Kyle
"Das tut mir Leid.", sage ich. Ich frage mich, ob ich die beiden irgendwann mal kennenlernen würde. Eine Frage liegt mir schon die ganze Zeit auf der Zunge. "Wer ist eigentlich dieser Giovanni, von dem du immer redest?"

Kyle
Ich lege behutsam meine Hand auf ihre und frage "Wieso hast du geweint, May?"

Kyle
Wegen mir. Wegen mir. Ihre Worte legten sich wie Wärme um mein Herz. Ein enormes Bedürfnis, über den Tisch zu springen und diese Frau in Grund und Boden zu küssen, wallt in mir auf. Stattdessen schließe ich die Augen, hebe ihre Hand und küsse diese sanft. "Du bist das Wunder, das mir in meinem Leben immer fehlte, May."

Kyle
Ich seuftzte. "Ich hab keine Ahnung, immerhin hatte er einen Herzinfarkt..." 'Wegen ihr', ging es mir durch den Kopf. "Wenn du ihn besuchen willst", fuhr ich fort, "dann solltest du ihn womöglich im Krankenhaus besuchen." Irgendwie wollte ich nicht über Trevor reden, also versuchte ich das Thema zu wechseln. "Wo möchtest du eigentlich schlafen? Du könntest neben mir in meinem riesigen Doppelbett schlafen, aber wenn dir das... unangenehm ist, kannst du auf der Couch schlafen. Im Gästezimmer sind überall Trevors Sachen, und...ja." Hervorragend hab ich das Thema gewechselt...

Kyle
Ich nahm sie bei der Hand und führte sie in mein Schlafzimmer. In Gedanken danke ich meiner Haushaltshilfe, dass sie, bevor ich sie fürs erste entlassen habe, mein Schlafzimmer mit aufgeräumt hat. Nur zu gut erinnerte ich mich, wie ich verrückt umher rann, Klamotten durch die Gegend warf und das überlebenswichtigste in eine Tasche stopfte, um May zu suchen. Am Bett angekommen, nahm ich ihre andere Hand auch noch und sah ihr immer noch nasses, aber immer noch wunderschönes Kleid an, wobei ich im Kopf besorgt durch meinen Kleiderschrank wühlte. Ich hatte ein uraltes Männernachthemd, aber in Gottes Namen, das würde ich ihr niemals geben können, ohne mich tierisch für den alten Lumpen zu schämen. "Ich befürchte, ich habe keine Wechselkleidung für dich", gestand ich. Meine Güte, sicher denkt sie das ist so eine dämliche Masche, sie zu entkleiden oder so. Ich kratzte verlegen meinen Nacken. Ich wollte sie in dieser Richtung absolut nicht drängen. Sie steht viele Stufen, nein ganze Treppenhäuser höher, was ihren Wert angeht, als dumme blonde Mädchen, die man zu solchen gewissen Dingen eben drängt. Nicht, dass ich so einer wäre... Mein Kopf verdrehte sich, wie ich ihr klar machen könnte, dass das nicht SO gemeint war. Aber sie schien das bemerkt zu haben.


(Schreib nicht so viele ...'s das macht mich ganz nervös. Alles okay bei dir?)

Kyle
Plötzlich stand sie in Unterwäsche vor mir und warf sich aufs Bett. In sehr sehr schöner Unterwäsche! Ihr ganzer Körper war so perfekt geformt. Ich hatte zwar kein Sixpack, aber es war... passabel. Ich bin kein Trevor. Der ging mindestens 2 mal die Woche ins Fitnessstudio, wenn er nicht gerade seinen Bruder besucht, um einen Herzinfarkt zu kriegen... ich machte kurzen Prozess und entledigte mich meiner Klamotten bis auf die Boxershort und hüpfte neben ihr aufs Bett, was die Wassermatratze ziemlich zum Schaukeln brachte. "Ja", antwortete ich. "Aber allein hab ich hier immer das Gefühl, zu ertrinken."

------------------zeitspruuuung--------------------------


Trevor
Mein schlechtes Gewissen wuchs, während ich in einem kleinen Hotel in Manhatten saß. Vor 2 Tagen, hätte ich schon zu Kyle zurück kommen können, aber ich wusste, dass May bei ihm war... und dass er mit May war... aber ich glaube nicht, dass sie immer noch bei Kyle ist. Sicher sucht sie ihre Familie oder so. Ich wollte nicht zu Kyle, weil er mir alles genommen hat, was mich die Jahre hinweg irgendwie am Leben gehalten hat. Die Hoffnung auf meine May. Dieser Bastard hat sie sich geschnappt, während ich im Krankenhaus vor mich hinvegetierte. Aber genug davon. Ich muss zu ihm und sagen, dass es mir ganz okay geht. Krasse Kopfschmerzattacken hatte ich zwar manchmal, aber das zählte noch zu 'ganz okay'...
Ich stand vor der Tür, die gute alte Welcome-Guest-Matte in der Hand, aber dort wo ein Schlüssel liegen sollte, war nur Staub. Er tat den Schlüssel normalerweise nur weg, wenn er nicht zu Hause war, aber als ich klingelte, hörte ich Schritte im Atrium. Ich überlegte mir, was ich Kyle zuerst an den Kopf werfen sollte, aber als die sich öffnete, stand da nicht Kyle...
Immerhin hatte ich nicht nochmal einen Herzinfarkt...

(Also gute nacht;))