#916

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 23.02.2017 22:49
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Auch wenn es beinahe unmöglich schien, so vertiefte sich sein Lächeln noch mehr in seine hochgezogenen Mundwinkel, nur seinen Kopf neigte er dabei nach vorne, was seine Augen, für diese Zeit, vor ihr verbarg. "Natürlich. Es ist alles beim alten." auch wenn es so klang, doch galten seine Worte nicht ihrer letzten Frage. Als wurde ein Schalter umgelegt, warf der Mann seinen Kopf nach oben und lächelte die Frau kindlich an. "Ich bitte darum. Wie immer einen Kaffee, mit Zucker." dabei hatte er seine rechte Hand, samt Zeigefinger gehoben, als würde er eine Ansprache halten. Sein Kopf kippte zur Seite, während seine Augen sichtbar auf sie gerichtet waren. "Mit ganz viel Zucker." fügte er hinzu, ohne das sie es wissen musste. Seit ihren Treffen trank er stets einen schwarzen Kaffee, gefüttert mit Zucker. Auch wenn es vielleicht passender war zu sagen, dass er Zucker mit etwas Kaffee trank. Ohne ersichtlichen Grund gut gelaunt, warf der Gast die Figur in die Höhe, um sie daraufhin wieder aufzufangen. "Sie alle haben eine Schwäche." griff er nun ihre Antwort wieder auf, die schmalen Augen auf die Figur gerichtet, welche er nun erneut drehte. "Sie alle haben das eine unbefriedigte Verlangen, was sie zu mir führt. Sie alle sehnen sich nach Wissen." die Schlange hob den Kopf zu der allwissenden Frau, dieses Mal waren ihre Augen klar zu erkennen und das Grinsen tiefer. Doch dann klappte sein Kopf wieder zur Seite und seine Augen verschmälerten sich. "Nicht wahr?" eine Frage wie von einem Kind, welches seinen verrückten Ideen den nötigen Segen der Eltern holen wollte, die Stimme unschuldig gehoben.


"Das Band zwischen einem Hund und seinem Schützling ist schon eine interessante Sache, nicht? Es bindet, den einen mehr, den anderen weniger, aber nicht länger bindet es an diesen Ort" ~April Honderway


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#917

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 23.02.2017 23:21
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Mit einem kurzen Nicken drehte sie sich um und ging zu der Küchenzeile, die ebenfalls in dem großen, offenen Raum stand. Dort war eine Kaffeekanne auf einer kleiner Erhöhung zu finden, worunter man eine Kerze stellen konnte, damit die Flüssigkeit in der Kanne warm blieb. Da sie wusste, dass er heute erscheinen würde, hatte sie den Kaffee schon vorher vorbereitet, sodass sie nur noch eine Tasse heraussuchen musste. Sie stellte alles vor ihm auf den Tisch, als letztes einen kleinen Behälter aus Porzellan. Nun setzte sie sich ebenfalls an den Tisch. "Und doch weißt du nicht alles." Entgegnete sie ihm trocken. "Deshalb sitzt du nun hier, nicht wahr?" Sie wies mit einem schlanken Finger auf die Figur in seiner Hand. "Du hast wieder einen Auftrag oder? Wer ist es denn diesmal?" Sie hob den Blick von der Figur, um direkt ihren Gegenüber anzuschauen. Dabei blitzte es in ihren Augen auf, so als ob es die Neugierde widerspiegelte, was er als nächstes machen würde. "Arbeitest du wieder unter gefährlichen Bedingungen, um deinem Auftraggeber seine wahre zu liefern?" Ihr Blick wanderte weiter auf das Spielbrett, wobei sie eine der weißen Figuren mit zwei Finger in die Hand nahm und sie auf die schwarzen Figuren bewegte.
So begann jedes ihrer Treffen. Er würde auftauchen, ein Schachspiel würde auf dem Tisch liegen, sie würde ihm etwas zu Trinken anbieten und während sie sich unterhielten, würde sie anfangen ihre Figuren zu rücken. Da er immer wieder sagte Weiß beginnt, Schwarz gewinnt, was bei ihnen nie vorkam.


