich ins Gesicht schauen zu können. "Ich kann sie doch nicht ständig anlügen!" Setzte Marú sofort gegen den schwarzhaarigen Mann. "Sie wäre um eine Haaresbreite getötet wurden und ich erzähle ihr nicht die Wahrheit?" Es war wieder mal eine Frage die keine Antwort brauchte, da Marú sofort weitersprach: "Sie wird es bestimmt niemanden erzählen! Darum habe ich sie immerhin gebeten!"

"Gebeten?" griff Caleb den Wortlaut des Mädchens auf, auch wenn er das Wort beinahe ausspuckte. "Sie ist ein Mensch, falls Ihr kleiner Verstand dies noch nicht begriffen hat. Menschen sind von jeher unberührt von unserer Existenz und Sie brechen diese lang aufgebaute Mauer einfach ein und erzählen es einer guten Freundin?!" Calebs Augen nahmen den bitteren Ton von Hass an, während seine Stimme sich über die Unzulänglichkeit des kleinen Elfenverstands vor sich lustig machte. "Und was Sie zur Sicherung unserer Existenz machen, ist sie nett drum zu beten still zu schweigen!" Der schwarzhaarige knackte mit dem Kiefer, bei dem versuch sich zu beherrschen. Das konnte unmöglich der Ernst der Seherin sein. Von allen Geschöpfen erhielt er nicht nur das gefährlichste, sondern auch das dümmste und egoistischste. "Das dumme Kind hätte nie bemerkt, wenn Sie es angelogen hätten. Sie selbst hatte es einfach abgetan, doch Sie können ihren verdammten Mund nicht halten." seine Stimme verließ am Ende seines Satzes das menschliche, in dem sich ein tiefes kehliges Knurren mit hinein mischte. Federnde Schritte zwei Etagen über ihm verrieten ihn, dass sich Sam nun langsam in Bewegung setzte. Zu spät. Er würde seinen Entschluss nicht mehr aufhalten. Zu schwer wog das Gewicht der Verantwortung auf Calebs Schultern.


Marú machte einige unsichere Schritte zurück, bis sie mit ihrem schmalen Rücken gegen die geschlossene Tür stieß. Mit zitterndem Körper und vereinzelten Rissen in der Tür hinter ihr, atmete tief durch. "Einfach anlügen?! Als ob ich das könnte!" Spottete sie fast über sich selber. "Sophie hatte das Recht die Wahrheit zu erfahren! Ich habe sie schon genügend angelogen! Das ist nicht fair ihr gegenüber!" Protestierte sie weiter gegen den großen Mann vor sich.
Ihre Hände gruben sich dabei krampfhaft in den Stoff ihres Rockes, sodass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Gleichzeitig reckte sie das Kinn nach vorne, um trotz ihrer Angst Caleb gegenüber nicht eingeschüchtert zu wirken. Das wäre das letzte, was sie ihm freiwillig geben würde. So eine Genugtuung hatte dieser riesige Mistkerl nicht verdient.

"Einem Menschen ist es nicht fair gegenüber, ihn anzulügen? Und was war es dann uns gegenüber?" Caleb hatte sich bei den Worten leicht nach vorne gebeugt, dem Mädchen entgegen, doch nun richtete er sich wieder auf, die Brauen immer noch zusammen gezogen. "Was nicht fair war, war Ihre Tat uns gegenüber. Ich versteh, dass es für ein kleines, dummes Mädchen unbegreiflich ist, doch damit bringen Sie jeden Paranormalen in Gefahr. Mit der Absicht eine einzige Person nicht noch einmal mehr anzulügen." die Wut des Mannes hatte sich mit Sorgen gemischt. Sorgen vor dem Kommenden, mit dem Wissen über Vergangenes. "Menschen können unsere Welt nicht begreifen, doch das sollten Sie selbst bemerkt haben."
Die Hände zu Fäusten geballt, schob der Schwarzhaarige sie in seine weiten Hosentaschen, die schmalen grünen Augen hasserfüllt auf das blonde Ding ihm gegenüber gerichtet. "Aufgrund ihres eigenen Egoismus bringen Sie alle Unschuldigen in Gefahr. Sie haben wirklich kein Recht mehr, noch länger unseren Schutz zu genießen. Nicht, wenn Sie eben diese soeben verraten haben."
"Caleb." ertönte eine weitaus weichere Stimme an der untersten Stufe der Treppe. Sam hatte seine Hand noch auf dem Geländer liegen, ehe er sie nun zu sich zog, die dunklen Augen voller Vorsicht und Sorgen. Doch der Alpha schenkte dem Gast gar keine Aufmerksam, zu sehr war er auf die Elfe vor sich fixiert. "Können Sie sich vorstellen, was diese Tat nun mit sich zieht. Wie unser Geheimnis all die Jahre bewahrt werden konnte?" mit dem letzten Worten des Satzes, war das Grinsen eines gierigen Wolfes in den hassenden Augen des Mannes zu sehen.


