(über die Werbung? :DD)

Trevor
Sie nahm mein Gesicht in die Hände und starrte in meine Augen. Sagte irgendwas von atmen. Ihre Augen starrten intensiv wie nie in mein Gesicht. Ich konnte nicht anders, als ihre Augen zu fixieren. Deren Glanz. Wie sich das Licht in ihnen wiederspiegelt. Sie strahlten Stärke aus, aber auch Ruhe. Und Gelassenheit. Alles in mir fokusierte sich auf ihre unglaublichen Augen. Ich spürte, wie mein Atem sich langsam wieder normalisiert. Mein Kopf frei wird von Unklarheiten. Wichtig sind nur ihre Augen. Klar, pur und ruhig. Und wunder-wunderschön.

Trevor
Sie war plötzlich unglaublich angespannt. Ich legte meine Hand auf ihre Schulter und sagte "Danke. Was würde ich nur ohne dich machen!" Allerdings machte diese Geste sie nur noch angespannter, also zog ich meine Hand wieder zurück. Ich starrte auf den Tisch und versuchte meinen Atem wieder komplett zu normalisieren. "Zahlen bitte.", sagte ich zu der Kellnerin, deren Tunnelblick uns schon die ganze Zeit ignorierte. Sie nickte nur und kam kurze Zeit später mit der Rechnung wieder. Ich bezahlte, bevor sie protestieren konnte, für uns beide und sagte dann zu May "Komm, gehen wir nach Hause." Draußen wehte ein rauer Wind, der May's nackte Arme erzittern ließ. "Ist dir kalt?". fragte ich, während ich schon meinen Mantel um ihre Schultern legte. Wir hätten zwar ein Taxi nehmen können, aber es war nicht allzu weit nach Hause, und außerdem genoss ich es it May durch die Straßen zu schlendern.

Trevor
Eine Weile liefen wir ohne Worte weiter bis ich sie leise sagte: "May, ich habe neulich deine Mutter in der Stadt gesehen. Ich... ich kann sie nicht ewig belügen. Willst du..." ich schluckte. "Willst du sie nicht vielleicht einmal besuchen? Oder dass ich mit ihr rede? Ich finde sie... hätte es verdient, es zu erfahren."

Trevor
"Natürlich!", gab ich schnell zurück. "Natürlich. Tut mir Leid. Ich will dich nicht... drängen." Ich lächelte sie von der Seite an, um ihr zu zeigen, dass das absolut okay ist. Aber obwohl es ziemlich egoistisch ist, wollte ich sie nach und nach mit ihrer Vergangenheit konfrontieren. Bei ihrer Mutter zu beginnen war absolut unüberlegt und überstürzt. "Komm mit", sagte ich. "Gehen wir noch nicht nach Hause. Auch wenn es etwas windet. Ich will die letzten Einigermaßen-Tage draußen verbringen." Ich führte sie mit meiner Hand auf ihrem Rücken in einen abgelegenen Kleinpark, der schon seit ich denken kann nicht mehr großartig besucht wurde. Die Grünfläche war mit eher orange und rot. Sie war nämlich von vielen herbstlichen Laubbäumen gesäumt, die allesamt ihre Blätter fallen ließen. Zwischen dem kleinen Weiher und der riesigen Eiche war eine alteingerostete Schaukel für zwei Personen, deren roter Lack zum größten Teil schon abgeblättert war. So wie die Eiche, deren mächtigen Äste sich wie ein Dach über die Schaukel erstreckten. Erinnerungen spielten wie in einem Spielfilm durch meinen Kopf. May und ich, wie wir als Kleinkinder auf der Schaukel saßen und lachten. May und ich, wie wir als Kinder riesige Eiche geklettert sind. May und ich, wie wir als junge Erwachsene in dem Weiher baden waren. May und ich, wie wir zum Spaß unsere Namen in das Eichenholz geritzt haben. Ich ging auf die Eiche zu und suchte unsere Namen. Einige Striche blickten zwischen der bemoosten Rinde hervor, aber ich ließ das Moos wo es war. Ich drehte mich zu May um, die sich gerade auf die Schaukel setzte, und sagte, den Blick auf dem Weiher: "Wir waren oft hier." Und nach einer kurzen Pause fügte ich grinsend hinzu. "Ich habe sogar einmal einen Song über diesen Park geschrieben."

Trevor
Obwohl ihr das wahrscheinlich nicht klar war, was sie sagte, war richtig. Der Song hieß "Falling Leaf" und handelte davon, wie ich diesen Park vermisste. In der letzten Strophe stellt sich dann heraus, dass der Park metaphorisch für ein Mädchen stand. Ich hielt die Übereinstimmung für einen Zufall, erstarrte aber, als sie plötzlich die stille Melodie vor sich hinsummte. Sie summte einen Song, den ich geschrieben habe, um ihren Verlust zu verarbeiten. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Freudentränen. Lächelnd setze ich mich auf die Schaukel neben ihr, meine Augen niemals von ihr abgewand. Ich lachte leise auf. May. Auf dieser Schaukel. Mit diesem Lied. Es war wundervoll.

Trevor
Überglücklich erwiderte ich ihr Lächeln und schniefte. "Ich kann es einfach nicht fassen, dass wir hier nochmal zusammen sitzen", flüsterte ich und strich über ihr Gesicht. Sie starrte in meine Augen, und ich starrte zurück. In Mays umwerfende Augen. Die glitzernden Lichtreflexe auf ihren Pupillen. Einige Zentimer Abstand sind zwischen uns. Ein enormes Bedürfnis diesen Abstand zu durchbrechen, bis er vollkommen verschwunden ist, glüht in mir auf. Aber ich versuche, dem Drang zu widerstehen. Würde ich sie küssen, würde ich Kyle in den Rücken fallen... Sie legt den Kopf leicht schief und sieht mich so liebevoll an, dass es alle meine Sinne auf den Kopf stellt. Ein Drang. Ein Impuls. Ein Kuss.

Trevor
Ich atmete tief durch, um meine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. "Du bist sehr tapfer, May.", sagte ich. Dann nahm ich ihre Hand entgegen und half ihr auf. Ich war mir nicht sicher, ob mir das gestattet war, aber ich ließ sie nicht los, bis sie ihre Hand lösen würde. Als wir zu Hause ankamen, war es schon fast Mittag. Deshalb ging ich in die Küche und fing an zu kochen. Es wunderte mich, wie gut Kyles Küche ausgestattet war, denn Kyle kann vieles. Aber Kochen gehört sicher nicht dazu. Ich erinnerte mich, wie er früher einmal die Küchenzeile abgefackelt hat, als er ein Spiegelei machen wollte. Ich lachte beim Gedanken an Kyles hysterischen Gesichtsausdruck, mit dem er zu mir gerannt ist. Ich erzähllte May davon. Sie half mir beim Kochen. Nach einiger Zeit stellte sich allerdings heraus, dass ich ihr beim Kochen half. Ich war durchschnittlich. Aber May war unglaublich gut darin, Allein die Geschicklichkeit, mit der sie das Fleisch bearbeitete. "Wo hast du so kochen gelernt?", fragte ich sie.

Trevor
Kannibalen. Zuerst schaute ich recht verdutzt, lachte dann aber lauthals mit ihr mit. Ich hielt mich mit einer Hand auf der Theke ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Als ich mich wieder einigermaßen eingekriegt hatte, stellte ich mich direkt vor sie, wo sie auf der Theke saß, schaute halb grinsend zu ihr nach oben und sagte: "Na du Kannibalin! Jetzt bist du ja doch mal größer als ich!"