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#918

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 24.02.2017 16:02
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Nur ein kurzes Zucken seiner Mundwinkel verriet, dass ihr Gegenüber ihre ersten Worte vernommen hatte, doch ehrte er sie nicht mit einer Erwiderung. Stattdessen genoss er sichtlich, dass sie nach der Figur zwischen seinen dünnen Fingern fragte. Noch einmal betrachtete er diese, ehe er die Dame an ihren rechtmäßigen Platz auf dem Spielfeld platzierte, auch wenn sie dort nicht lange verweilen würde. Die Hand einmal über dem Feld, streckte er den langen Zeigefinger aus und schob so einen der vordersten Bauern zwei Felder nach vorne. "Weißt du es denn etwa noch nicht?" in seiner Stimme lag eine Mischung aus Hohn und Ironie, von seinem stetigen Lächeln allein konnte man nicht ausmachen, was davon mehr Gewicht hatte. Während er weiter sprach, begann er seine Tasse Kaffee vorzubereiten. "Es ist eine angesehene Menschen Dame und Frau eines Politikers." beantwortete er systematisch ihre Fragen, Dabei füllte er seine Tasse beinahe randvoll mit Kaffee. "Aber das ist dir doch bestimmt schon bekannt." kein aufblicken oder innehalten, dieses Mal nicht. Anstelle dessen füllte er den Löffel mit Zucker und versenkte ihn in der fast schwarzen Flüssigkeit. "Sie fürchtet um ihr Leben und bittet mich Informationen über Verdächtige ihrerseits zu besorgen. Eine Frau in ihrer Position besitzt zwar einigen Einfluss, doch fürchtet sie an die falschen Leute zu geraten, wenn sie jemand anderen damit beauftragt." der vierte, randvolle Löffel versank in dem Kaffee, die schmalen Augen beobachteten die weißen Körner beim sinken. "Sie wurde bereits einige Male bei Nacht angegriffen und konnte nur mit Mühe den Angreifern entfliehen. Ihrem Mann verheimlicht sie die Angst, erst wenn sie sich durch meine Informationen Gewissheit geschaffen hat, will sie ihn einweihen." Der Mann machte eine kurze Pause, die Augen weiterhin auf die Tasse gerichtet, in welcher bereits sieben Löffel Zucker gelandet waren. "Doch dies alles allein macht diesen Auftrag nicht würdig, von mir angenommen zu werden. Auch wenn ihre Bezahlung wirklich vortrefflich ist. Nein." nun glitzerte Aufregung in seinen Augen auf, nachdem er alles beiseite legte. Zehn Löffel Zucker. "Ihr Mann ist nicht nur Politiker in der Menschenwelt. Seine Herkunft stammt aus unserer Welt. Er ist ein Nymph." er setzte die Tasse an die dünnen Lippen. "Ein Lichtritter."


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#919

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 25.02.2017 15:25
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

Den Blick weiter auf das Brett gerichtet hörte sie ihm aufmerksam zu. Erschrocken blieb sie an seinen letzten Worten hängen und schaute auf. Man konnte nichts in ihren Augen erkennen, jedoch hörte man ein ausatmen, was verriet, dass sie entsetzt darüber war. "Nein ich hatte in letzten Tagen keine Aktivität erfahren. Aber du musst vorsichtig sein." Tadelte sie ihn dann. "Du kennst die Nymphen zu gut und-" Sie hielt kurz in ihrem Redefluss an, da ihr eine kurze Szene offenbart wurde. Sie wäre für jedes andere Wesen zu schnell, um sie zu erkennen, doch für die Seherin verliefen diese Wimpernschläge langsam.
Von außen jedoch hätte man denken können, dass sie kurz über ihre eigenen Worte nachdachte. "Du darfst nicht mit ihrem Mann in Kontakt treten. Wir wissen beide wie das ausgehen kann." Wählte sie nun diese Worte. "Hast du nicht Angst, dass die Dunkelheit dich wieder einholt?" Ihr Blick wanderte wieder zurück zu ihrem Schachspiel. Mit seinem Zug standen sich nun ihre beiden Bauern schräg gegenüber, doch anstatt seinen zu schlagen, zog sie an dem Bauer vorbei. "Er ist ein Lichtritter der alten Generation, nicht wahr?"