Marús geweiteten Augen konnten sich nicht mehr von Caleb abwenden, zu sehr war die junge Frau gelähmt von dem was er sagte. "N-nein, ich kann mir nicht vorstellen, was jetzt passiert." Beantwortete sie die Frage des dunkelhaarigen Mannes mit zittrig, brüchiger Stimme. "I-ich kann mir nichts vorstellen, was ihre Welt betrifft." Ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. Als sie das bemerkte schlug sie ihre Hände vor ihr blasses Gesicht und schüttelte den Kopf. "Es tut mir doch leid." Presste sie zwischen ihren Lippen hervor. "Glauben Sie mir..." Nun klang ihre Stimme heißer, sodass man heraushören konnte, wie sie die Tränen unterdrückte. Auch zitterte sie am ganzen Körper und zog die Schultern angespannt hoch, um das Weinen zu unterdrücken.
Somit bekam er sicherlich seine Genugtuung, was Marú betraf, da sie ihm nun ein Bild sondergleichen darbot.

"Eine solche halbherzige Entschuldigung wird das Getane auch nicht wieder rückgängig machen." Caleb machte keinerlei Anstalt dem Mädchen nun Gnade entgegenkommen zulassen. Stattdessen spürte er wenigstens ein bisschen Genugtuung, bei ihrem verzweifelten Anblick. "Als hätten Tränen in den vergangenen Jahren je etwas bewirkt." fügte er etwas leiser hinzu, ehe er mit seinem eigentlichen Thema fort fuhr. "Mit der Absicht das Menschen Mädchen nicht noch einmal an lügen zu müssen, haben Sie ihr das Recht auf ihr Leben genommen." die grünen Augen lösten sich von dem zitternden Körper und glitten durch die Eingangshalle, während sich der Mann so drehte, dass sein Rücken zu der Blonden zeigte. "Wir können keinen Menschen frei herumlaufen lassen, der von unserer Existenz un Kenntnis gesetzt wurden ist. Ich Frage mich, ob ihre Entscheidung das wert war." Caleb drehte den Kopf noch einmal um, sodass er Marú noch einmal flüchtig betrachtete. "Es darf keine Menschen geben, die über uns bescheid wissen."


Ein Laut der Fassungslosigkeit wollte ihre zusammengepressten Lippen entweichen, was sie aber versuchte zu unterdrücken und es letztendlich wie ein leises Fiepen klang. Augenblicklich zerrte sie ihre Hände von ihrem Gesicht weg und starrte den breiten Rücken des Mannes ihr gegenüber mit großen Augen an. "Das können Sie doch nicht einfach so machen!" Protestierte Marú ein weiteres mal mit zitternder Stimme. "Selbst ihr Vater weiß doch von ihrer Existenz!" Marú zuckte erschrocken zusammen. Sie hätte das nicht sagen dürfen, doch ein winziger Teil in ihr glaubte Caleb so noch umstimmen zu können. "Als wir sie das eine mal besucht haben, hatte Sophie mir in ihrer Bibliothek unzählige Zeichnungen von ihrem Vater gezeigt. In denen habe ich auch einige Zeichnungen von Wölfen gefunden, neben denen immer Menschen im Vergleich gezeichnet wurden und komischerweise waren die Menschen immer um einiges kleiner als die Wölfe." Erklärte sie es dem Mann vor sich. "Ich glaube nicht, dass er so etwas ohne einen Hintergedanken gezeichnet hatte. Er weiß mit Sicherheit, dass es solche Wesen, wie sie, gibt und ihn haben sie noch nicht getötet." Sie hoffte so inständig, dass sie Caleb damit umstimmen konnte auch wenn ein weiterer Teil in ihr das stark bezweifelte. "Es wissen bestimmt mehr Menschen über ihre Existenz als sie glauben und dieser Teil an Menschen ist sicherlich auch offen für andere Wesen, weshalb sie es niemanden verraten." Gen Ende wurde sie immer leiser in der Stimme, während es wieder einen flehend Unterton annahm.

