Auch wenn Marú schon den Mund geöffnet hatte, um Arthur zu antworten so hatte er ihr wieder das Wort abgeschnitten und sich von der Gruppe verabschiedet. Mit einem bedrückten Ausdruck im Gesicht schaute sie dem verschwindenden Arthur hinterher. "Ohje, ich hoffe, ich habe ihn jetzt nicht gekränkt." Sagte sie mehr zu sich selber, als zu den anderen beiden, die noch bei ihr standen. "Ich werde mich nachher bei ihm entschuldigen." Machte sie murmelnd für sich selber fest, als auch schon die andere Frau den Stoff ihres Kleides abhob und ein paar Schritte in die Richtung machte, in die Arthur verschwunden war. "Ich werde es ihm ausrichten." Mit einer steinharten Miene machte sie sich nun auf dem Weg dem Blonden zu folgen. Sie konnte die Worte, die er und sein Alpha gewechselt hatten nicht verstehen, da hier zu viele Personen aufeinmal redeten, so folgte sie ihm bis sie den Flur erreicht hatte. Zum einen, weil er ihr Schützling war und der andere große Teil bestand aus dem Grund, dass sie ihn liebte und sich um ihn sorgte.
So schloss sie die Tür zu dem Saal, sodass all die lauten Eindrücke nur noch gedämpft zu Ihnen durchdrang.
Anscheinend war dieser Gang keiner der hauptsächlich genutzt wurde, sodass nur ein paar Kerzen den Raum spärlich erhellen. Durch die großen Fenster drang das helle Licht der großen Sichel am Himmel durch, sodass die Schatten groß an die Wand geworfen wurden.
Arthur hatte den Rücken zu ihr gewandt und als Ava ihn so ansah, verschwand jeder Gedanke, der ihr durch den Saal gefolgt war. Ihr Kopf war leer und doch mit einer einzigen Person ausgefüllt.
So holte sie die paar Schritte zu ihm auf, mit einer einzigen Absicht in den Gedanken und drehte ihn zärtlich an seinem Arm zu sich. Mit dem anderen Arm holte sie sich seinen Kopf zu sich herunter, indem ihre Hand an seinem Hinterkopf einen leichten Druck ausübte. Letztendlich platzierte sie ihre Lippen auf den seinen und holte sich den Kuss von ihm, den sie schon die ganze Zeit von ihm wollte.
"Ich verspreche dir, du wirst nie wieder nah genug an eine Frau heran kommen, um ihr verführerische Worte zuflüstern zu können. Sonst wird diese Frau nicht mehr lange unter den Lebenden wandeln." Versprach sie ihm ihre süße Drohung, während sich ihre Lippen kaum von den seinen lösten.

"Es gehört schon längst nur dir, länger als es dir bewusst ist. Selbst länger, als es mir bewusst ist." Ihr Brustkorb hob sich flach und schnell, als sie sich ein weiteres Mal von seinen Lippen löste.
Es schlug zur gleichen Zeit schnell und doch langsam, wenn sie nur Arthurs Stimme hörte. Ihr wurde in seiner Gegenwart immer warm und wenn sie den Mann sah, erlangte sie diese eigenartige Vorfreude wieder, wie diese als sie Kind war und sich heimlich aus dem Haus ihrer Eltern gestohlen hatte. Gleichzeitig fühlte es sich verboten und doch richtig an, wenn er sie berührte, mit dieser Vertrautheit, als würden sie sich schon eine Ewigkeit kennen. "Es gehört dir..." Flüsterte sie ein weiteres Mal, als ihre beiden Hände den Weg zu seinen Schultern fanden.
Mit einer kurzen viertel Drehung, zeigte Arthurs Rücken nun zu der Wand, an die Ava ihn kurz darauf drückte. Als er nun von ihr eingekesselt war, wanderten ihre Hände ungehalten über seinen Oberkörper, worauf sich wenig später ihre roten Lippen auf seinen Hals legte und ihm viele kleine Küsse gab. "Du hast mir so gefehlt..." Murmelte sie zwischen mehreren Küssen, bei welchen sie weiter nach oben wanderte, bis ihre Lippen wieder seine fanden. Ihr Körper schmiegte sich eng an den seinen, während ihre Hand wieder den Platz auf seinem Hinterkopf fand, ihre Finger sich in sein wildes Haar vergruben und sein Gesicht wieder zu sich holte.