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#920

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 26.02.2017 15:15
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

sichtbar zufrieden mit ihrer Reaktion setzte der Gast die halb geleerte Tasse wieder auf ihre passende Untertasse. "Sehr richtig. Dieser Fakt macht es doch gerade zu passend für mich." mit den spitzen Fingern ergriff er einen neuen Bauern und schob in ihren ersten entgegen. "In der letzten Zeit waren die Aufträge nur mäßig befriedigend. Die Gründe waren geradezu banal. Nur die wenigstens verdienten mein Handeln. Wobei," die Schlangenaugen betrachteten die Seherin eingehend, ehe sie ihr ein wissendes Grinsen zeigten. "Mein letzter Handel muss dir doch gefallen haben." erneut hob er die Tasse, mit ihr den beiseite gelegten Löffel. Den Blick auf die unruhige Oberfläche gerichtet, rührte er durch den gezuckerten Kaffee. Sein letzter Klient hatte keine blanken Informationen gewollt, stattdessen wollte er etwas substanzielleres. Einen Gegenstand, welchen die Inhaber so niemals freiwillig raus gegeben hätten, vor allem nicht an seinen Klienten. Er konnte nicht abstreiten, dass es einige Zeit in Anspruch genommen hatte, plus zusätzliche "Gefallen", bis er endlich den Gegenstand abliefern konnte. Als sich der Gast den Löffel in den Mund steckte, vernahm er ein leises, aber eindringliches Zischen, was ihn beinahe noch glücklicher stimmte. "Die Dunkelheit mich wieder einholen?" wiederholte er nun die Worte seiner Gesprächspartnerin. "Das hat sie seit über 3000 Jahren versucht und nie geschaffte, warum sollte ich mir dann die Aufregung entgehen lassen, nur wegen diesen Bedenken." Mit einem großen Schluck, leerte er die Tasse und stellte sie zurück, allerdings machte er sich sofort wieder daran, sie aufzufüllen. "Aber es freut mich, dass du dir Sorgen um mich machst." die Schlange schenkte der Seherin ihr typisches breites Lächeln, welches ihr Gesicht wie eine Maske beherrschte.


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#921

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 26.02.2017 16:45
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Warum sollte mir dein letzter Handel gefallen haben?" Stellte sie dem hellhaarigen wieder eine Frage, schaute aber weiterhin auf das Feld. "Es war ebenso gefährlich, wie dein jetziger Handel. Die Silvermysten sind ein impulsives Volk. Der Handel hätte schnell eskalieren können, ohne, dass du es früh genug erfahren hättest." Einen kurzen Augenblick hielt sie inne und und hob ihre Hand über das Spielfeld. " Du hättest deine eigene Fracht im Rücken stecken haben können." Anstatt den Bauern zu bewegen, welcher seinem gegenüberstand, nahm sie einen anderen aus der Reihe und schob ihn zwei Felder nach vorne.
"Ich mache mir keine Sorgen, ich will dir nur die Möglichkeiten aufzeigen, die dir nicht gefallen würden." Nun hob sie wieder den Blick zu ihm. "Spiel lieber nicht mit dem Feuer."