Mit ihren ersten Worte hatte das Mädchen bereits erreicht, dass der Mann in seiner Bewegung innegehalten hatte. Nur umgedreht hatte er sich nicht, jedenfalls nicht sofort. Caleb wartete bis Marú zu ende gesprochen hatte, ehe sich sein Körper um neunzig Grad in ihre Richtung drehte, die rechte schulter so auf sie gerichtet. "Es ist mir völlig gleich ob bereits ihr Vater von uns wusste. Menschen haben auf dieser Seite der Grenze nichts verloren und dabei wird es so bleiben. Wenn wir bereits bei ihrem Vater nachlässig waren, können wir das nun in einem Zug beheben." dies waren die letzten Worte, die er an die Blonde richten wollte, was er mit dem endgültigen umdrehen deutlich machte. Der Vater des Menschen Mädchens hätte noch so vertraut mit ihrem Wesen sein können, es würde nichts an seiner Denkweise ändern. Marú mochte eine gute Freundin zu schützen versuchen, doch er wusste was es mit sich zog. Der menschliche Verstand war zu klein, zu stark an die 'normalen' Gegebenheiten gebunden. Übernatürliche Lebewesen hatten dort keinen Platz.
"Sie müssen ja nicht zu schauen. Verstecken Sie sich einfach wie immer in ihrem Zimmer. Dies erleichtert wirklich alles."


"Sie sind doch verrückt." Fassungslos schüttelte sich der blonde Schopf leicht. "Sie können doch nicht einfach nach belieben Personen töten." Versuchte sie weiter zu protestieren und macht dabei einen Schritt nach vorn, da Caleb den Anschein machte gehen zu wollen. Doch für sie war das Thema noch nicht beendet. "Aber wenn sie unbedingt Menschen töten wollen, dann können Sie ja auch gleich mich mit töten!" Provozierte die junge Frau den Mann vor sich. "Ich bin genauso viel Mensch wie Elfe, also dürfte mein menschlicher Teil auch nichts von ihrer Existenz wissen und ihre genannte Grenze auch nicht überschreiten, was ich tun musste!" Selbst für sie klangen diese Worte sinnlos und auf eine zynische Art witzig, doch irgendwie musste sie diesen überaus engstirnigen Mann davon abhalten, dass er ging. Denn wenn er gehen würde, wäre ihre Chance verwirkt noch etwas tun zu können.

Caleb hob nur abwehrend die Hand beim Gehen, als wolle er verhindern, dass die Worte ihn überhaupt erreichten. "Glauben Sie mir, wäre dieser lästige Vertrag nicht zwischen uns, hätten Sie bereits unsere erste Begegnung nicht überlebt." auch wenn es nicht geplant war, stoppte der Mann erneut. Doch als sich sein Kopf dieses Mal über die rechte Schulter nach hinten drehte, lag ein schadenfrohes Lächeln auf seinen Lippen. "Ob nun durch meine Hand oder die ihres Freundes." er wollte seinen Weg wieder aufnehmen, doch Sam hatte die Zeit genutzt sich ihm in den Weg zu stellen. Nun blickte Caleb in die vertrauten dunklen Augen, welche er stehts wie eine Art Ruheplatz empfunden hatte. In ihnen konnte er alles lesen, auf ihren Rat konnte er sich bis jetzt immer verlassen. Und doch hinderten sie ihn nun daran zu gehen.
"Ich mache bei niemanden einen unterschied." fügte der Schwarzhaarige seinen vorherigen Worten hinzu, dabei stand offen, an wem genau sie gerichtet waren. Sicher war nur, dass sich Sams Blick dabei verschärfte.
"Das führt zu nichts. Wenn sie recht hat und ihr Vater bereits das Geheimnis gehütet hat, warum nicht auch sie?"
"Man sollte nie von den Eltern auf die Kinder schließen. Der Vater war ein Fehler, den es nicht mehr zu verstecken gibt. Aber wir müssen nicht den gleichen mit seiner Tochter begehen." Caleb wollte mit einem Schritt an sam vorbei, doch dieser setzte nach und stand wieder direkt vor ihm.
"Siehst du das wirklich als die einzige Lösung an oder nutzt du diese Situation nicht einfach nur aus?" Sam konnte unmöglich zu sehen, wenn möglicherweise Unschuldige leiden mussten, dass war Caleb bekannt. Doch er hätte sich keinen schlechteren Augenblick aussuchen können, um dies unter Beweis zu stellen.
"Habe ich sie zu dieser Tat etwa gezwungen?" die Stimme des Alphas war am Ende von einem dumpfen Knurren abgelöst wurden. Er war diese Unterhaltung leid und es fiel ihm immer schwerer die Fassung zu bewahren.