"Oh doch, ich glaube es dir..." Erwiderte sie auf sein Flüstern ebenso heiser. Ihre Hände umgriffen den Kragen seines Hemdes und zog ihn näher an sich heran. Ihre Lippen verlangten dabei weiterhin Küsse von ihm. Ihren Rücken streckte sie wieder durch, sodass nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. "Ich weiß," Setzte sie zum Reden an, während ihre Lippen dabei immer wieder seine striffen. "Wir sind noch nicht lange hier, aber hättest du etwas dagegen, wenn wir die Festlichkeiten jetzt schon verlassen würden?" Fragte sie den Mann vor sich, während sich ihre Wangen rot färbten, da ihr immer wärmer wurde.
Sie wollte jetzt sofort mit ihm alles hier hinter sich lassen und die Zweisamkeit genießen, die ihnen verwehrt war, aufgrund Arthurs Arbeit. Sie wollte seine Hand nehmen und ihn hier raus zerren, ohne dass er die Chance hätte sich nochmal umzudrehen.

Sie gab Arthur noch einen kurzen Kuss, ehe ihre Lippen von einem ehrlichen Lächeln besetzt wurden. "Ich liebe dich auch." Erwiderte Ava sein Versprechen, bevor sie Arthur von sich schob und im nächsten Moment schon seine Hand nahm. "Dann wollen wir doch mal schauen, ob wir über diesen Flur in die Eingangshalle kommen." Mit diesen Worten nahm sie Arthur auch schon mit sich und folgte dem Verlauf des Flures. Dieser zog sich tatsächlich bis zur Eingangshalle und kurz bevor sie diese erreichten löste Ava ihre Hand von dem Blonden Mann. "Ich werde die Kutsche jetzt anfordern, sodass wir von hier verschwinden können. Vielleicht wartest du kurz hier." Schlug sie dann vor, ehe sie ihm nochmal einen Kuss gab und dann in die Eingangshalle trat.
Kaum war sie in der Eingangshalle angekommen, kam auch schon ein Bediensteter auf sie zu. Sie wies diesen an, die Kutsche bereitzustellen, mit welcher Sie heute gekommen war. Der Diener machte sich sofort auf den Weg und nach einer kurzen Wartezeit kam er wieder, mit der Nachricht, dass die Kutsche vor dem Haus auf der Straße stand. Ava bedankte sich mit einem Nicken und wies dem Bediensteten an, wieder gehen zu können. Der drängende Ton in ihrer Stimme verstand er augenscheinlich sofort, da er sich mit verabschiedenden Worten umdrehte und ging.
Als der Bedienstete verschwunden war, drehte Ava sich um, streckte die Hand aus und erhob sanft die Stimme: "Kommst du?"

Ava ließ ein letztes Mal Arthurs Hand los, jedoch nur, um in die Kutsche steigen zu können. Nachdem Arthur ihr mit hinein gefolgt war, setzte sich auch schon die Kutsche in Bewegung. Die Hufen der Pferde klackerten über die bepflasterte Straße, während die vereinzelten Laternen unregelmäßig das Innere der Kutsche erhellten.
Doch kaum war die Kutsche los gefahren war Ava auch schon wieder ein Stück zu dem Blonden gerutscht. Ihr Oberkörper war zu dem Mann gewandt, als sie eine Hand an eine Wange legte und sich mit der anderen auf seinen Oberschenkel stützte, um näher an ihm zu sein. Ihre Lippen legten sich wieder auf seine, so als würde sie nie genug von ihm bekomme können und ehe sie sich versehen konnten hielt die Kutsche auch schon wieder.
Ava beschlich das Gefühl, dass jede Minute mit Arthur nur so durch ihre Finger rennen würde und sie keine Möglichkeit hatte, sie fester zu halten, damit sie langsamer wurden.
Mit einem leisen Seufzen löste sie sich schwerfällig von ihm.
"Wie es scheint, sind wir angekommen." Murmelte sie, fast schon gedankenverloren. "Den Rest müssen wir wieder laufen, da man ja nicht näher an mein Haus herankommt." Erklärte sie es Arthur nochmals, bevor sich die Tür öffnete sodass sie beide aussteigen konnten.