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#922

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2017 00:25
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Trotz ihrer warnenden Worten, lief es der Schlange kalt den Rücken runter, als sie ihm eine andere Möglichkeit aufwies, wie es hätte ausgehen können. Doch diese Reaktion ihres Körpers versetzte die Schlange nur noch mehr in Wallung. "Wie viele Möglichkeiten hatte ich?" fragte der Gast, die Augen neugierig und aufgeregt zugleich auf die weißhaarige Frau gerichtet. "Fünf? Zehn? Oder Fünfzig? In wie vielen wäre ich gestorben und wann wäre es nur gefährlich gewesen? Wer hätte mich getötet? Hätte dies auch eine Falle der Königin sein können? Oder der Silvermysten selbst?" das Grinsen wurden größer, als sich der Mann zurück lehnte. Die Arme stützte er auf die seitlichen Stuhllehnen ab und faltete sie vor sich zusammen. "Fragen über Fragen. Was wäre geschehen, wenn." wieder konnte mann ein leises zischendes Kichern von ihm hören. "Ist es nicht gerade aufregend, sic auszumalen, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten man hat? Wie viel man falsch machen könnte und wie viel neues sich danach eröffnen würde? Und du kannst das alles sehen." sein Kopf lag nun leicht schräg, die Schlangenaugen fixierten sichtlich die Seherin. "Jeden Schritt und jede Konsequenz davon kannst du sehen. Lass mich doch etwas Teil haben an dieser Welt, die du siehst. Und dafür ist dieses Feuer gerade richtig." Der Hellhaarige schob ebenfalls einen neuen Bauer nach vorne. "Sag mir, wie oft bin ich in deinen Visionen gestorben? Wie fühlt es sich an, den Tod so vieler Wesen zu sehen und dann sitzen sie dir auch noch gegenüber. Doch du kannst nichts tun, um sie zu retten."


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#923

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2017 12:22
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Die Möglichkeiten, wie oft du gestorben wärst, sind unzählige gewesen. Mit jedem Schritt den du voran gekommen bist, hast du eine Tür geschlossen und wiederum unzählige geöffnet." Erklärte Sie es dem Mann vor sich. "Aber in keiner der möglichen Zukünften wäre es ein Hinterhalt der Königin gewesen. Es wären verschiedene Seelen gewesen." Nun ließ sie sich Zeit mit ihrem nächsten Zug, sodass sie erstmal ihren Blick nach vorne gerichtet hatte. "Du bist schon oft in meinen Visionen gestorben. Ich habe keine einzigen Male mitgezählt, da die nächste Vision über dich auch schon wieder zeigte, dass du dich retten würdest. Du bist zu aufmerksam, um gewisse Fehler zu begehen." Wieder schob sie den Bauern weiter nach vorn. "Ich fühle nichts, wenn ich eine Seele sterben sehe. In all den Jahren habe ich unzählige Tode gesehen. Ja, ich kann sie nicht verhindern aber in dieser Position bin ich auch nicht. Ich kann behaupten, die Welt bis in die kleinste Ecke zu kennen und auch die Seelen, die auf ihr wandeln, aber ich darf mich in keine einzige Situation einmischen. Wenn ich sehen würde, dass jemand stirbt, dann muss er entscheiden, welche Schritte er geht, da er mit jedem Schritt wieder die Chance hat zu überleben. Würde ich eingreifen, dann würde ich die Zukunft gravierend verändern."