Ein leises ächzen war zur hören, als Caleb sie schadenfroh anlächelte. Zusätzlich musste sie sich auf die Zunge beißen, um nicht komplett die Fassung zu verlieren. Egal was Sie sagte, er fand immer einen Weg sie einfach stehen lassen zu können, ohne dass sie noch etwas dagegen setzten konnte.
Doch als sie ihren Blick von dem Rücken des schwarzhaarigen Mannes wich und zu Sam wanderte, merkte sie, wie ein Funken Hoffnung in ihr wieder aufging.
Sie hoffte so inständig, dass Sam es schaffte, Caleb umzustimmen, da er noch mit den meisten Einfluss auf Caleb zu haben schien. Diese Hoffnung ließ sich nun langsam in ihren Augen erkennen, sodass sie Sam flehend anschaute.

Sam bemerkte die Hoffnung, welche von Marú ausging, doch wie sehr er ihr auch helfen wollte, Caleb schien in keinster Weise nachgeben zu wollen. Er brauchte seinem Alpha nicht mit Floskeln kommen, welche ihre Unschuld beteuerten oder Ausreden, warum sie es tun musste. Er wusste selbst, dass die schuldig war, dass sie eigensinnig gehandelt hatte. Er war sich der Gefahr bewusst und er wusste auch, warum Caleb so handeln musste. Und dennoch stand er nun vor seinem Alpha und versperrte ihm den Weg. Wenn er nun in die schmalen grünen Augen vor sich blickte, sah er die Frage. Caleb versuchte an ihm abzulesen, zu verstehen, warum er sich widersetzte. Warum er Einspruch erhob. "Es fühlt sich einfach falsch an, Caleb." murmelte Sam nun die stumm geforderte Antwort.
"Sie wurde in diese Welt gezerrt und droht von ihr verschluckt zu werden, vielleicht sah sie in ihr eine Freundin, welche ihr helfen konnte. Sie davor bewahren konnte, die Orientierung nicht zu verlieren." der Braunhaarige wusste selbst nicht, welche der beiden Mädchen er mit seinen Worten meinte und doch glaubte er, dass es zu beiden passen würde. Zwei Mädchen, welche viel zu früh von etwas erfahren mussten, was nicht für sie bestimmt war. "Du nimmst ihr damit vielleicht den einzigen Anker, den sie in dieser Welt noch hat."
Der Schwarzhaarige zog die Augenbrauen noch etwas stärker zusammen, den Blick unverändert auf seinem Gegenüber gerichtet. "Dann hätte sie schweigen müssen. Niemand hat sie gezwungen zu reden. Niemand zwang sie uns zu verraten." Die grünen Augen unterstrichen seine Entscheidung, indem sie endlich von Sam abließen und der Mann an diesem vorbei ging. "Sie soll auf ihr Zimmer gehen. Ich kann sie hier unten nicht gebrauchen." eine kurze Pause, in der Caleb die Tür zum Speisezimmer öffnete und den Kopf zu Sam wandte. "Ach und, du kannst Nate wieder aussperren. Er droht mir sonst die Tür zu zerstören." mit diesen Worten fiel die Tür hinter ihm wieder zu. Das Geräusch hinterließ ein endgültiges Schlagen, gefolgt von schreiender Stille. Mit entschuldigenden Augen, hob der zurückgelassene Mann die dunklen Augen zu dem Mädchen. Er hatte es nicht geschafft. Er konnte sie nicht retten.


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