"Mit Vergnügen." Waren die einzigen Worte, die erwiderte. Dabei lag ein freches Grinsen auf ihren Lippen.
Wiedermal wandte sie sich aus seinem Griff und umschloss seine Hand mit ihrer. Sie zog ihn mit in den Wald und lief dem unebenen Boden entlang. Dabei viel ihr wieder auf, wie unbequem es sich in den Schuhen lief, die sie extra angezogen hatte, um ihrer Erscheinung ein rundes Bild zu geben. So würde sie es nie schnell zu dem Haus im inneren des Waldes schaffen, sodass sie nochmal kurz anhielt. "Warte bitte kurz." Wies sie Arthur an und hob auch schon das Kleid ein wenig an, um an ihre Füße zu gelangen. Somit schlüpfte sie aus den Schuhen, nahm sie in die eine Hand und ergriff mit der anderen wieder Arthur seine. "Ich kann nicht verstehen, wie Frauen in solchen Schuhen laufen können." Kurz schüttelte sie den Kopf darüber, als würde sie mit sich selber reden.
Es dauerte noch eine Weile, bis das große Haus in der Ferne zu sehen war. Doch mit dem erblicken jenen Hauses nahmen ihre Schritte an Schnelligkeit zu, was Arthur sicherlich begrüßte. Sie passierten beide das Tor und mussten nur noch ein paar Meter überwinden, ehe sie im Inneren des Hauses angekommen waren.

Ava ließ alles bereitwillig mir sich machen, auch den Kuss erwiderte sie ebenso verlangend wie Arthur. Und doch saß immer noch die verräterische Angst in ihrem Nacken.
Sie meldete sich, als Arthur ein Knurren entwich und verstärkte sich, als er ihr in den Hals biss. Und doch hatte sie ihren Kopf bereitwillig zur Seite geneigt, als sich seine Lippen auf ihren Hals legten.
Trotzdem konnte sie das leichte zittern ihres Körpers nicht leugnen, als er seinen Kopf zurück zog und sie gierig anschaute. Sie schalt sich sofort, dass sie unfair war und gleichzeitig erinnerte sie sich daran, wer da vor ihr stand. Es war nicht irgendein Wolf der ihren Tod wollte oder sich daran laben würde, es war Arthur, der sie liebte und ihr nie etwas schlimmes antun würde.
Vorsichtig hob sie ihre Hand zu seiner Wange, legte sie darauf und fuhr immer wieder mit dem Daumen über seine warme Wange. Ihr Blick zeugte dabei von Zärtlichkeit, auch wenn man beim genauen hinsehen erkennen konnte, dass auch etwas entschuldigendes in ihren Augen lag.
"Arthur, auch wenn ich weiß, wie sehr dich unsere Kleidung stört, aber hattest du mir nicht einen Tanz versprochen?" Ein zaghaftes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als seine Reaktion abwartete.

Immer noch die Hand an seine Wange gelegt, lächelte Ava sanft. "Es ist schon in Ordnung. Immerhin haben wir uns lange nicht gesehen und zudem ist es ja auch immer noch Frühling." Frech zwinkerte sie ihm zu, bevor sie ihre Hand zu der seiner sinken ließ. Auch sie wusste, wie schwer es Arthur fallen musste, sich in dieser Jahreszeit zusammen zu reißen. Sie hatte schon immer viel mit Wölfen zu tun gehabt und da wusste sie einfach, wie viel Tier in diesem menschlichen Körper wohnte. So umgriff sie Arthurs Hand und machte nochmal einen Schritt auf ihn zu, um ihm einen Kuss zu geben.
"Ich hoffe es macht dir nicht zu sehr was aus mit mir zu tanzen." Fing sie nun an zu reden, während sie den Weg zum Esszimmer einschlug. Dieser Raum war spärlich beleuchtet, doch nur durch ihre geschärften Sinne konnten sie in diesem Raum alles erkennen. "Ich habe schon sehr lange nicht mehr getanzt, geschweige denn bewusst Musik gehört." Erzählte sie Arthur, während sie den Weg nach links einschlug. "Also habe bitte keine zu großen Erwartungen." Aus einem kleinen Schrank nahm sie eine Schallplatte und legte sie in den dazu passenden Spieler ein, welcher in einer Ecke stand. Dazu hatte sie Arthurs Hand los gelassen und hatte sich auch wieder etwas von ihm entfernt. Sie kurbelte das Gerät an und als alles vorbereitet war nahm sie Arthur wieder an die Hand, um auf die Terrasse zu gehen.
Es war der einzige Teil der unteren Etage, der Platz zum tanzen bot, sodass ihr kein anderer einfiel. Zudem war das Wetter zwar frisch aber angenehm, während der See das Licht der Sterne und des Mondes widerspiegelte, sodass es ihnen genug Licht bot.