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zuletzt bearbeitet 27.02.2017 17:18 | nach oben springen

#924

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2017 22:14
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Kalte dünne Finger umfassten das Herz der Schlange und jagten ihr erneut einen kalten Schauer über den Körper. "Es gibt so unendlich viele Möglichkeiten, doch du entscheidest dich für den Platz eines Zuschauers." ein Kopfschütteln begleitete seine Stimme. "Stell dir doch nur einmal vor, wie viele neue Türen sich aufzeigen, wenn du die betroffene Person vor ihrem Tod warnst? Würde sie dennoch sterben, wäre es noch der gleiche Mörder oder der gleiche Umstand?" er streckte die Finger nach einen unberührten Bauer aus, packte ihn und schob ihn auf das Feld, wo vor einigen Sekunden noch der weiße Bauer der Seherin gestanden hatte. Er betrachtete nun die weiße Spielfigur in seiner Hand, ehe er an ihr vorbei die wissende Frau ansah. "Besitzt eine Person, die alles weiß und alles sieht, eigentlich noch Fantasie? Oder die Gabe zu träumen?" langsam drehte sich die Figur zwischen den Fingern seiner rechten Hand. "Und damit meine ich nicht Träume, die nur wieder Visionen von anderen zeigen. Nein, ich meine die Bilder, welche den Geist am meisten beschäftigt." leise seufzend stellte der Hellhaarige den Bauer an die Seite des Spielfeldes ab. "Es muss fantastisch sein, diesen Punkt erreicht zu haben." es war typisch für ihn, dass er von Thema zu Thema sprang, gerad so, als würde er sie sofort aussprechen, sobald sie ihm in den Kopf schossen. Dieses Mal legte er die Fingerspitzen beider Hände an einander, die Ellenbogen weiter auf den Seitenlehnen abgestützt. "Dann sag mir doch, wie hoch liegt die Wahrscheinlichkeit, dass ich bei diesem Auftrag sterbe? Oder gib mir doch einen kleinen Tipp, vielleicht verstärkt dies die Spannung in diesem Fall."


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#925

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2017 22:36
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Wenn ich der Person sagen würde, wie sie stirbt, dann würde sie mit einer sehr geringen Wahrscheinlichkeit unter diesen Umständen sterben. Die Person würde sich hüten in die Situation zu kommen, in der sie stirbt, außer sie ist so wie du, die gerne das Schicksal herausfordert." Unberührt davon, dass er ihren Bauern geschlagen hatte, nahm sie nun die nächste Figur, welcher der äußerste Bauer war, und schob ihn zwei Felder nach vorn. "Aber warum sollte ich träumen und wenn von was?" Sie musste feststellen, dass sie mit so einer Frage nicht gerechnet hätte. Sie hatte noch nie Zeit dafür gehabt, Träumereien hinterher zu hängen. Zu sehr war sie mit den Zukünften von anderen beschäftigt. Vielleicht hatte sie als Kind mal Träume.
Wenn Sie an Ihre Kinderheit dachte, musste sie sich eingestehen, dass sie oft geträumt hatte. Immer wieder von dem gleichen und wenn sie aufwachte, dann sah sie, was andere Menschen vor sich hatte. "Ich habe nie Fantasien nachgehangen oder von etwas geträumt, was nicht eintreten wird." Beantwortete sie ihm dann ehrlich. "Ich werde dir nicht sagen, wann, wie, wo und ob du sterben wirst. Ich mache da keine Unterschiede, bei niemanden. Entschuldige bitte."


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#926

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 27.02.2017 23:09
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Als hätte sie genau das gesehen, was sie sehen wollte, schien das Grinsen hinter den aneinander gelegten Händen schärfer geworden zu sein. "Wie Schade." kommentierte ihr Gast die Worte der Seherin, ohne dass sich seine Worte in seinen Augen wiederfanden. Nichts an ihm deutete auf Bedauern hin oder auf wahrhaftige Enttäuschung. "Ein Mensch der nicht träumen kann und sich nicht einmal etwas ausmalen kann. Lediglich dafür da, dass Befinden anderer zu überwachen und gelegentlich zu helfen. Sonst besteht das Leben nur aus warten." wie so oft geriet sein Kopf in eine neugierige Schieflage, als er weiter sprach. "Doch warten auf was? Auf was wartest du. Auf deinen Nachfolger und damit auf den eigenen Tod?" er schnalzte mit der Zunge, was bei ihm allerdings erneut einem Zischen einer näherkommenden Schlange glich. "Du bist umgeben von beinahe unsterblichen Lebewesen. Sie sind glücklich, schmerzerfüllt, traurig, verzweifelt, machen Fehler oder haben ihr erfülltes Leben gefunden, doch du musst am Rand dessen sitzen." er streckte die Finger ebenfalls nach einem neuen schwarzen Bauer aus und schob ihn auf seinem bestimmten Platz: ein Feld nach vorne. Statt die Hand wieder zurück zu ziehen, glitt sie zur Seite und ergriff den geschlagenen weißen Bauer, um ihn zu sich zu nehmen. "Du bist wie dieser geschlagene Bauer. Du wartest am Rand des Spielfeldes, wann und ob du gerufen wirst, wenn jemand deine Hilfe braucht. Nur entscheidet dieser, was du sein wirst. Du hast so viel Wissen und damit so viel Macht, doch du musst daneben sitzen und zuschauen, unfähig zu handeln, unfähig sich selbst zu bewegen."
Anders als man es von ihm gewöhnt war, öffneten sich nun sein Mund, bei dem scheinbar echten breiten Grinsen, sodass man die langen spitzen Eckzähne deutlich sehen konnte. Die Figur hielt er nur wenige Millimeter vor seinen Lippen, als wolle er sie jeden Augenblick küssen, nur war sein stechender Blick auf die Seherin gerichtet. "Ich finde du bist dort genau richtig. Ich spiele schon so lange auf dem Feld mit, doch wird dies immer mehr zur Last. Doch nun habe ich einen perfekten Spielpartner gefunden. Weit über den Rand des Spielfeldes, das Auge wachsam über jedem. Eine Person die nicht träumt und keine Wünsche hat, fern ab von all dem Wirbel." nun schlossen sich seine Augen und sein Lächeln bekam eine Kindliche Natur. "Ich bin so froh, dass ich dich zum spielen gefunden habe. Langsam wurde es mir wirklich langweilig."


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zuletzt bearbeitet 28.02.2017 11:51 | nach oben springen

#927

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2017 07:44
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Ich warte auf nichts." Entgegnete sie ihm, ohne jegliche Emotionen in der Stimme. "Wenn man es als warten bezeichnen kann, dann warte ich auf die Seelen, die mich aufsuchen. Es kommt selten vor, dass ich ihr erscheinen nicht vorher erfahre, weshalb man mich schlecht überraschen kann. Selbst jetzt weiß ich, wann die Möglichkeit besteht, dass du mich das nächste mal besuchst. Es kommt lediglich darauf an, was du für einen Weg gehst."
Sie ergriff wieder ihren Springer und zog ihn so weit über das Spielfeld, sodass er keine schwarze Figur schlug oder von ihr geschlagen werden konnte. "Aber ich bin keineswegs dazu verdammt, am Rand zu sitzen und zu warten, bis ich gerufen werde. Diese Position bringt viel gutes mit sich. Es ist sehr interessant all die anderen Seelen zu beobachten wie sie handeln. Vor allem in Situationen, in welchen sie selber denken keinen Ausweg mehr zu haben. Ich habe mich schon oft gefragt, wie es ist die Zukunft nicht zu kennen und mit jedem Schritt weiter ins ungewisse zu treten." Nun hob sie den Blick wieder zu ihrem Spielpartner. "Aber es freut mich ebenfalls jemanden als Spielpartner gefunden zu haben. Diese Schachspiele mit dir bereiten mir immer viel Spaß." Sie nickte ihm einmal anerkennend zu.


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#928

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2017 12:03
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Nun erwiderte ihr Gast nichts auf ihre Worte, jedenfalls nicht sofort. Stattdessen beobachteten die schmalen Augen ihre Gesichtszüge, doch es blieb dabei, dass man in ihrem Gesicht nicht ihre Gedanken ausmachen konnte. Völlig von der Außenwelt verschlossen sprach und handelte sie. Wie sollte es also möglich sein, dass man wusste wie viel Wahrheit in ihren Worten steckte. Er stellte die Figur wieder an ihren vorherigen Platz zurück und schob anschließend seinen zweiten Bauer weiter nach vorne. Für einen kurzen Augenblick wirkte es, als wäre ihm der Spaß an diesem Spiel und ihrer Unterhaltung vergangen, doch dann hob sich sein Blick auch schon, das Ziel: sie. "Kannst du mir nicht einen kleinen Tipp für den Auftrag geben? Ein Hinweis? Bei den anderen Hilfsbedürftigen, die hier ein und aus gehen, handhabst du es doch ebenso." er lehnte seine Lippen an seine Hände, welche er nun in einander gefaltet hatte. Doch selbst diese vermochten es nicht, sein stetiges Lächeln zu verstecken.


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#929

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2017 15:49
von Livy • Graduation | 4.100 Beiträge

"Die, wie du es so schön gesagt hast, hier ein und aus gehen, ersuchen mich, weil sie meine Hilfe brauchen. Du willst es nur wissen, um das Schicksal heraus zu fordern." Sie nahm nun einen weiteren Bauern und schob ihn zwei Felder vor. "Du wirst nicht dazu gedrängt das zu machen, was du nun machst. Du könntest dir eine andere Arbeit suchen oder eine Weile nichts machen, so viel Geld hast du sicherlich. Doch die anderen brauchen wahrhaftig meine Hilfe und ich kann deren Fragen auch nie vollständig beantworten. Ich spreche viel in Metaphern oder zeige Ihnen auf, was passieren würde, wenn sie diesen oder jenen Schritt gehen. Auch wenn ich Ihnen viel sage, so ist meine Antworten stets schwammig und ich rate Ihnen nur zu bestimmten Handlungen." Sie nahm einen Schluck von ihrem Tee. "Also nein, ich werde dir keinen Tipp geben, da du es früh genug erfahren wirst, was passiert und was nicht."


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zuletzt bearbeitet 28.02.2017 15:50 | nach oben springen

#930

RE: ❖ Blutfehde ❖

in Private RPGs 28.02.2017 16:49
von ~Roti~ • Graduation | 9.162 Beiträge

Wie ein Kleinkind verzog der Mann einen Schmollmund. "Wie gemein. Dabei habe ich doch so lieb gefragt." auch wenn er noch die Hälfte seines wieder nachgefüllten Kaffees hatte, so füllte er diesen erneut mit drei Löffel Zucker auf. "Ich frage mich wirklich, warum die Leute dann noch zu dir kommen. Ich meine, wirklich Inhalt haben deine Antworten ja nicht, so wie du es mir gerade versichert hast." seine Zeigefinger lösten sich von den restlichen gefalteten und bewegten sich in einem lautlosen Rhythmus immer wieder aufeinander zu, bis sie sich kurz berührten. "Sie erhalten halbherzige Fakten, doch die Entscheidung müssen sie am Ende trotzdem alleine fällen." seine Mundwinkel zuckten, als wäre ihm so eben ein guter Gedanke in den Kopf geschossen. "Dann haben wir ja auch gleich die Antwort, warum sie mich dann rufen. Im Grunde müsste ich dir ja beinahe dankbar sein, dass deine Antworten nichtssagend sind. Denn da du ihnen die Angst nicht nehmen kannst, welche sie vor der eigenen Entscheidung verspüren, rufen sie mich, da ich ihnen genau diese Angst nehme." das folgende Kichern ging beinahe hinter seinen Händen unter. "Wenn auch auf meiner eignen Art und Weise." auch ihr Gegner schob nun einen neuen Bauern nach vorne, darauf bedacht dass es für ihn die spiegelverkehrte Seite war.


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